Dirk´s Fotoblog,

oder wie ich lernte, die Botschaft um ihrer willen zu schreiben.

Spay im Herbst

Für die Zeit vom 29. September bis 7. Oktober 2023 hatten wir uns wieder einmal in der schönen Ferienwohnung des Ehepaars Volk in Spay eingebucht. Wir machten wie immer diverse Wanderungen entlang des Rheines, sodass ich in diesem Beitrag nur auf einzelne Erlebnisse eingehen möchte, die besonders in Erinnerung blieben oder anders waren, als bei den ersten drei Aufenthalten in Spay. Na gut, ein Bild von der Wanderung über den Bopparder Hamm, die wir immer machen, muss trotzdem sein.

Beim Rückweg machten wir die Erfahrung, dass der Bus zurück, den wir uns ausgesucht hatten, nicht zweimal in der Stunde fuhr, sondern nur einmal in der Stunde. Den Fahrplan hatte ich anders interpretiert und nun standen wir zu früh an der Haltestelle. Glücklicherweise gab es schräg gegenüber einen Kiosk, der leckere Getränke anbot, sodass wir die Wartezeit entspannt verbrachten.

Bereits am zweiten Abend, dem Samstag, machten wir wieder Picknick über dem Weinkeller des Weingutes Weingart. Als das Weingut vor einigen Jahren die jetzigen Räume in den Berg baute, setzten Sie einen Rastplatz mit Bänken und Tischen über Ihren Weinkeller, gaben ihn für Besucher frei und boten am Fuße des kleinen Hügels in ihren Weinverkostungswagen auch Flaschenweine zum Verkauf an. Den Rest bringt jeder mit. So taten wir es auch.

Im Herbst waren wir bisher noch nie in Spay, sodass wir bei unseren Wanderungen voller Freude einsammelten, was der Bauer stehengelassen hatte oder was uns die Natur in ihrer Fülle vor die Füße kullern ließ. Die Walnüsse landeten im Müsli, die Esskastanien in der Suppe und die Maiskolben im Kochtopf.

Am 3. Oktober machten wir einen Ausflug nach Bingen und setzten mit der Autofähre nach Rüdesheim über. Die kleine Fähre, die uns vor einigen Jahren über den Fluss brachte, fuhr nicht mehr. „Kein Personal“ meinte die Dame am Auskunftsschalter. Wir bummelten durch Rüdesheim und kehrten später in einem Café ein. Als wir uns auf den Rückweg machten, brach jedoch ein Unwetter los, das uns erstens voll und zweitens unvorbereitet erwischte. Wir waren nach wenigen Minuten bis auf die Haut durchnässt. Unsere wetterfeste Kleidung war wohlbehalten und trocken in der Ferienwohnung.

Am 6. 10. machten wir einen Ausflug nach Bad Ems, das nordöstlich von Spay an der Lahn liegt. Wir bummelten zuerst durch den am Fluss gelegenen Teil der Stadt und fuhren dann mit der Kurwaldbahn, einer vollautomatisch gesteuerte Standseilbahn, zum Kurgebiet auf der Bad Emser Bismarckhöhe hinauf.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Von dort hatten wir einen wunderbaren Blick auf die prächtigen alten Häuser unten am Fluss und Wein verkauften Sie auf der Aussichtsterrasse auch. Na dann, zum Wohl.

Am nächsten Tag fuhren wir wieder nach Hause.

Mehr Bilder gibt es hier:

 


Ein hoher Turm und ein bedeutendes Buch

Heute war schon der vorletzte Tag in Irland und drittletzte Tag der Reise und wir machten einen Ausflug in die südlich von Dublin gelegenen Wicklow Mountains. Erster Halt war Glendalough, ein Tal in den Wicklow Mountains und bekannt für seine Klostersiedlung, die von St. Kevin im 6. Jahrhundert gegründet wurde und zu einem der wichtigsten Bildungszentren des frühchristlichen Irlands wurde.

Das auffälligste Monument der verstreuten Klosteranlagen ist der 33 Meter hohe Rundturm, der um 1066 während der Wikingerinvasionen errichtet wurde. Der Rundturm diente den Glaubensbrüdern als Zufluchtsort, wenn die Siedlung angegriffen wurde und um die religiösen Reliquien, Bücher und Kelche zu schützen. Er ist noch im Originalzustand, lediglich das Dach musste 1876 mit noch vorhandenen Originalsteinen nachgebessert werden.

Im unteren Teil der Anlage steht St. Kevin’s Church. Der gedrungene Kirchturm wurde oftmals fälschlicherweise als Kamin interpretiert, was dem Kirchlein den Spitznamen St. Kevin’s Kitchen einbrachte.

Wir fanden die verwitterten Grabsteine beeindruckend, die manchmal schon so baufällig waren, dass die umstürzten und sich bei etwas Glück beim Nachbarn abstützen konnten.

Wir hatten reichlich Zeit und liefen nach der Besichtigung der alten Klosteranlage noch bei gutem Wetter durch den umliegenden Wald. Wo sich die alte Siedlung befand konnten wir von vielen Stellen aus am Rundturm erkennen, der alles andere überragte. Unser nächster Halt war in Powerscourt Gardens deren Gärten zu den schönsten in Irland gehören. Das Anwesen ist nach dem normannischen Ritter Eustace le Poer benannt. König Jakob I. gab das Land 1609 an Sir Richard Wingfield, den er zum Viscount Powerscourt erhob. Dieser gab die Anlage um 1730 in Auftrag; weitere Ziergärten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag des 7. Viscount hinzugefügt.

Das Herz des Gartens bildet der Italienische Garten. Der Zugang erfolgt vom Herrenhaus über eine prächtige Terrasse, die 1840 vom Architekt Daniel Roberston entworfen wurde und die eine imposante Aussicht über die Gärten bis zum Sugarloaf Mountain bietet. Mit der Fertigstellung der Terrasse und Freitreppe waren damals mehr als 100 Männer zwölf Jahre lang beschäftigt.

Wir hatten mittlerweile Hunger bekommen und besuchten das im Herrenhaus gelegene Café. Es war gar nicht so einfach, wie es auf dem nächsten Bild aussieht. Astrid hatte sich in die Schlange am Selbstbedienungs-Buffet eingereiht, was für sie zu einer 10-minütigen Wartezeit führte. Ich hatte für zwei Sitzplätze draußen auf der Terrasse gesorgt, was einfach war, da noch gerade dieser Tisch der einzige freie war, als ich auf die Terrasse kam. Es gab Scones und Tee. Guten Appetit.

Abends besuchten wir eine Cabaret und Night Show in einem Vorort von Dublin. Ein unterhaltsamer Abend.

Am nächsten Morgen besuchten wir zunächst die St. Patricks Cathedral. Die Kirche war ursprünglich eine kleine Holzkapelle, die nahe einer Quelle stand, an der angeblich St. Patrick um 450 bekehrte Gläubige getauft hat.

Ungefähr im Jahre 1191, während der Bischofszeit von John Comyn (Erzbischof von Dublin), wurde die ursprünglich außerhalb der Mauern von Dublin aus Holz gebaute keltische St. Patrick’s Church zur Kathedrale. Ein Großteil des heutigen 91 m langen Gebäudes, Irlands größte Kirche, wurde bereits zwischen 1191 und 1270 erbaut.

Wie alle historischen Kathedralen Irlands ging St. Patrick’s als Folge der englischen Reformation in den Besitz der anglikanischen Staatskirche über.Im Laufe der Zeit verkam die Kirche allerdings immer mehr und brannte schließlich aus, so dass eine größere Sanierung in den 1860er Jahren notwendig wurde, die von Sir Benjamin Guinness finanziert wurde. Aufgrund dieser Sanierung stammen ein Großteil der Mauern und Verzierungen aus dem viktorianischen Zeitalter.

Diese Umbauten waren für den Erhalt der Kathedrale notwendig – jedoch wurde es versäumt den Umbau zu dokumentieren, so dass heute wenig bekannt ist, welche Teile des Gebäudes noch ursprünglich aus dem Mittelalter stammen. Die St. Patrick’s Cathedral galt im Gegensatz zur Christ Church Cathedral, die von den Engländern genutzt wurde, lange Zeit als Kirche des Volkes. Mich faszinierten (wie eigentlich immer) die großen Glasfenster. Hier mal ein Beispiel.

Später besuchten wir noch das Trinity-College mit seiner beeindruckenden Bibliothek. Die Hauptkammer der alten Bibliothek ist der prächtige Long Room. In dieser beeindruckenden 65 Meter hohe Halle mit ihrer wunderschönen Gewölbedecke aus Holz, dunklen Eichenbalken und Marmorbüsten wurden leider gerade Renovierungsarbeiten durchgeführt, sodass ein großer Teil der Bücher nicht mehr ausgestellt war. Aber zumindest einen kleinen Teil konnten wir uns ansehen.

Das Trinity-College beherbergt auch das Book of Kells, eines der berühmtesten Manuskripte der Geschichte, Es enthält die vier Evangelien des Neuen Testaments in lateinischer Sprache und reicht bis in die Zeit um 800 n. Chr. zurück. Fast jede dieser 680 Seiten zeigt aufwändige Bilder von mythischen Kreaturen, wilden sowie Haustieren, christlicher Ikonographie und keltischen Symbolen. Das Buch selbst war so umlagert, dass ich nur ein Plakat mit seinem Abbild fotografieren konnte.

Danach hatten wir noch etwas Zeit und bummelten durch die Stadt. Wir fanden ein imponierendes Einkaufszentrum mit seiner außergewöhnlichen Dachkonstruktion.

Am späteren Nachmittag schifften wir auf der Fähre ein und nach einer ruhigen Überfahrt erreichten wir am nächsten Morgen gegen 11:00 Uhr Cherbourg. Der Bus brachte uns zum Betriebshof zurück und ungefähr gegen Mitternacht waren wir dann zu Hause.

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