Berg und Weingut

Der heutige Ausflug fand nicht mit dem Blitz-Bus, sondern zu Fuß statt. Wir wollten dem Monte Baldo, dem Hausberg von Malcesine wie es hieß, auf´s Dach steigen. Oder besser gesagt mit der Seilbahn hochfahren. Die Talstation war von unserem Hotel aus in ca. 15 Minuten Fußweg zu erreichen und dort wartete ab 8:45 Uhr unsere Reiseleiterin Sigrid mit den Tickets für einmal rauf (als Gruppe) und einmal runter (jeder wie er wollte).

Der Monte Baldo ist kein einzelner Berg, sondern ein zwischen Gardasee und Etsch gelegener, etwa 30 Kilometer langer Bergrücken, der zum Gebirgszug der Gardaseeberge zählt. Die Seilbahn brachte uns an der Bergstation Tratto Spino auf 1.760 Meter Höhe. Es war um die Null Grad kalt und der kalte Wind blies unerbittlich.

In den ersten Minuten unseres Aufenthaltes dort oben, haben wir beide unabhängig voneinander gedacht, wie bringen wir bloß den jeweils Anderen dazu, dass wir so schnell es geht wieder hinunterfahren. Das fanden wir allerdings viel erst später heraus. Da sich aber in dem Moment keiner aus der Deckung traute, fingen wir an die Gegend zu erkunden. Astrid hat einen Schwenk über die Aussicht gemacht. Klick für Film ab:

Wir merkten bald, dass es ja irgendwie doch gar nicht so übel war, hier oben herumzulaufen und machten uns auf den doch recht langen Weg zu einem Aussichtspunkt in Richtung Norden.

Die Luft war klar und so hatten wir von dort eine wunderbare Aussicht auf die Städte Torbole (rechts) und Riva (links) im äußersten Norden des Gardasees. Ich schätze die Entfernung (Luftlinie mit Hilfe von Google Maps) bis zu den beiden Städten auf ca. 15 Kilometer und die Entfernung bis zum Gebirge im Hintergrund auf ca. 55 Kilometer.

Nach diesem grandiosen Ausblick machten wir uns auf den Rückweg und kehrten kurz vor der Bergstation in einem Restaurant ein und wärmten uns auf. Was in meiner Tasse wie ein Hagebuttentee aussieht, war ein prima Glühwein.

Nach ungefähr zwei Stunden Aufenthalt auf dem Berg fuhren wir wieder hinunter und entspannten am freien Nachmittag.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus nach Peschiera. Das Städtchen ist ein wichtiger Knotenpunkt für Bahnreisende, denn es besitzt – wie sonst am See nur noch Desenzano – einen Bahnhof. Hier wären wir gerne vor einigen Tagen in den Zug nach Venedig eingestiegen, wenn denn nicht gestreikt worden wäre.

Peschiera liegt am Südostende des Gardasees, wo der einzige Flussabfluss, der Mincio, den See verlässt. Die Altstadt des Ortes ist von mehreren Kanälen durchzogen, sodass wir immer mal wieder Wasserstraßen kreuzten.

Nach einer kurzen Führung bummelten wir alleine durch den Ort und fanden ein kleines Café mit Tischen auf der Terrasse und gönnten uns einen Kaffee.

Dann fanden wir uns zur vereinbarten Zeit am Anleger ein und fuhren mit dem Schiff nach Norden über den See nach Lazise.

Dieser lebendige Ort am südöstlichen Gardasee hat eine autofreie mittelalterliche Altstadt, die von einer gut erhaltenen, zinnengekrönten Stadtmauer umsäumt ist.

Nach einem kurzen Aufenthalt sammelten wir uns wieder am Bus, um zum Weingut Corte Capitani zu fahren, wo wir zu einer Weinprobe und vielen Leckereien erwartet wurden.

Der Aufenthalt dort zog sich in die Länge, weil die rührend um uns bemühten Eigentümer des Weingutes, Wendy und Jan van Lamsweerde, nicht aufhören wollten, Essen und Trinken herbeizuschaffen.

„Vielleicht zum Abschluss noch ein Kaffee und ein Grappa?“ Sigrid lief die Zeit davon, und drängte deshalb zum Aufbruch, weil wir ja noch einen Programmpunkt hatten. Der kleine Ort Torri de Benaco stand noch zum Besuch an. Die Bus-Truppe war aber so richtig nicht mehr in Besichtigungslaune, deshalb zog sich dieser Programmpunkt ein wenig. Zum Abschluss des Tages noch ein Blick in den dortigen Hafen.

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