Vom Leuchtturm zum Ganggrab

September 24, 2025

Am nächsten Tag wartete die Schlei Princess am Kappelner Hafen auf uns. Also eigentlich warteten wir auf das Schiff, denn zunächst stand Schlange stehen auf dem Programm. Denn wenn das Schiff um 11:30 Uhr abfährt, kann man erst um 11:00 Uhr an Bord, bekamen wir erläutert. Nun also noch ein wenig warten.

Die Fahrt ging zur Lotseninsel Schleimünde und zurück. Ein Stopp war in Maasholm und an der Schleimündung vorgesehen. Maasholm war nur ein kurzer Stopp um Passagiere aufzunehmen oder aussteigen zu lassen. Die Zeit reichte auch gerade nur, um die versammelten Kormorane abzulichten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann ging die Fahrt weiter zur Lotseninsel Schleimünde, wo wir etwas Aufenthalt hatten und ausstiegen. Die Halbinsel ist 112 Hektar groß und kaum fünf Meter höher als der Wasserspiegel. Bei Sturmfluten wird sie zuweilen ganz unter Wasser gesetzt. Zum 14,3 Meter hohen Leuchtturm (aus dem Jahr 1871) am Südende der Halbinsel führt ein Damm, den wir hin und zurück schlenderten. Dann tutete uns das Ausflugsschiff zurück an Bord.

Zurück in Kappeln besuchten wir die Fischräucherei Föh, oder genauer gesagt Fietes Fisch- und Bierterrasse. Darauf hatten wir uns schon seit dem Morgen gefreut, denn wir wussten seit unserem ersten Besuch vor drei Jahren, dass wir hier einen guten Plattfisch bekommen würden. Und so war es dann auch.

Am nächsten Morgen entschieden wir uns den Naturerlebnisraum Naturgärten Moostoft in Ekenis anzusehen. Der seit 1996 angelegte Naturerlebnisraum "Moostoft" unterstreicht das natürliche Umfeld von Ekenis, das ansonsten durch die Landwirtschaft geprägt wird. Das über Jahrtausende verlandete Toteisloch, das sich als moosbesiedelte Feuchtwiese präsentierte, dient nun der Renaturierung und Neuentwicklung verschiedener Feuchtbiotope.

Wir waren dort, wie man am oberen Bild sieht, mehr an den gerade vollreifen Mirabellen interessiert, die dann, wie das untere Bild erkennen lässt, am nächsten Morgen in unserem Frühstücksobst landeten.

Am nächsten Vormittag fuhren wir nach Gelting und wanderten durch die Geltinger Birk. Das Naturschutzgebiet Geltinger Birk liegt an der nordöstlichen Spitze Angelns, am Ausgang der Flensburger Förde. Es ist mit einer Gesamtfläche von 773 ha das größte Naturschutzgebiet des Kreises Schleswig - Flensburg. Die Birk ist ein wichtiges Gebiet beim Vogelzug und für die Brut von rund zweihundert Arten. Zusätzlich brüten hier über 90 Vogelarten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Durch Zufall fanden wir eine Konikstute mit Fohlen und ein Rind mit weißem Kalb, deren Rasse ich nicht zuordnen konnte. Das Konik ist eine Ponyrasse aus dem mittel- und osteuropäischen Raum. Die Ponys sind sehr robust und finden Verwendung sowohl in der Landwirtschaft als auch bei der Erhaltung von zahlreichen Naturschutzgebieten wie der Geltinger Birk. Ein schönes Zusammentreffen nah am Weg, auf dem wir wanderten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach dreieinhalb Stunden kamen wir wieder am Parkplatz an, wo unsere Wanderung begonnen hatte und machten eine verspätete Mittagspause mit  Pflaumenstreusel für Astrid und Matjes-Brötchen für mich.

Der nächste Tag führte uns durch mehrere Dörfer. Wir fingen in Sieseby an. Schon verhältnismäßig früh ist der Ort Sieseby belegt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1267 heißt es ecclesie Siceby. Geprägt wurde Sieseby im 19. Jahrhundert vom Hamburger Kaufmann Gustav Anton Schäffer, der ab 1839 für seine Gutsarbeiter neue Häuser bauen ließ. Seine Initialen "GAS" finden sich noch heute an vielen denkmalgeschützten Häusern im Ort. 

Den Rückweg begannen wir auf dem Friedhof des Orts. Auf dem Friedhof Sieseby zeugen Grabsteine und Bepflanzungen von der regionalen Friedhofskultur. Die Anlage wird gepflegt und vermittelt eine ruhige, besinnliche Atmosphäre. Dazu tragen im Besonderen Wege mit ihrem alten Baumbestand bei.

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Unser nächstes Ziel war Rieseby. Wir suchten und fanden die St. Petri Kirche, eine spätromanische Backsteinkirche, die zur Kirchengemeinde Schwansen/Rieseby gehört. Sie gilt als eine der schönsten Landkirchen Schleswig-Holsteins.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zur Ausstattung gehören eine Granittaufe (links im Bild) aus dem 12. Jhd., eine Triumphkreuzgruppe aus dem 13. Jhd. (über dem ersten Durchgang) und die Kanzel (rechts) von 1649. Der Altar von 1669 (im Hintergrund) ist von den Aposteln Petrus und Paulus flankiert.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unser letztes Ziel am heutigen Tag war das Ganggrab von Missunde. Die Megalithanlage ist in Schleswig-Holstein für Ganggräber mit trapezoidem Grundriss im Rundhügel charakteristisch. Großsteingräber dieser Form kommen ansonsten in Mecklenburg-Vorpommern und Skandinavien vor. Die Anlage der Trichterbecherkultur entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. Hier endete unser heutiger Ausflugstag und wir fuhren zurück ins Ferienhaus.

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