Auf nach Norden

September 24, 2025

Als wir vor drei Jahren in Lindaunis an der Schlei Urlaub machten, war im Hinterkopf die Idee entstanden, vielleicht in zwei Jahren erneut hierher zu fahren. Es hatte uns seinerzeit eben gut gefallen. Was wir damals nicht gewusst und darum nicht eingeplant hatten war, dass die Vorbereitungen und Umbau der neuen Wohnung und der Umzug in die Vorderpfalz genau in diese Zeit fiel. So dauerte es drei Jahre. Und weil die Fahrtstrecke nun ca. 200 Kilometer länger war, planten wir einen Zwischenstopp ein und entschieden uns für Lüneburg. Wir fuhren über Wuppertal, besuchten kurz Astrids Tante und holten noch beim Weinhändler L. die vorab bestellten Kisten ab. Wir checkten ins Seminaris Hotel in Lüneburg ein und schlenderten am nächsten Morgen entspannt in die nahegelegene Innenstadt.

Lüneburg ist eine wunderschöne Stadt, die besonders durch ihre mittelalterliche Architektur, ihre Geschichte und ihre malerische Altstadt besticht. Die Altstadt von Lüneburg ist ein wahres Juwel. Die engen, gepflasterten Gassen, die bunten Häuser und die historischen Gebäude versetzen einen direkt in vergangene Zeiten. Besonders beeindruckend ist der Marktplatz, umgeben von prachtvollen Kaufmannshäusern. Wir ließen uns zunächst ohne Ziel einfach treiben.

Danach besuchten wir die St. Johannis Kirche. Sie ist ein beeindruckendes Beispiel norddeutscher Backsteingotik und eine der bekanntesten Kirchen der Stadt. Sie befindet sich im Zentrum von Lüneburg und ist nicht nur ein religiöses, sondern auch ein historisches Wahrzeichen. Der Baubeginn fällt auf das Jahr 1289, die Kirche wurde daraufhin in mehreren Abschnitten jeweils stückweise fertiggestellt. Die große Westfassade der Kirche ist besonders markant und prägt das Stadtbild. Ihre hohen, spitz zulaufenden Fenster und die kunstvollen Zierelemente sind typisch für den gotischen Stil.

Der alte Wasserturm in Lüneburg ist eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt. Er wurde 1906 erbaut und damals errichtet, um die Wasserversorgung der Stadt zu verbessern und war ein technisches Meisterwerk seiner Zeit.

Als wir entdeckten, dass wir den alten Wasserturm besteigen können, erschloss sich uns die Innenstadt mit St. Johannis in der Mitte auf eine umfassendere Weise.

Der Wasserturm wurde in den letzten Jahrzehnten nicht nur als technisches Bauwerk gewürdigt, sondern auch als kulturelles Symbol und Anziehungspunkt für Besucher. Heute ist er ein Teil der Stadtgeschichte und wird in verschiedenen kulturellen und touristischen Kontexten genutzt. Im Inneren ist der alte Wassertank noch erhalten und wird farblich in Szene gesetzt.

Nach einer weitern Nacht im Seminaris Hotel fuhren wir in Richtung Kappeln-Rückeberg, wo uns das Ferienhaus erwartete. Das Ferienhaus in dem wir drei Jahre zuvor gewohnt hatten, war in diesem Sommer nicht mehr zu mieten, weil die Eigentümer es verkaufen wollten. Nun wohnten wir in Rückeberg auf der anderen Seite der Schlei und unser Ferienhaus sah so aus. 

Drei Etagen nur für uns, bedeutete viel Platz, den wir ausgiebig genossen.

Am nächsten Tag fuhren wir die wenigen Kilometer nach Kappeln, parkten auf „unserer“ Seite vor der Brücke und gingen zu Fuß hinüber. Da wir an diesem Tag noch nicht wussten (oder es in den letzten drei Jahren vergessen hatten), dass die Klappbrücke immer 20 Minuten vor jeder vollen Stunde „klappt“, hatten wir zunächst einmal Pause.

Eine gute Gelegenheit also, einen Blick auf den Kappelner Heringszaun zu werfen. Der Ursprung des Kappelner Heringszauns geht bereits auf das 15. Jahrhundert zurück. Damals gab es noch fast 40 dieser Flechtzäune, die dicht an dicht mitten in der Schlei zu finden waren. Heute besteht der Heringszaun aus insgesamt 2.000 in den Schleigrund gerammten Pfählen aus Eschenholz mit einer Länge zwischen 1,80 Meter und 4,50 Meter. Diese werden von waagerecht gesetzten Pfählen, ebenfalls aus Eschenholz, unterstützt. Dieses Gesamtkonstrukt wird von den Heringen als natürliches Hindernis betrachtet. Aufgrund der starken Strömung in der Schlei kehren die Silberlinge trotz des Hindernisses selten um und folgen dem immer enger zulaufenden Heringszaun bis dieser das Ausweichen der Fische letztlich verhindert und sie abgefischt werden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nachdem wir die Schlei überqueren konnten, schlenderten wir durch die Stadt, trafen auf Altbekanntes und Neues, kauften Einiges ein, was zum Betrieb eines Ferienhauses unumgänglich ist und freuten uns einfach wieder hier im Norden zu sein. Auf dem Rückweg zum Parkplatz hatten wir noch einmal eine gute Sicht auf den Heringszaun und den kleinen Seglerhafen auf der anderen Seite.

Am nächsten Vormittag fuhren wir zur „Steilküste“ nach Schönhagen. Die Küste ist von sanften Hügeln und dichten Wäldern umgeben, was der Gegend eine besonders idyllische und unberührte Atmosphäre verleiht. Am oberen Rand läuft ein Weg entlang, der an manchen Stellen fast zugewuchert ist.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf unserem Weg hindurch begleitenden uns ständig einige Diestelfalter.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Klippen selbst bestehen überwiegend aus weichem Kreide- und Kalkstein, was sie besonders zerklüftet und formschön macht. An vielen Stellen kann man den beeindruckenden Übergang von grünen Wiesen zu den steil abfallenden Felsen sehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am nächsten Tag fuhren wir wieder bis zum gleichen Parkplatz, liefern über die Brücke und bogen dann in Richtung Arnis ab. Einen kurzen Stopp legten wir am Museumshafen ein. Dort liegen viele liebevoll restaurierte historische Fracht- und Fischereischiffe.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann liefen wir weiter in Richtung Arnis. Zwar kannten wir das kleine Städtchen schon vom ersten Urlaub, jedoch hatten wir es damals mit dem Auto besucht und waren nur kurze Strecken zu Fuß unterwegs gewesen. Damals ließ die nur 8 Wochen zurückliegende Hüft-TEP nicht mehr zu. Das war nun anders. Wir machten einen kurzen Halt in Mormor´s Café und gingen dann weiter bis zum äußersten Ende der Straße am Wasser.

Auf dem Rückweg hatten wir einen guten Blick auf unser Ferienhaus an der anderen Schleiseite. Es ist das zweite Haus von rechts, links von der roten Boje neben dem großen Baum.

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