Zur grünen Insel

November 07, 2023

Unsere Reise nach Irland und Nordirland begann (wie viele Reisen der letzten Jahre) auf dem Betriebshof von Blitz-Reisen in Overath. Die Abfahrtszeit war entspannt am Vormittag. Wir fuhren nach Amsterdam, schifften ein, bekamen die gebuchte Außenkabine und waren erst einmal zufrieden. Die See während der Überfahrt nach Newcastle (upon Tyne) war rau, so wurde die Nacht etwas unruhiger als erwünscht, blieb aber erträglich. Auf dem nächsten Bild weiß Astrid noch nicht, dass es schaukeln wird.

Wir schifften nach dem Frühstück aus, sammelten unsere Reiseleitung Claudia am Flughafen von Newcastle ein und fuhren in Richtung Schottland weiter. Einen kurzen Stopp gab es in Gretna Green, wo wir natürlich nicht um ein Beweis-Bild herumkamen.

An der Westküste Schottlands angekommen bestiegen wir wieder auf eine Fähre und setzten in zwei Stunden nach Nordirland über. In Belfast übernachteten wir im Europa-Hotel, sehr zentral gelegen. Das war am nächsten Morgen von Vorteil, weil unser erster Programmpunkt, das Rathaus von Belfast, nur zwei Straßenkreuzungen entfernt war. Wir gingen zu Fuß hin und umrundeten es zunächst einmal im Ganzen, weil Claudia einen geöffneten Eingang sucht. So sieht das imposante Gebäude von vorne aus.

Wir fanden verschiedene Türen, die aber alle den Nachteil hatten, verschlossen zu sein. Claudia war sich sicher, dass wir angemeldet waren und auch hineinkämen, unklar war aber weiterhin, wo. Schließlich öffnete sich für uns eine eher unscheinbare Seitentür und wir erfuhren, dass das Gebäude um diese frühe Zeit (kurz vor 9:00 Uhr) für normale Besucher noch geschlossen sei, aber die Firma Blitz-Reisen den frühen Zeitpunkt gebucht und auch bestätigt bekommen hatte, nur im Inneren des Gebäudes niemand so Recht Bescheid zu wissen schien. Dann durften wir eintreten. Das Treppenhaus beeindruckte durch seine Pracht.

Pläne für den Bau eines Rathauses in der Innenstadt von Belfast wurden erstmals 1888 angefertigt, nachdem Belfast durch Queen Victoria im selben Jahr den Stadtstatus erhalten hatte. Der Baubeginn war im Jahr 1898. Das nach einem Entwurf des Architekten Sir Alfred Brumwell Thomas errichtete Gebäude wurde 1906 zu Baukosten von 369.000 £ fertiggestellt. Der neobarocke Bau im Edwardischen Stil mit 53 Meter hoher zentraler Kuppel ist nach Norden ausgerichtet. Die Kuppel sieht von innen betrachtet so aus.

Wir gingen weiter in den Vorraum des Ratssaals und von dort weiter in den Ratssaal selbst. Die große Halle und der Ratssaal sind mit Buntglasfenstern geschmückt, auf denen das Wappen von Belfast und Porträts britischer Könige und Königinnen zu sehen sind. Die Plätze im Ratssaal waren mit Namensschildern versehen und Alles wirkte feierlich.

Zurück zum Hotel ging es wieder zu Fuß und es folgte eine kurze Busfahrt zu einer hohen Mauer mit Toreinlass. Dies war die sog. Friedenslinie zwischen den Stadtteilen Shankill Road und Falls Road. Als Friedenslinien oder Friedensmauern werden Barrieren bezeichnet, die in nordirischen Städten, insbesondere in der Hauptstadt Belfast, die Wohngebiete pro-irischer Republikaner und pro-britischer Unionisten trennen. Ein trauriges Bild.

Am Nachmittag besuchten wir das Titanic Museum, eine im Jahr 2012 eröffnete Besucherattraktion, die dem Gedenken an das 1912 gesunkene Passagierschiff Titanic gewidmet ist. Das Museum liegt auf dem Gelände der Bauwerft des Schiffes, Harland & Wolff, im Titanic-Viertel der Stadt. Es zeigt die Geschichte der Titanic, die nach Kollision mit einem Eisberg auf ihrer Jungfernreise sank, und ihrer Schwesterschiffe Olympic und Britannic. Das Gebäude umfasst eine Grundfläche von 12.000 Quadratmetern, wobei neben den Ausstellungssälen auch Tagungsräume vorhanden sind.
Ich fand die Ausstellung im Inneren immer wieder abwechselnd beeindruckend und erschütternd. Fotografieren im Inneren war verboten, Bilder gibt es deshalb keine.

Danach fuhren wir ein wenig über Land und hielten u. A. beim Carrickfergus Castle. Die Burg steht unweit des Stadtzentrums von Carrickfergus am nördlichen Ufer des Lough Belfast. In früheren Zeiten war sie zum großen Teil von Wasser umgeben. Die Burg wurde im Jahr 1177 von John de Courcy erbaut.

Im Ort selbst ist der freundliche Betreiber eines Schmuckgeschäfts zu erwähnen, der in unserer nur halbstündigen Pause eine neue Batterie in meine Armbanduhr eingesetzt hat, die wenige Stunden vorher im Titanic-Museum ihr Ticken vergaß.

Der nächste eher kurze Halt des Busses war an der Glenarm Marina. Der Hafen selbst war nicht interessant, aber die daneben liegende Bucht wollte abgelichtete werden.

Der Abend endete in einem urigen Lokal in der Nähe der Glenariff Wasserfälle. Nach einem kurzen Fußweg über teils matschige Wege fanden wir im feuchten Wald des Glenariff Forest den beeindruckenden Wasserfall des Inver River.

Nach einem guten Abendessen fuhren wir zurück zum Hotel.

Am nächsten Morgen besuchten wir zunächst das Megalith-Grab von Newgrange. Newgrange liegt oberhalb einer weiten Flussbiegung in einem der fruchtbarsten und daher landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiete Irlands. Die Anlage wurde um 3150 v. Chr. erbaut. Sie ist eine der weltweit bedeutendsten Megalithanlagen. In unmittelbarer Umgebung liegen mit Dowth und Knowth zwei weitere bedeutende Megalithanlagen, die zeitliche Vorläufer zu sein scheinen.

Es konnten immer nur kleine Gruppen mit dem kleinen Zubringerbus vom Besucherzentrum zur Ausgrabung fahren und die Zeitkontingente waren straff geregelt. So zog sich unsere große Reisegruppe doch sehr auseinander.

Die Anlage hat einen Durchmesser von gut 90 Meter. Der Hügel besteht überwiegend aus Stein und Grassoden, von einem fixierenden Steinring begrenzt, der nach Meinung der Wissenschaftler ursprünglich eine drei Meter hohe Mauer aus Granit und an der Zugangsseite aus weißem Quarzit bestand. Er wurde nach der Ausgrabung entsprechend nachgebildet.

Ein circa 22 Meter langer Gang unter dem Hügel endet in einer kreuzförmigen Grabkammer. Dieser Gang war für mich vom Körperbau her so gerade eben noch erkundbar aber ich war doch froh, als ich wieder draußen war. Auf dem Rückweg hatten wir noch einmal einen guten Blick auf das alte Grab und seine Positionierung in der Landschaft.

Auf dem Rückweg in unser Hotel hielten wir noch kurz in Monasterboice. Ein uralter Friedhof, die Ruinen zweier Kirchen und ein bemerkenswert hoher Rundturm prägen das Bild des ehemaligen Klosters.

Doch die eigentlichen Highlights der Anlage sind beeindruckende Hochkreuze. Eines davon, das Tall Cross, gilt als das höchste Hochkreuz Irlands. Hier ist es im Hintergrund zu sehen. So endete auch dieser Tag und wir fuhren zurück zum europa-Hotel für eine letzte Übernachtung.

Mehr Bilder gibt es hier:

 


Schlüsselwörter
Archiv
Januar (10) Februar März (1) April (1) Mai Juni (2) Juli (12) August September Oktober (7) November Dezember
Januar Februar März April Mai (12) Juni (1) Juli (2) August September Oktober November (9) Dezember (1)
Januar Februar März (5) April Mai Juni Juli (11) August September Oktober November (1) Dezember
Januar Februar (9) März April Mai Juni Juli (8) August September Oktober (9) November Dezember
Januar Februar März (7) April Mai Juni (2) Juli (1) August (1) September Oktober (1) November (2) Dezember
Januar (1) Februar März April Mai Juni Juli (3) August (2) September Oktober (1) November Dezember (2)
Januar Februar März (1) April Mai (9) Juni (1) Juli August September Oktober (1) November Dezember
Januar (5) Februar März (1) April Mai (9) Juni (1) Juli August September Oktober November (6) Dezember
Januar Februar (1) März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember