Von Lava und Basalt

Heute, am 29. Oktober, stand die Fahrt zum Ätna auf dem Programm. Der Ätna ist mit etwa 3300 Meter über dem Meeresspiegel der höchste und gleichzeitig der aktivste Vulkan Europas. Wir fuhren mit dem Bus bis in 1900 Meter Höhe und hatten einige Stunden Zeit um an und in kleineren Kratern herum zuklettern.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Drei Tage zuvor wussten wir noch nicht, ob wir überhaupt hierher kommen konnten, denn am 26. Oktober schleuderte der Vulkan Lava in die Luft, nachdem Erdstöße vorangegangen waren. Es kam an diesem Tag nicht zu Evakuierungen, doch große Rauchwolken über der Insel behinderten den Flugverkehr. Die Fahrstrecke der Jeeptour, die man dazu buchen konnte wurde verschüttet. Da wir aber sowieso auf eigene Faust herumlaufen wollten, war dies egal.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Ätna entstand vor etwa 600.000 Jahren an der Ostküste Siziliens an einer Stelle, wo eine Bucht weit in das Landesinnere hineinreichte und vor einer Million Jahren die ersten unterseeischen vulkanischen Tätigkeiten aufgetreten waren.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Ätna hat vier Gipfelkrater: den Hauptkrater, den direkt daneben liegenden Krater „Bocca Nuova“ (neuer Schlund) von 1968 sowie den Nordostkrater von 1911 und den Südostkrater von 1979, die etwas abseits des Hauptkraters liegen. Der Ausstoß von Lava bei einem Ausbruch erfolgt aber meistens nicht über die Gipfelkrater, sondern an den Flanken des Bergkegels. Im Laufe der Jahrtausende haben sich dadurch mittlerweile etwa 400 Nebenkrater gebildet wie 1892 die Silvestri-Berge.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am nächsten Morgen fuhren wir zur Alcantara-Schlucht und liefen an ihr entlang. Die Schluchten am Fluss Alcantara sind bis zu 20 m tief und 4-5 m breit und haben sich über tausende Jahre in das Lavagestein des nahen Ätna gefressen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Wände bestehen aus basaltischer Lava, die siliziumarm und reich an Eisen, Magnesium und Kalzium ist. Ein langsam erkaltender Lavastrom ermöglichte die Entstehung der prismischen, fünf- und sechseckigen Säulen.

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