Schafe und Pferde füttern

November 07, 2023

Heute wollten wir die Dingle Halbinsel kennen lernen. Es ist der nördlichste dieser „Finger“, der mit einer einzigartigen Landschaft begeistert. Hier wechseln sich feine Sandstrände mit steilen und zerklüfteten Felswänden ab. So ungefähr war der Text der Reisebeschreibung. Wir hatten im Laufe des Tages mehrere muntere Stopps mit kleineren Programmpunkten. Ein Kessel buntes sozusagen. Unser erster Halt war an der Küste mit feinem Sandstrand.

Danach hielten wir am Straßenrand, an einer eigentlich unscheinbaren Stelle. Hier gab es einige der typischen Bienenkorbhütten. Und der heutige Grundstückseigentümer, auf dem der Touristenanziehungspunkt steht, hatte seine eigene Vorstellung von einer Geschäftsidee. Deshalb bekamen die Damen aus der Reisegruppe erst einmal ein Fläschchen in die Hand und los ging es zum Lämmer füttern.

Bienenkorbhütte oder Bienenstockhütte ist die Bezeichnung für meist runde Kraggewölbebauten. Die teilweise noch erhaltenen Hütten wurden in der Eisenzeit und in der frühchristlichen Zeit, vereinzelt noch in der Neuzeit, errichtet. Die größte Konzentration findet sich an der Küste der Dingle-Halbinsel. Da waren wir also gerade richtig.

Die Bienenkorbhütten sind in Trockenbauweise errichtet. Sie wurden ohne Dichtungs- und Bindematerial wie Mörtel in mehreren parallelen Schichten aufeinander gefügt, bis sie ein Kraggewölbe bildeten. Sie stehen zumeist einzeln als Teile von Gruppen, bilden vereinzelt aber auch Doppel- oder Mehrfachstrukturen. In der benachbarten Gruppe von Bienenkorbhütten konnten wir (meist in demütiger Haltung) herumkriechen. Wer eine Kopfbedeckung trug, war klar im Vorteil.

Danach fuhren wir den Slea Head Drive, die malerische Küstenstraße, entlang und machten einen Stopp an der Küste, wenn der Bus die kleinen Straßen nicht befahren konnte und wir zu Fuß weitergingen.

Weiter ging es zum Gallarus Oratory, einem Oratorium der Iroschottischen Kirche im Westen der Dingle-Halbinsel, nahe dem Ort Kilmalkedar, wo im 7. Jahrhundert ein Kloster bestand. Es ist der am besten erhaltene, in Trockenmauertechnik errichtete bootförmige Kraggewölbebau der Insel.

Obwohl das Ende des 8. Jahrhunderts entstandene Bethaus als eine der ältesten frühchristlichen Kirchen gilt, ist die Bauweise und das Interieur an ältere Vorbilder angelehnt. Der fast quadratische Bau misst 6,7 × 5,6 m und ist innen mittig rund 4,25 m hoch. Er hat einen geraden Türsturz und an der Rückseite liegt eine kleine rundbogige Fensternische.

Der Tag endete dann in einem typisch irischen Café mit Schwarzwälder Kirschtorte und einem Pott Kaffee. Also ungefähr wenigstens. Wir hatten uns auf Empfehlung unserer Reiseleitung nur eine Portion Schwarzwälder Kirschtorte (aber zweimal Chips) bestellt und diese dann geteilt. Und das war vollkommen ausreichend.

Der nächste Tag war der nasseste der ganzen Reise. Es regnete von morgens bis abends und es regnete viel. Unser Tagesprogramm bestand aus dem Transfer von Killarney im Westen nach Cork im Süden Irlands mit einem Stopp in Midleton bei der Jameson Whiskey Brennerei.

Die Destillerie wurde von John Jameson im Jahr 1780 in Dublin gegründet und bis 1971 wurde in der Bow Street, destilliert. Heute kann man in Dublin nur noch die Schaubrennereien von Old Jameson besichtigen, produziert wird in Midleton.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Destillat noch in allen produzierenden Ländern ohne „e“ geschrieben. Dann begannen einige Brennereien in Dublin ihre Produkte „Whiskey“ zu nennen, um sich damit von der schottischen Konkurrenz zu unterscheiden. In den USA sind bis heute beide Schreibweisen in Gebrauch. Wir hatten eine ausgiebige Führung durch die Produktionsstätten und Fasslager die in einem Probierraum endete.

Dort bekamen wir drei Gläser mit Whiskey und Whisky vorgesetzt, wovon eines von Jameson war, Und dann durften wir uns ein eigenes Geschmacksbild machen. Neben Jameson waren ein schottischer und eine Amerikanischer Whisk(e)y am Start. Das Ergebnis war bei mir eindeutig. Ich bleibe bei Riesling und Burgunder.

Wir fuhren weiter nach Cork und hatten eine längere Stadtrundfahrt mit dem Bus, weil aussteigen bei diesem Wetter nicht zumutbar war.

Am nächsten Tag besuchten wir zuerst den Rock of Cashel. Der Rock of Cashel ist ein einzigartiges Monument irischer Geschichte. Der Berg erhebt sich 65 m hoch und gilt als irisches Wahrzeichen. Als Sitz von Feen und Geistern wurde er schon im Altertum verehrt.

Im 4. Jahrhundert eroberte der Clan der Eoghanachta, die späteren MacCarthys, den Felsen und baute ihn zum Clansitz aus. Dieser war auf Grund seiner erhöhten Lage, die guten Überblick über das umliegende Land versprach, von strategischer Bedeutung.

Das älteste und höchste der Cashel Bauten ist der sehr gut erhaltene Rundturm (28 Meter oder 90 Fuß hoch), er stammt vermutlich von 1101. Der Eingang ist 3,60 Meter (12 Fuß) über dem Boden. Er hat das typische spitze Dach der runden Türme. Der Turm wurde aus Stein ohne Mörtel errichtet. Erst in der neueren Zeit wurden Fugen aus Sicherheitsgründen mit Mörtel ausgefüllt.

Die große Kathedrale wurde im frühen 13. Jahrhundert gebaut. Darin befinden sich Sarkopharge mit bemerkenswerten Verzierungen. Hier schlug auch Cashels schwärzeste Stunde als die Kathedrale 1647 von Murrough O’Brien, einem Gefolgsmann von Oliver Cromwell, niedergebrannt wurde während darin 3.000 Menschen einen Gottesdienst feierten. Von diesem verheerenden Schlag hat sich die Kathedrale nie wieder erholt.

Wir hatten ausreichend Zeit, Alles zu erkunden, und da wir uns mittlerweile dem Ende unserer Reise näherten, war es auch der rechte Moment unsere (richtig gute) Reiseleiterin Claudia abzulichten.

Der letzte Programmpunkt am heutigen Tag war das Nationalgestüt in Kildare. Wir hatten eine entspannte Führung und lernten, dass sich schon früh im Leben eines Hengstes entscheidet, ob er einige Jahre in Rennen läuft, oder seine Kraft in die Fortpflanzung steckt. Beides gleichzeitig geht nicht, weil er ansonsten von in den Rennen mitlaufenden Stuten zu abgelenkt ist. Hengst oder Wallach, das ist dann die Frage. Für die Pferde hatte unsere Führung einen Eimer mit Möhren mitgenommen, die dann verteilt wurden.

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