Boot fahren bei diversem Wetter

November 07, 2023

Heute Morgen war es recht trübe, ein wenig feucht und windig. Ein prima Tag also, um im Bus zu sitzen und bei leichtem Heizungsgebläse nach draußen zu schauen. Der Tagesplan sah allerdings wegen eines bekannten Hollywood Filmes einen ersten Stopp bei Cong vor. Wer nun wegen des Namens glaubt, in diesem Örtchen wäre King Cong gedreht worden, den muss ich enttäuschen. Das Dorf Cong, das zwischen den Grafschaften Mayo und Galway im Westen Irlands liegt, ist der berühmteste Drehort für „Quiet Man“, einem Film mit John Wayne und Maureen O'Hara aus dem Jahr 1952. Und natürlich gibt es dort ein Denkmal.

Nachdem dieses ausreichend bestaunt worden war, fuhren wir weiter zum Killary Habour, Irlands einzigem Fjord, wo ein Schiff auf uns wartete und uns auf eine Rundfahrt mitnahm.  Weil sich das Wetter seit seiner Beschreibung am Morgen kaum verändert hatte, blieb der Ausblick zum Ufer auch ein wenig trübe. Aber weil wir schon mal dort waren….so sah es aus.

Nach der Bootsfahrt fuhren wir zur Kylemore Abbey der ältesten irischen Benediktinerinnenabtei. Das 1665 gegründete Kloster ist nach mehreren Umzügen seit 1920 im Schloss Kylemore in Connemara im County Galway untergebracht. Wir besuchten das Schloss und den Mauergarten und wurden zwischen beiden Orten mit einem Shuttlebus hin- und her gefahren. Das Schloss und der Viktorianische Mauergarten wurden von dem Großindustriellen und Politiker Mitchell Henry und dessen Ehefrau Margaret Henry erbaut. Der Bau dauerte vier Jahre, von 1867 bis 1871 und sieht heute so aus.

Wir fuhren weiter nach Galway und bezogen für die nächsten drei Nächte unser Zimmer im Oranmore Lodge Hotel. Unsere Zimmer waren im Untergeschoß und nach hinten raus, unmittelbar an der Zufahrt für Lieferfahrzeuge und die Müllabfuhr. Nicht gerade ein Volltreffer.

Der nächste Morgen brachte uns auf die Aran Inseln, und dort auf Inishmore. Die Insel ist die größte und westlichste bewohnte Insel der Inselgruppe in der Galway-Bucht. Sie ist rund 14 km lang und 3 km breit und hat ca. 850 Einwohner.

Die Insel ist bekannt als Hort der irischen Sprache und Kultur sowie für ihren Reichtum an vor- und frühchristlichen Stätten. Typisch für die Insel sind die von Mauern eingefasste Wege. Der Weg führte uns zum Dun Aengus, einem ursprünglich bronzezeitlichen Fort (irisch. dún). Der innere halbkreisförmige Wall wurde vor etwa 3000 Jahren errichtet, wonach die äußeren, eisenzeitlichen Wälle hinzugefügt wurden, mit zusätzlichen Erweiterungen bis ins Frühmittelalter. Oben angekommen gingen wir bis an den Klippenrand und riskierten einen (fotografischen) Blick hinunter.

Zurück im Ort stiegen wir wieder in den kleinen lokalen Bus, der uns schon vom Anleger zum Touristencentrum gebracht hatte und fuhren zu den Ruinen der sieben frühchristlichen Kirchen. Dort liefen wir herum und ich beschloss auf einem kleinen Grashang einmal ordentlich auszurutschen und hinzufallen, was mir blendend gelang.

Danach fuhren wir mit dem kleinen Bus wieder zur Fähre, mit dieser aufs Festland und mit dem Blitzbus zurück zum Hotel.

Für den Abend war eine irische Folkloreaufführung geplant, die ich schwänzte, weil ich seit einigen Tage wieder einmal die gefährlichste aller Krankheiten hatte. Wie ja allgemein bekannt ist, handelt es sich dabei um den schlimmen Männerschnupfen. Astrid fuhr aber mit und kam mit einem filmischen Eindruck wieder. Klick für Film ab.

Tanz

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Blitz-Bus nach Athlone um von dort aus mit einem Schiff über den Shannon nach Clonmacnoise zu fahren. Der Shannon hatte jedoch soviel Wasser, dass wir nur von Athlone  aus ein paar Kilometer hin- und herfahren konnten und dann wieder zurück an den Anleger mussten. Das Wasser stand so hoch, dass die Pferde auf der Weide feuchte Hufeisen bekamen.

Uns ging es da doch besser. Zur Unterhaltung gab es Tee und Plätzchen und trocken war es drinnen auch.

Nach Clonmacnoise fuhren wir dann von Athlone aus mit dem Blitz-Bus. Clonmacnoise ist eine einzigartige Klosterruine im County Offaly, am Fluss Shannon gelegen. Die Geschichte des Klosters reicht zurück ins 6. Jahrhundert. Heute ist die Anlage eine der meist besuchten touristischen Attraktionen der grünen Insel.

Auf dem weitläufigen Gelände wurden vom 10. bis 17. Jahrhundert immer neue, kleine Kapellen und Kirchen errichtet, die letztendlich die Gesamtanlage ergaben. Auffällig ist, dass keine der Kirchenruinen ob ihrer Größe besonders heraussticht. Wir hatten die Freiheit umherzulaufen wie wir wollten. Es gab keine Beschränkungen im Zugang.

Clonmacnoise wurde zu einem geistlichen und geistigen aber auch handwerklichen Zentrum Irlands. Viele, noch heute bekannte Schriftstücke weisen auf die Bedeutung des Klosters hin. Die Werkstätten schufen besonders schöne Gegenstände, insbesondere Bischofsstäbe oder Reliquienbehälter. Die größte Ausdehnung hatte die Anlage im 12. Jahrhundert.

Damit begann aber auch bereits der Niedergang. Als erstes traten die Wikinger unter Turgesius in Erscheinung, dann plünderten die Normannen das Kloster mehrmals und brandschatzten es. Über 100 Häuser wurden eingeäschert. Die Normannen waren es auch, die in unmittelbarer Nähe des Klosters eine Burg errichteten.

1552 erreichten englische Truppen Athlone und versuchten, auch von diesem Kloster Besitz zu ergreifen. Über 100 Jahre konnten sich die Bewohner der Anlage noch wehren. Dann kam Cromwell und verwüstete dieses und Hunderte anderer Klöster. Seither war die Anlage dem Verfall preisgegeben. Seit 1877 ist Clonmacnoise ein National-Monument. Mitte der 1950er Jahre wurde es als kulturelles Erbe dem Staat übertragen.

Nach ausreichend Zeit fuhren wir zurück nach Galway und bummelten durch den Ort. Bis sich bei Astrid ein sehr spezieller Hunger nach etwas Herzhaftem meldete. Glücklicherweise hatte ein kleiner Supermarkt das Richtige im Angebot und Alles wurde gut.

Mit ca.84.000 Einwohnern ist Galway die bevölkerungsreichste Stadt in der gleichnamigen Grafschaft und im gesamten Westen Irlands. Die Stadt erlebt seit etwa 1990 ein starkes Bevölkerungswachstum und ist Sitz zweier Universitäten, so dass das Durchschnittsalter relativ niedrig ist. Dementsprechend bunt und turbulent ging es in der Innenstadt zu.

Danach fuhren wir ein letztes Mal in unser Hotel mit Weckautomatik durch den Anlieferverkehr schon vor 6 Uhr morgens.

Mehr Bilder gibt es hier:

 

 


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