Burren, Cliffs und ein Ring

November 07, 2023

Unser erstes Ziel am heutigen Tag waren die Cliffs of Moher. Um dorthin zu gelangen fuhren wir durch die karge Landschaft des Burren, und die ist es wert, gezeigt zu werden. Das Kalksteingebiet ist ungefähr 250 km² groß und wird streng genommen von den Orten Ballyvaughan im Norden und Kilfenora im Süden begrenzt. Die Aran Islands (da waren wir vor zwei Tagen) sind die geologische Fortsetzung des Burren in der Bucht von Galway.

Die Oberfläche des Burren ist durch etwa knietiefe Karren in rechteckige Felder gegliedert. Sie wurden durch Oberflächenwasser gebildet, das sich noch immer nach stärkeren Regenfällen in Turloughs sammelt. Auch horizontal haben sich die Platten durch Klüftung, die Clints, voneinander getrennt. Beim Lauf über das Plateau knackt etwa jede 25. Platte, weil sie sich von ihrer Auflage gelöst hat.

Der Burren wurde seit dem Neolithikum wesentlich durch die menschliche Landnutzung geformt. Bodenreste unter archäologischen Strukturen und in tieferen Lagen angeschwemmte Lockersedimente wie auch Merkmale in Rinnen der Kalksteinplatten, die für den Bau von Megalithanlagen verwendet wurden, weisen darauf hin, dass die heute kahlen Kalksteinflächen des Burren vermutlich bis in die mittlere oder späte Bronzezeit von einer Bodenschicht bedeckt waren. Pinien, Eiben und Birken waren verbreitet. Rodung und intensive Landwirtschaft seit dem Neolithikum haben entscheidend zur Erosion der Böden beigetragen, so dass ein Kipppunkt überschritten und eine Wiederbewaldung der bloßgelegten Steinflächen unmöglich wurde.

Nachdem wir ausgiebig darauf herumgelaufen waren und in viele Spalten gesehen hatten, fuhr unser Bus weiter zu den Cliffs of Moher. Die Cliffs bilden eine bekannte Kliffküste in Irland. Sie liegen an der Westküste im County Clare nahe den Ortschaften Doolin und Liscannor. Die Klippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean und erstrecken sich über mehr als acht Kilometer. Am Südende, dem Hag’s Head, haben sie eine Höhe von ungefähr 120 m, nördlich des O’Brien’s Tower erreichen sie sogar 214 m.

Der O’Brien’s Tower liegt etwa auf der Hälfte der Uferstrecke und entstand 1835 im Auftrag von Sir Cornellius O’Brien als Wachturm. Bei guter Sicht sind von dort aus die Aran Islands und mitunter auch die Galway Bay zu sehen. 

Am 8. Februar 2007 wurde das Besucherzentrum mit befestigten Gehwegen fertiggestellt. Der etwa 200 Meter lange Teil des Besucherwegs, der sich bis zum O’Brien’s Tower erstreckt, wurde aus Sicherheitsgründen seitlich durch bis zu 1,40 Meter hohe Steinplatten begrenzt, so dass die Besucher nicht mehr direkt bis an das Cliff herantreten können. Trotzdem kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen an den Cliffs of Moher. Seit 1993 sind rund 70 Menschen in den Tod gestürzt.

Unser nächstes Ziel war der Bunratty Folk Park. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und wir waren froh, dass unsere Führung im Bunratty Castle und damit im Trockenen begann. An der Stelle, an der Bunratty Castle später mehrfach erbaut, erobert, abgebrannt und wiederaufgebaut wurde, lag um 970 ein Handelsplatz der Wikinger.

Um die Burg herum wurden verschiedene traditionelle irische Bauern- und Stadthäuser errichtet, die Touristen ein nostalgisches Flair vermitteln sollen. Teilweise wurden Gebäude an anderen Stellen oder Orten abgetragen und im Bunratty Folk Park wiederaufgebaut. So sind sogar ganze historische Dorfstraßen mit Läden, Schmiede, Gasthäusern, einem Schulgebäude entstanden. Eines der Gebäude stand zuvor auf dem Rollfeld des Flughafens Shannon. Traditionelle irische Handwerke werden vorgestellt und auch vor Ort ausgeübt.

Da der Regen nicht aufhörte, flüchteten wir bald in das Innere einer Teestube und wärmten uns auf. Danach fuhren wir weiter nach Killarny und dort ins Randles Hotel.

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter deutlich gebessert und wir begannen unsere Rundfahrt über den Ring of Kerry. Der Ring of Kerry ist eine 179,0 km lange Panoramaküstenstraße im County Kerry im Südwesten Irlands. Busse und Lkw dürfen den Ring wegen der Enge der Straßen nur in einer Richtung der irischen Nationalstraße 70 befahren.

Am Anfang der Rundfahrt besuchten wir zunächst das Herrenhaus Muckross.
Muckross House wurde in den Jahren 1839 bis 1843 nach Plänen des schottischen Architekten William Burn in malerischer Lage am Ufer des Muckross Lake errichtet. Die Auftraggeber waren Henry Arthur Herbert und dessen Gattin Mary Balfour Herbert, eine Landschaftsmalerin. Muckross House war bereits das vierte Herrenhaus, welches die Herberts auf ihrem Anwesen errichten ließen.

Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich Muckross House zu einem Museum. Die Räume und ihre Ausstattung vermitteln einen guten Eindruck vom Leben der Adeligen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Die großen Zimmer besitzen überdimensionierte Raumhöhen. Gemälde, Wandteppiche und Jagdtrophäen schmücken die Wände.

Da Killarney das Touristenzentrum Westirlands schlechthin ist, wurden im und um Muckross House weitere Attraktionen errichtet. Im Hauptgebäude befinden sich neben einem Restaurant eine Töpferei und eine Weberei. Außerhalb wurden wunderschöne, hauptsächlich mit Rosen bestückte Gärten angelegt. Im Jahr 2000 kam das Walled Garden Centre hinzu. Im Garten fand ich ein üppig dimensioniertes Edwardianisches Gewächshaus.

Dann begann die eigentliche Rundfahrt. Die Landschaft präsentierte sich in leuchtenden Farben. Ich will gar keine besonderen Sehenswürdigkeiten herausstellen, denn die ganze Landschaft ist der Star dieser Halbinsel. Deshalb zunächst ein Panorama.

Wir hielten an einem Aussichtspunkt und Astrid machte einen filmischen Rundumblick.

Ring of Kerry Steil herabfallende Klippen, zerklüftete Küstenabschnitte, malerische Buchten und kleine Strände bestimmen das Landschaftsbild am Ring of Kerry.

So richtig viel zu schreiben habe ich gar nicht, deshalb zum Abschluss des Tages einfach noch ein Bild.

Mehr Bilder gibt es hier:

 

 

 


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