Das war knapp

November 24, 2016

Die Anreise zu einem Urlaubsziel ist ja in der Regel nur Mittel zum Zweck und meist nicht eine Erwähnung wert. Bei dieser Reise jedoch waren die ersten beiden Stunden des Urlaubs so aufregend, dass sie unbedingt hier hinein gehören. Der Hinflug ging ab Köln/Bonn und der Rückflug endete in Düsseldorf. Parken auf dem Betriebshof in Overath schied daher aus und die eigene An- und Abreise zu den verschiedenen Flughäfen war uns zu kompliziert. Haustürabholung hatten wir deshalb beim Busunternehmen bestellt. Die Abholzeit um 7:45 Uhr erschien uns etwas knapp, denn der Flieger sollte ja schon um 10:20 Uhr abheben, aber das Busunternehmen kennt sich ja mit solchen Anfahrten aus, beruhigten wir uns. Pünktlich tauchte ein kleiner Zubringerbus in unserer Straße auf, in dem auch schon fünf Mitreisende saßen. Wir verluden unser Gepäck und die Fahrt ging weiter nach Solingen. Dort sollten wir einen weiteren (und letzten) Reisegast aufnehmen.

Da das hier ja nun ein Fotoblog ist, muss jetzt auch mal ein Bild gezeigt werden. Aber da die Anreise sehr textlastig ist, streue ich ein paar Bilder von Port Grimaud ein, das wir am Nachmittag ansahen. Ohne jetzt schon damit sagen zu wollen, dass wir wirklich dahin gekommen sind. Das wird sich erst noch zeigen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das Navi hatte sich – ausgehend von uns - eine Route errechnet, die uns über Wieden und den Lienhardtplatz in Wuppertal-Vohwinkel führte, um in Solingen zum Zentral zu gelangen. Ein großer Umweg. Die Konsequenz war, dass wir am Abholpunkt in Solingen schon 10 Minuten Verspätung gegenüber dem Plan hatten, den der Abholfahrer abarbeiten sollte. Viel gravierender aber war, dass dort niemand abgeholt werden wollte. Ein Blick in die Gästeliste offenbarte, dass der Reisegast in Nummer 41 der gleichen Straße wohnte, in das Navi aber Nummer 21 eingegeben worden war. Das machen die Fahrer nicht selbst, sondern bekommen das Navy vom Disponenten programmiert, erfuhren wir in dem Zusammenhang. Das ist ja eigentlich kein Problem, man fährt einfach 10 Häuser weiter. In unserem Fall war aber in der Richtung, in der wir Fahrgäste die höheren Hausnummern vermuteten, nur Wald. Und in der anderen Richtung, in der unser Fahrer diese erwartete und dann auch dahin fuhr, gab es zwar höhere Hausnummern, aber die gehörten zu einer anderen Straße und ein wartender Reisender war auch nicht auszumachen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nun wurde angehalten und jeder durfte mal seine Meinung sagen, wie man das Navy wohl auf die neue Hausnummer umprogrammiert. Als dies trotz kreativer Vorschläge nicht gelang, ergab sich der Fahrer der murrenden Mehrheit und fuhr zunächst  zurück zur Nummer 21 und dann in Richtung Wald weiter. Nach einem Kilometer tauchte zum einen wieder Wohnbebauung auf und zum anderen ein winkender Mann am Straßenrand, der sich offensichtlich freute, unseren Zubringerbus zu sehen. Der Zeitverzug betrug nun 20 Minuten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das nächste Ziel der mittlerweile leicht nervösen Truppe war nun der Flughafen. Acht Reisegäste, ein Fahrer, ein VW-Bus und ein Navi. So ein Navi ist ja ein technisches Gerät, das manche Angaben sehr genau nimmt. Und sie auch anzeigt. Und manchmal spricht es auch. Unseres informierte alle Businsassen in kurzen Abständen darüber, dass wegen der Verkehrslage die Ankunftszeit verändert wird. Auf der Straße zur Autobahn und erst recht auf der A3 war sehr viel Verkehr und natürlich Stau. Und so schob sich alle paar Minuten der virtuelle Minutenzeiger näher an den Punkt heran, an dem der Flug verpasst war. Der Höhepunkt war erreicht, als das Navi fröhlich verkündete, wir würden um 9:47 Uhr am Flughafen sein. Zur Erinnerung: Der Flieger ging um 10:20 Uhr. Da war es auch unserem Fahrer zu viel und er drehte dem Navi den Ton ab.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf den letzten Kilometern konnten wir wieder Zeit gut machen und so fuhren wir um 9:37 Uhr vor dem Flughafengebäude vor. Dort wartete schon ein sichtlich aufgeregter Karl auf uns. Karl ist beim Unternehmen eigentlich als Busfahrer angestellt, hatte heute aber die Aufgabe uns in den Flieger zu bringen und auch später noch zu betreuen. Während unser Zubringerfahrer vorwärts, rückwärts und seitwärts rangierte um den kleinen Bus auch so richtig schön einzuparken, brüllte Karl von außen auf ihn ein, doch einfach nur die Leute rauszulassen. Schön parken, könne er doch später noch üben. Darauf wollte sich aber unser Fahrer nicht einlassen und so durften wir erst raus, als der Bus auch so richtig schön stand. Jetzt aber war Karl in seinem Element. Acht Gäste im Schlepp pflügte er durch die Abflughalle, vorbei an allen Schlangen und wartenden Fluggästen bis zum Prority Check in. Dort erklärte er die Lage und wir konnten noch einchecken, wenige Minuten bevor der Schalter für diesen Flug schloss. Nur die von uns reservierten Sitze am Notausgang standen nicht mehr zur Verfügung. Als ich schließlich im Flieger saß, lies die Anspannung langsam nach, die sich in den zwei Stunden vorher aufgebaut hatte. Auf dem nächsten Bild sieht man Astrid in der Schlange am Schalter hinter Karl . (Nee, ist natürlich gelogen, war auch in Port Grimaud.)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA So kamen wir also doch noch in Nizza an, wo nach kurzer Wartezeit der große Bus vorfuhr und wir Jörg wiedertrafen, der uns einige Wochen vorher als Reiseleiter durch das Elsass begleitet hatte. Er hatte nun die Aufgabe uns an diesem Nachmittag zu beschäftigen und er entschied sich dafür, uns auf dem Weg zum Fährschiff nach Toulon, Port Grimaud zu zeigen. Port Grimaud ist eine vom Architekten François Spoerry gegründete, seit den 1960er Jahren bestehende südfranzösische Tourismussiedlung, die sich bewusst an traditionelle mediterrane Bauformen anlehnt. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn während der Busfahrt dorthin hatte es noch ergiebig geregnet. Also schlenderten wir ohne Ziel durch die Straßen und Gassen, bestiegen einen Turm und machten die Fotos, die schon oben im Text zu sehen sind. Vom Turm aus entstand auch dieses Panorama von der Marina.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Danach fuhren wir weiter nach Toulon. Wie am Flughafen wurden im Hafen die Koffer durchleuchtet und wir gescannt, erst danach durften wir auf die Fähre. Und hier kam auch wieder Karl zum Einsatz. Er brachte uns auf die Fähre, besorgte die Kabinen, verteilte Essensmarken für Abendessen und Frühstück und sorgte für einen möglichst reibungslosen Ablauf. Danke Karl!

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