Hinter eines Baumes Rinde…

March 02, 2018

Nach einigen Tagen der gestalteten Faulheit machen wir nun einen Sprung zum 31. Dezember 2017. Der Silvestertag zeigte sich mit schönem Wetter, allerdings auch mit ordentlichem Wind. Hier auf stehen wir auf Deck 10, der (für Gäste) höchsten erreichbaren Stelle auf dem Vorschiff und trotzen dem Wind.

Der Silvestertag verlief zunächst nach dem gleichen Muster, wie bei Seetagen üblich: Wir bezogen zwei Sonnenliegen, um 11:00 Uhr ging Astrid zur Stepaerobic, irgendwann schauten wir am Salatbuffet zum Mittagessen vorbei, dann eine verschärfte Mittagspause, etwas Nachmittagssport und später kam irgendwann der Zeitpunkt des verstärkten Aufrüschens. Das Schiff hatte um 18:00 Uhr zum Sektempfang geladen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach einem opulenten Silvestermenu hatten wir die Wahl zwischen verschiedenen Silvesterparty Angeboten in den unterschiedlichen Bars. Wir entschieden uns zu einer Flasche Sekt in Harry´s Bar und schauten entspannt den umher eilenden Mitreisenden zu.

Als eine „Sportkollegin“ von Astrid uns entdeckte kam sie zu einem kurzen Plausch vorbei und fragte, ob wir denn gerne Sekt trinken würden. Sie hätte ja noch die Begrüßungsflasche auf der Kabine und mache sich nichts daraus. So kamen wir zu einer weiteren Flasche „Sparkel“, den wir einige Tage später auf dem Balkon im Sonnenuntergang genossen und auf die freundliche Spenderin anstießen. Hier sitzen wir aber noch bei Harry´s.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unser nächste Programmpunkt war am 2. Januar 2018: Ausflug! Wir erreichten den Oman bei Salalah und hatten „Magisches Dhofar“ gebucht. Später erfuhren wir, dass ungefähr zwei Drittel der Passagiere hier in Salalah in verschiedene Richtungen „ausflogen“, so dass das Gedränge beim Frühstück groß und die Anzahl der auf uns wartenden Reisebusse dementsprechend war.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen um den Blogtitel zu erklären. Diese Hommage an Heinz Erhardt fiel mir ein, als uns erklärt wurde, wie Weihrauch geerntet wurde und welche Bedeutung er für den Oman hatte bzw. noch hat. Hauptsächlich wird das Harz von verschiedenen Arten von Boswellia Bäumen gewonnen, die jeweils einen leicht unterschiedlichen Harztyp erzeugen. Durch Schnitte in Stamm und Äste tritt dort eine klebrig-milchige Flüssigkeit aus, die durch Trocknung an der Luft das Weihrauchharz entstehen lässt. Wir hielten an und sahen uns einige recht unbedeutend in der Landschaft herumstehende Exemplare an.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zwischen Ende März und Anfang April beginnt die Weihrauchproduktion, die über mehrere Monate andauert. Der erste Erntevorgang ergibt ein nur sehr minderwertiges Harz, das früher nicht verwendet wurde, mittlerweile jedoch vermarktet wird. Erst drei Wochen später wird eine annehmbare Qualität geerntet, die mit den weiteren Wochen immer besser und reiner wird. Die Harzausbeute pro Baum hängt von Alter, Größe und Zustand des Baumes ab und liegt zwischen drei und zehn Kilogramm. Dieser hier sieht mir eher nach eineinhalb Kilo aus.

Im weiteren Verlauf der Tour fanden wir dann auf einem Markt große Stapel von Beuteln mit dem getrockneten Harz, doch dazu später. Unser nächste Programmpunkt waren die „blowholes“ am Strand von Mughsail. Dort sollte – so der Ausschreibungstext des Ausfluges – das Wasser der Brandungswellen so durch Löcher im Fels gedrückt werden, dass es „fontänenartig empor spritzt“. Die Küste und die Wege zu den Blaslöchern waren schön anzusehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Löcher selbst waren zwar da, aber weil gerade Ebbe war, fehlte es an Brandungswellen, die das Wasser fontänenartig….siehe oben. Wir standen etwas frustriert um die vergitterten Löcher im Fels und hörten ab und zu ein entferntes Grollen, wenn unten ein Brandungswellchen irgendetwas machte, was nicht zu uns hoch reichte. So trabten wir zurück zum Bus und machten noch ein paar Erinnerungsfotos von der doch recht imposanten Küste.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unser nächster Programmpunkt war das Mausoleum von Nabi Umran in Salalah. Es soll sich um einen lokalen Propheten gehandelt haben, der von einigen Quellen als Vater der „Jungfrau Maria“ oder von anderen Quellen als Vater von Moses bezeichnet wurde. Die großen monotheistischen Weltreligionen haben ihn an unterschiedlicher Stelle in ihr Glaubensbild eingebaut. Ein Fakt ist aber, dass das Mausoleum 33 Meter lang ist.

Als nächstes fuhren wir zur Sultan Qabus Moschee. Die Große Sultan-Qabus-Moschee ist die Hauptmoschee in Oman. Sie gilt als eines der wichtigsten Bauwerke des Landes und als eine der weltweit größten Moscheen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Gesamtkomplex wurde aus 300.000 Tonnen indischem Sandstein errichtet und überbaut insgesamt 4 ha. Er besteht aus einer großen Männergebetshalle, einer kleineren Frauengebetshalle, fünf Minaretten (sie symbolisieren die fünf Säulen des Islams), zwei großen Bogengängen, einem islamischen Informationszentrum sowie einer Bibliothek. Der Bus entließ seine Ladung zu einer Außenbesichtigung, wie es im Programm stand. Mir gelang jedoch auch ein Blick hinein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Bei der Anfahrt hatte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Friedhof entdeckt, verließ das vorgesehene Ausflugsprogramm und sah mir den moslemischen Friedhof von Salalah genauer an. Allerdings war die Zeit knapp, denn bald fuhr der Bus schon weiter.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unser nächster Programmpunkt war der Besuch des Haffa-Suk. Der Markt ist eine Mischung aus Angeboten für den täglichen Bedarf der Bewohner Salalahs und dem in aller Welt verblüffend gleichen Angebot für diejenigen Touristen, die Mitbringsel suchen. Ich möchte hier nur die in Säcken verpackten Weihrauchkügelchen zeigen, die dort an vielen Stellen angeboten wurden. Und die – wie wir ja nun wissen – hinter eines Baumes Rinde herkommen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Danach hatten wir noch etwas Zeit und schlenderten zum Strand hinunter. Der Strand war groß, weiß und nahezu menschenleer. Astrid zog sich die Schuhe aus und lief zum Wasser hinunter.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zeigen möchte ich noch den Strand vor dem Palast des Sultans. Es handelt sich natürlich um den gleichen großen, weißen und vollkommen menschenleeren Strand, wie der auf dem wir gerade herumstanden. Er war nur wenige Meter entfernt, allerdings war er auf eindrucksvolle Weise vom öffentlichen Teil abgesperrt und die Seevögel hinter der Absperrung wähnten sich sehr sicher, dass sie nicht gestört würden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zurück vom Ausflug und angekommen auf unserer Kabine gab es erst einmal einen Kaffee zur Stärkung.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und wer das Gedicht von Heinz Erhardt im Ganzen lesen möchte, kann das hier tun. Einfach etwas nach unten scrollen.

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