Dirk´s Fotoblog,

oder wie ich lernte, die Botschaft um ihrer willen zu schreiben.

Schafe und Pferde füttern

Heute wollten wir die Dingle Halbinsel kennen lernen. Es ist der nördlichste dieser „Finger“, der mit einer einzigartigen Landschaft begeistert. Hier wechseln sich feine Sandstrände mit steilen und zerklüfteten Felswänden ab. So ungefähr war der Text der Reisebeschreibung. Wir hatten im Laufe des Tages mehrere muntere Stopps mit kleineren Programmpunkten. Ein Kessel buntes sozusagen. Unser erster Halt war an der Küste mit feinem Sandstrand.

Danach hielten wir am Straßenrand, an einer eigentlich unscheinbaren Stelle. Hier gab es einige der typischen Bienenkorbhütten. Und der heutige Grundstückseigentümer, auf dem der Touristenanziehungspunkt steht, hatte seine eigene Vorstellung von einer Geschäftsidee. Deshalb bekamen die Damen aus der Reisegruppe erst einmal ein Fläschchen in die Hand und los ging es zum Lämmer füttern.

Bienenkorbhütte oder Bienenstockhütte ist die Bezeichnung für meist runde Kraggewölbebauten. Die teilweise noch erhaltenen Hütten wurden in der Eisenzeit und in der frühchristlichen Zeit, vereinzelt noch in der Neuzeit, errichtet. Die größte Konzentration findet sich an der Küste der Dingle-Halbinsel. Da waren wir also gerade richtig.

Die Bienenkorbhütten sind in Trockenbauweise errichtet. Sie wurden ohne Dichtungs- und Bindematerial wie Mörtel in mehreren parallelen Schichten aufeinander gefügt, bis sie ein Kraggewölbe bildeten. Sie stehen zumeist einzeln als Teile von Gruppen, bilden vereinzelt aber auch Doppel- oder Mehrfachstrukturen. In der benachbarten Gruppe von Bienenkorbhütten konnten wir (meist in demütiger Haltung) herumkriechen. Wer eine Kopfbedeckung trug, war klar im Vorteil.

Danach fuhren wir den Slea Head Drive, die malerische Küstenstraße, entlang und machten einen Stopp an der Küste, wenn der Bus die kleinen Straßen nicht befahren konnte und wir zu Fuß weitergingen.

Weiter ging es zum Gallarus Oratory, einem Oratorium der Iroschottischen Kirche im Westen der Dingle-Halbinsel, nahe dem Ort Kilmalkedar, wo im 7. Jahrhundert ein Kloster bestand. Es ist der am besten erhaltene, in Trockenmauertechnik errichtete bootförmige Kraggewölbebau der Insel.

Obwohl das Ende des 8. Jahrhunderts entstandene Bethaus als eine der ältesten frühchristlichen Kirchen gilt, ist die Bauweise und das Interieur an ältere Vorbilder angelehnt. Der fast quadratische Bau misst 6,7 × 5,6 m und ist innen mittig rund 4,25 m hoch. Er hat einen geraden Türsturz und an der Rückseite liegt eine kleine rundbogige Fensternische.

Der Tag endete dann in einem typisch irischen Café mit Schwarzwälder Kirschtorte und einem Pott Kaffee. Also ungefähr wenigstens. Wir hatten uns auf Empfehlung unserer Reiseleitung nur eine Portion Schwarzwälder Kirschtorte (aber zweimal Chips) bestellt und diese dann geteilt. Und das war vollkommen ausreichend.

Der nächste Tag war der nasseste der ganzen Reise. Es regnete von morgens bis abends und es regnete viel. Unser Tagesprogramm bestand aus dem Transfer von Killarney im Westen nach Cork im Süden Irlands mit einem Stopp in Midleton bei der Jameson Whiskey Brennerei.

Die Destillerie wurde von John Jameson im Jahr 1780 in Dublin gegründet und bis 1971 wurde in der Bow Street, destilliert. Heute kann man in Dublin nur noch die Schaubrennereien von Old Jameson besichtigen, produziert wird in Midleton.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Destillat noch in allen produzierenden Ländern ohne „e“ geschrieben. Dann begannen einige Brennereien in Dublin ihre Produkte „Whiskey“ zu nennen, um sich damit von der schottischen Konkurrenz zu unterscheiden. In den USA sind bis heute beide Schreibweisen in Gebrauch. Wir hatten eine ausgiebige Führung durch die Produktionsstätten und Fasslager die in einem Probierraum endete.

Dort bekamen wir drei Gläser mit Whiskey und Whisky vorgesetzt, wovon eines von Jameson war, Und dann durften wir uns ein eigenes Geschmacksbild machen. Neben Jameson waren ein schottischer und eine Amerikanischer Whisk(e)y am Start. Das Ergebnis war bei mir eindeutig. Ich bleibe bei Riesling und Burgunder.

Wir fuhren weiter nach Cork und hatten eine längere Stadtrundfahrt mit dem Bus, weil aussteigen bei diesem Wetter nicht zumutbar war.

Am nächsten Tag besuchten wir zuerst den Rock of Cashel. Der Rock of Cashel ist ein einzigartiges Monument irischer Geschichte. Der Berg erhebt sich 65 m hoch und gilt als irisches Wahrzeichen. Als Sitz von Feen und Geistern wurde er schon im Altertum verehrt.

Im 4. Jahrhundert eroberte der Clan der Eoghanachta, die späteren MacCarthys, den Felsen und baute ihn zum Clansitz aus. Dieser war auf Grund seiner erhöhten Lage, die guten Überblick über das umliegende Land versprach, von strategischer Bedeutung.

Das älteste und höchste der Cashel Bauten ist der sehr gut erhaltene Rundturm (28 Meter oder 90 Fuß hoch), er stammt vermutlich von 1101. Der Eingang ist 3,60 Meter (12 Fuß) über dem Boden. Er hat das typische spitze Dach der runden Türme. Der Turm wurde aus Stein ohne Mörtel errichtet. Erst in der neueren Zeit wurden Fugen aus Sicherheitsgründen mit Mörtel ausgefüllt.

Die große Kathedrale wurde im frühen 13. Jahrhundert gebaut. Darin befinden sich Sarkopharge mit bemerkenswerten Verzierungen. Hier schlug auch Cashels schwärzeste Stunde als die Kathedrale 1647 von Murrough O’Brien, einem Gefolgsmann von Oliver Cromwell, niedergebrannt wurde während darin 3.000 Menschen einen Gottesdienst feierten. Von diesem verheerenden Schlag hat sich die Kathedrale nie wieder erholt.

Wir hatten ausreichend Zeit, Alles zu erkunden, und da wir uns mittlerweile dem Ende unserer Reise näherten, war es auch der rechte Moment unsere (richtig gute) Reiseleiterin Claudia abzulichten.

Der letzte Programmpunkt am heutigen Tag war das Nationalgestüt in Kildare. Wir hatten eine entspannte Führung und lernten, dass sich schon früh im Leben eines Hengstes entscheidet, ob er einige Jahre in Rennen läuft, oder seine Kraft in die Fortpflanzung steckt. Beides gleichzeitig geht nicht, weil er ansonsten von in den Rennen mitlaufenden Stuten zu abgelenkt ist. Hengst oder Wallach, das ist dann die Frage. Für die Pferde hatte unsere Führung einen Eimer mit Möhren mitgenommen, die dann verteilt wurden.

Mehr Bilder gibt es hier:

 


Burren, Cliffs und ein Ring

Unser erstes Ziel am heutigen Tag waren die Cliffs of Moher. Um dorthin zu gelangen fuhren wir durch die karge Landschaft des Burren, und die ist es wert, gezeigt zu werden. Das Kalksteingebiet ist ungefähr 250 km² groß und wird streng genommen von den Orten Ballyvaughan im Norden und Kilfenora im Süden begrenzt. Die Aran Islands (da waren wir vor zwei Tagen) sind die geologische Fortsetzung des Burren in der Bucht von Galway.

Die Oberfläche des Burren ist durch etwa knietiefe Karren in rechteckige Felder gegliedert. Sie wurden durch Oberflächenwasser gebildet, das sich noch immer nach stärkeren Regenfällen in Turloughs sammelt. Auch horizontal haben sich die Platten durch Klüftung, die Clints, voneinander getrennt. Beim Lauf über das Plateau knackt etwa jede 25. Platte, weil sie sich von ihrer Auflage gelöst hat.

Der Burren wurde seit dem Neolithikum wesentlich durch die menschliche Landnutzung geformt. Bodenreste unter archäologischen Strukturen und in tieferen Lagen angeschwemmte Lockersedimente wie auch Merkmale in Rinnen der Kalksteinplatten, die für den Bau von Megalithanlagen verwendet wurden, weisen darauf hin, dass die heute kahlen Kalksteinflächen des Burren vermutlich bis in die mittlere oder späte Bronzezeit von einer Bodenschicht bedeckt waren. Pinien, Eiben und Birken waren verbreitet. Rodung und intensive Landwirtschaft seit dem Neolithikum haben entscheidend zur Erosion der Böden beigetragen, so dass ein Kipppunkt überschritten und eine Wiederbewaldung der bloßgelegten Steinflächen unmöglich wurde.

Nachdem wir ausgiebig darauf herumgelaufen waren und in viele Spalten gesehen hatten, fuhr unser Bus weiter zu den Cliffs of Moher. Die Cliffs bilden eine bekannte Kliffküste in Irland. Sie liegen an der Westküste im County Clare nahe den Ortschaften Doolin und Liscannor. Die Klippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean und erstrecken sich über mehr als acht Kilometer. Am Südende, dem Hag’s Head, haben sie eine Höhe von ungefähr 120 m, nördlich des O’Brien’s Tower erreichen sie sogar 214 m.

Der O’Brien’s Tower liegt etwa auf der Hälfte der Uferstrecke und entstand 1835 im Auftrag von Sir Cornellius O’Brien als Wachturm. Bei guter Sicht sind von dort aus die Aran Islands und mitunter auch die Galway Bay zu sehen. 

Am 8. Februar 2007 wurde das Besucherzentrum mit befestigten Gehwegen fertiggestellt. Der etwa 200 Meter lange Teil des Besucherwegs, der sich bis zum O’Brien’s Tower erstreckt, wurde aus Sicherheitsgründen seitlich durch bis zu 1,40 Meter hohe Steinplatten begrenzt, so dass die Besucher nicht mehr direkt bis an das Cliff herantreten können. Trotzdem kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen an den Cliffs of Moher. Seit 1993 sind rund 70 Menschen in den Tod gestürzt.

Unser nächstes Ziel war der Bunratty Folk Park. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und wir waren froh, dass unsere Führung im Bunratty Castle und damit im Trockenen begann. An der Stelle, an der Bunratty Castle später mehrfach erbaut, erobert, abgebrannt und wiederaufgebaut wurde, lag um 970 ein Handelsplatz der Wikinger.

Um die Burg herum wurden verschiedene traditionelle irische Bauern- und Stadthäuser errichtet, die Touristen ein nostalgisches Flair vermitteln sollen. Teilweise wurden Gebäude an anderen Stellen oder Orten abgetragen und im Bunratty Folk Park wiederaufgebaut. So sind sogar ganze historische Dorfstraßen mit Läden, Schmiede, Gasthäusern, einem Schulgebäude entstanden. Eines der Gebäude stand zuvor auf dem Rollfeld des Flughafens Shannon. Traditionelle irische Handwerke werden vorgestellt und auch vor Ort ausgeübt.

Da der Regen nicht aufhörte, flüchteten wir bald in das Innere einer Teestube und wärmten uns auf. Danach fuhren wir weiter nach Killarny und dort ins Randles Hotel.

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter deutlich gebessert und wir begannen unsere Rundfahrt über den Ring of Kerry. Der Ring of Kerry ist eine 179,0 km lange Panoramaküstenstraße im County Kerry im Südwesten Irlands. Busse und Lkw dürfen den Ring wegen der Enge der Straßen nur in einer Richtung der irischen Nationalstraße 70 befahren.

Am Anfang der Rundfahrt besuchten wir zunächst das Herrenhaus Muckross.
Muckross House wurde in den Jahren 1839 bis 1843 nach Plänen des schottischen Architekten William Burn in malerischer Lage am Ufer des Muckross Lake errichtet. Die Auftraggeber waren Henry Arthur Herbert und dessen Gattin Mary Balfour Herbert, eine Landschaftsmalerin. Muckross House war bereits das vierte Herrenhaus, welches die Herberts auf ihrem Anwesen errichten ließen.

Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich Muckross House zu einem Museum. Die Räume und ihre Ausstattung vermitteln einen guten Eindruck vom Leben der Adeligen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Die großen Zimmer besitzen überdimensionierte Raumhöhen. Gemälde, Wandteppiche und Jagdtrophäen schmücken die Wände.

Da Killarney das Touristenzentrum Westirlands schlechthin ist, wurden im und um Muckross House weitere Attraktionen errichtet. Im Hauptgebäude befinden sich neben einem Restaurant eine Töpferei und eine Weberei. Außerhalb wurden wunderschöne, hauptsächlich mit Rosen bestückte Gärten angelegt. Im Jahr 2000 kam das Walled Garden Centre hinzu. Im Garten fand ich ein üppig dimensioniertes Edwardianisches Gewächshaus.

Dann begann die eigentliche Rundfahrt. Die Landschaft präsentierte sich in leuchtenden Farben. Ich will gar keine besonderen Sehenswürdigkeiten herausstellen, denn die ganze Landschaft ist der Star dieser Halbinsel. Deshalb zunächst ein Panorama.

Wir hielten an einem Aussichtspunkt und Astrid machte einen filmischen Rundumblick.

Ring of Kerry Steil herabfallende Klippen, zerklüftete Küstenabschnitte, malerische Buchten und kleine Strände bestimmen das Landschaftsbild am Ring of Kerry.

So richtig viel zu schreiben habe ich gar nicht, deshalb zum Abschluss des Tages einfach noch ein Bild.

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