Eine Prozession und blubbernder Schlamm

Eigentlich wollten wir durch den Ort Sete Cidades nur hindurch fahren. Wir hatten versucht am südlichen Rand der Caldera Sete Cidades mit ihren beiden Seen einen Aussichtspunkt zu finden, mussten aber ergebnislos abbrechen, weil wir in dichten Nebel geraten waren. Also beschlossen wir an die Nordküste zu fahren, vielleicht war das Wetter dort besser. Allerdings war es nicht so einfach durch den Ort hindurchzukommen, denn es war Osterprozession.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir stellten das Auto ab und gingen so weit in den Ort hinein, bis wir die Prozession vor uns sahen und warteten ab, wie es weiter geht. Beeindruckt hat uns, dass die ganze Prozession an einzelnen besonders geschmückten Hauseingängen anhielt, der Priester dort hineinging und der Tross minutenlang wartete. Wir vermuteten, dass es dort innerhalb des letzten Jahres einen Todesfall gegeben hatte, der besondere Aufmerksamkeit verlangte. Besonders gefallen haben uns die kleinen Engelchen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach der Prozession konnten wir weiter fahren und erreichten von der Nordseite aus den dortigen Rand der gleichen Caldera und liefen ein wenig am Rand herum. Heute war es ausgesprochen windig, so dass wir bald wieder ins Auto flüchteten und an die Küste hinunter fuhren.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dort war es sonnig und so fuhren wir wieder nach Capellas, denn dort wollten wir uns in das strandnahe Cafe´ setzen, das uns bei unserem ersten Besuch aufgefallen war. Aber auf dem Weg vom Parkplatz zum Cafe´ blieb ich mit den Augen an den Klippen hängen, denn durch den heutigen Wind war der Wellengang beeindruckend.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und dann endlich konnten wir uns windgeschützt in die Sonne setzen. Aus einem mir vollkommen unerklärlichen Grund hatte der Wirt anscheinend meine Bestellung von zwei Kaffee missverstanden und so mussten wir uns mit zwei kleinen Flaschen Wein und zweimal Mineralwasser begnügen. So ein Pech aber auch. :-) Zum Wein gab es zwei übergroße Kognakschwenker als Gläser.

Am nächsten Tag fuhren wir in den Osten der Insel auf den Pico do ferro, den Eisenberg. Von dort hatten wir eine gute Sicht über den Lagoa das Furnas. Der Furnas-See liegt in einem alten Vulkankrater bei der Ortschaft Furnas. Mit einer Wasserfläche von fast 2 km² ist er der zweitgrößte See der Insel und der Azoren. Er liegt 281 m über dem Meeresspiegel und ist maximal 15 m tief.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir hatten von dort oben nicht nur einen guten Blick über den See, sondern auch nach Furnas hinein. In dieser Stadt hatten wir ganz eigene Erlebnisse mit der Einbahnstraßen-Verkehrsführung und dem Autoverkehr an sich. Wir haben es aber auch mehrmals nicht nur hinein, sondern auch wieder hinaus geschafft.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auch von dort oben konnten wir zahlreiche vulkanische Erscheinungen wie Fumarole (Dampfaustrittsstellen) oder Solfatare (Gas-Ausströmungen) am Nordufer des Sees sehen. Dort wird das kochende Wasser in Erdlöchern zur Zubereitung traditioneller portugiesischer Gerichte genutzt, insbesondere den Cozido das Caldeiras, ein Eintopf aus Fleisch, Würstchen, Kartoffeln, Kohl und anderem Gemüse, der hier in einem Gefäß über mehrere Stunden hinweg gegart wird.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Von oben hatten wir sehen können, dass man dort auf angelegten Wegen herumlaufen konnte und so fuhren wir hin. Es war schon ein sehr besonderer Geruch, der dort aus der Erde quoll. Astrid war auch ziemlich beeindruckt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am letzten Tag unseres Aufenthaltes fuhren wir noch einmal nach Ponta Delgada, bummelten durch die Inselhauptstadt und sahen uns in einigen Ecken um, die wir bei unserem ersten Besuch nicht gesehen hatten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am Nächsten Vormittag gaben wir den Mietwagen ab und flogen nach Hause.

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