See und Tee

June 20, 2016

Das Wetter war heute im Süden nicht so besonders, also auf unserer Seite der Insel. So beschlossen wir es im Norden zu versuchen. Hier war es deutlich sonniger, zwar nicht immer, aber immer wieder. Wenige Kilometer machen für das Wetter auf São Miguel erhebliche Unterschiede. So fuhren wir die Küste entlang und immer wenn ein Schild einen „Miradouro“ ankündigte, hielten wir an. Mit Miradouro bezeichnet man im Portugiesischen allgemeinen einen Aussichtspunkt. Sao Miguel hat so viele Miradouros, dass wir trotz unserer zwei Wochen Urlaub nicht alle sehen konnten. So sieht eine typische Küstenlinie auf Sao Miguel aus. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Hier ist nun eine gute Gelegenheit für ein paar Fakten. São Miguel ist die größte Insel der Azoren. Sie zählt zur Ostgruppe des Archipels und hat eine Fläche von 746,8 Quadratkilometern. Die Insel ist 63,7 km lang und 16,1 km breit. Auf São Miguel leben gut 140.000 Menschen, rund 65.000 davon im erweiterten Bereich um die Hauptstadt Ponta Delgada.
 

Wir machten zwischendurch Station in einem kleinen Café und erholten uns von so viel schöner Aussicht bei einem in Portugal unvermeidbaren Kaffee. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Danach entdeckten wir noch einen Küstenwanderweg, den wir eine dreiviertel Stunde entlangliefen und dann umkehrten, weil er uns ansonsten zu weit von unserem Auto weggeführt hätte. Von diesem Weg aus entdeckten wir einen kleinen Bach, der sich den steilen Hang hinunterstürzte. Früher haben die Frauen des benachbarten Dorfes ihn zum Waschen der Wäsche genutzt; mittlerweile hatte man ihn sehenswert eingefasst. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Später am Nachmittag besuchten wir Cha Gorreana. Chá ist im Portugiesischen die Bezeichnung für Tee und die Tee-Plantage mit Teefabrik liegt im Ort Gorreana. So kommt es zu dem Namen. Zusammen mit dem nahe gelegenen Chá Porto Formoso sind es die beiden einzigen Teeplantagen in  Portugal. Zusammen mit einer Plantage bei Truro im Englischen Cornwall sind dies die drei einzigen Teeplantagen innerhalb der Europäischen Union. Wir konnten ungehindert durch die Plantage laufen. Besucher sind dort sehr willkommen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Teekultur kam im Jahr 1878 durch zwei Chinesen aus Macau auf die Azoren. Das milde Klima der Insel mit über das ganze Jahr verteiltem Regen ohne Frost und wenig zu intensivem Sonnenschein ist ideal. Das Anwesen umfasst 32 Hektar. Produziert wird ökologisch ohne Verwendung von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden. Die Vermarktung erfolgt überwiegend auf dem Festland Portugals. Hergestellt werden Schwarzer und grüner Tee. Die gesamte Produktion beläuft sich im Jahr auf rund 40 Tonnen.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Tag endete auf der Terrasse unseres kleinen Ferienhauses, denn auch hier hatte sich mittlerweile das Wetter deutlich verbessert. Oft waren es nur Minuten, bis die dicke schwarze Wolke weggezogen war, der Regen aufhörte und die Sonne herauskam. Allerdings konnte sich das Wetter auch genauso schnell in die andere Richtung entwickeln. Am nächsten Tag war unser Ziel der Ribeira dos Caldeirões. Natürlich kamen wir auf der Fahrt wieder an verschiedenen Miradouros vorbei und konnten der Aussicht nicht widerstehen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Park von Ribeira dos Caldeirões entstand aus einem Projekt zur Aufwertung des Landschaftsbildes und zur touristischen Nutzung der Wassermühlen und des dortigen Wege- und Kanalnetzes zur Schaffung eines Freilichtmuseums. Auf der einen Seite der Straße ergießt sich ein Wasserfall ins Tal, der auf der anderen Seite früher die Mühlen antrieb. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am Eingang des Mühlentals war ein Kiosk mit dem typischen Devotionalienhandel für Touristen. Uns war mehr nach Kaffee und wir hatten eigentlich dort mit der landestypischen Kaffeemaschine gerechnet, die in jeder Bar und fast jedem Geschäft steht, fanden aber keine vor. Der sehr alte, sehr kleine, sehr faltige und sehr unrasierte Eigentümer bemerkte unseren Kummer und fand mit seiner Kapselmaschine und kleinen Styropor-Bechern eine Lösung. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Danach wanderten wir durch dieses Tal und bestaunten die alten Mühlenanlagen. Das ganze Tal war schön hergerichtet, hatte dadurch aber erheblich an natürlichem Charme verloren. Auch wenn man durch ein Museumsdorf geht, ist es eben kein echtes Dorf mehr. So erging es mir hier. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mehr Bilder gibt es hier:
 


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