Dirk´s Fotoblog,

oder wie ich lernte, die Botschaft um ihrer willen zu schreiben.

Vom Leuchtturm zum Ganggrab

Am nächsten Tag wartete die Schlei Princess am Kappelner Hafen auf uns. Also eigentlich warteten wir auf das Schiff, denn zunächst stand Schlange stehen auf dem Programm. Denn wenn das Schiff um 11:30 Uhr abfährt, kann man erst um 11:00 Uhr an Bord, bekamen wir erläutert. Nun also noch ein wenig warten.

Die Fahrt ging zur Lotseninsel Schleimünde und zurück. Ein Stopp war in Maasholm und an der Schleimündung vorgesehen. Maasholm war nur ein kurzer Stopp um Passagiere aufzunehmen oder aussteigen zu lassen. Die Zeit reichte auch gerade nur, um die versammelten Kormorane abzulichten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann ging die Fahrt weiter zur Lotseninsel Schleimünde, wo wir etwas Aufenthalt hatten und ausstiegen. Die Halbinsel ist 112 Hektar groß und kaum fünf Meter höher als der Wasserspiegel. Bei Sturmfluten wird sie zuweilen ganz unter Wasser gesetzt. Zum 14,3 Meter hohen Leuchtturm (aus dem Jahr 1871) am Südende der Halbinsel führt ein Damm, den wir hin und zurück schlenderten. Dann tutete uns das Ausflugsschiff zurück an Bord.

Zurück in Kappeln besuchten wir die Fischräucherei Föh, oder genauer gesagt Fietes Fisch- und Bierterrasse. Darauf hatten wir uns schon seit dem Morgen gefreut, denn wir wussten seit unserem ersten Besuch vor drei Jahren, dass wir hier einen guten Plattfisch bekommen würden. Und so war es dann auch.

Am nächsten Morgen entschieden wir uns den Naturerlebnisraum Naturgärten Moostoft in Ekenis anzusehen. Der seit 1996 angelegte Naturerlebnisraum "Moostoft" unterstreicht das natürliche Umfeld von Ekenis, das ansonsten durch die Landwirtschaft geprägt wird. Das über Jahrtausende verlandete Toteisloch, das sich als moosbesiedelte Feuchtwiese präsentierte, dient nun der Renaturierung und Neuentwicklung verschiedener Feuchtbiotope.

Wir waren dort, wie man am oberen Bild sieht, mehr an den gerade vollreifen Mirabellen interessiert, die dann, wie das untere Bild erkennen lässt, am nächsten Morgen in unserem Frühstücksobst landeten.

Am nächsten Vormittag fuhren wir nach Gelting und wanderten durch die Geltinger Birk. Das Naturschutzgebiet Geltinger Birk liegt an der nordöstlichen Spitze Angelns, am Ausgang der Flensburger Förde. Es ist mit einer Gesamtfläche von 773 ha das größte Naturschutzgebiet des Kreises Schleswig - Flensburg. Die Birk ist ein wichtiges Gebiet beim Vogelzug und für die Brut von rund zweihundert Arten. Zusätzlich brüten hier über 90 Vogelarten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Durch Zufall fanden wir eine Konikstute mit Fohlen und ein Rind mit weißem Kalb, deren Rasse ich nicht zuordnen konnte. Das Konik ist eine Ponyrasse aus dem mittel- und osteuropäischen Raum. Die Ponys sind sehr robust und finden Verwendung sowohl in der Landwirtschaft als auch bei der Erhaltung von zahlreichen Naturschutzgebieten wie der Geltinger Birk. Ein schönes Zusammentreffen nah am Weg, auf dem wir wanderten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach dreieinhalb Stunden kamen wir wieder am Parkplatz an, wo unsere Wanderung begonnen hatte und machten eine verspätete Mittagspause mit  Pflaumenstreusel für Astrid und Matjes-Brötchen für mich.

Der nächste Tag führte uns durch mehrere Dörfer. Wir fingen in Sieseby an. Schon verhältnismäßig früh ist der Ort Sieseby belegt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1267 heißt es ecclesie Siceby. Geprägt wurde Sieseby im 19. Jahrhundert vom Hamburger Kaufmann Gustav Anton Schäffer, der ab 1839 für seine Gutsarbeiter neue Häuser bauen ließ. Seine Initialen "GAS" finden sich noch heute an vielen denkmalgeschützten Häusern im Ort. 

Den Rückweg begannen wir auf dem Friedhof des Orts. Auf dem Friedhof Sieseby zeugen Grabsteine und Bepflanzungen von der regionalen Friedhofskultur. Die Anlage wird gepflegt und vermittelt eine ruhige, besinnliche Atmosphäre. Dazu tragen im Besonderen Wege mit ihrem alten Baumbestand bei.

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Unser nächstes Ziel war Rieseby. Wir suchten und fanden die St. Petri Kirche, eine spätromanische Backsteinkirche, die zur Kirchengemeinde Schwansen/Rieseby gehört. Sie gilt als eine der schönsten Landkirchen Schleswig-Holsteins.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zur Ausstattung gehören eine Granittaufe (links im Bild) aus dem 12. Jhd., eine Triumphkreuzgruppe aus dem 13. Jhd. (über dem ersten Durchgang) und die Kanzel (rechts) von 1649. Der Altar von 1669 (im Hintergrund) ist von den Aposteln Petrus und Paulus flankiert.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unser letztes Ziel am heutigen Tag war das Ganggrab von Missunde. Die Megalithanlage ist in Schleswig-Holstein für Ganggräber mit trapezoidem Grundriss im Rundhügel charakteristisch. Großsteingräber dieser Form kommen ansonsten in Mecklenburg-Vorpommern und Skandinavien vor. Die Anlage der Trichterbecherkultur entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. Hier endete unser heutiger Ausflugstag und wir fuhren zurück ins Ferienhaus.

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Auf nach Norden

Als wir vor drei Jahren in Lindaunis an der Schlei Urlaub machten, war im Hinterkopf die Idee entstanden, vielleicht in zwei Jahren erneut hierher zu fahren. Es hatte uns seinerzeit eben gut gefallen. Was wir damals nicht gewusst und darum nicht eingeplant hatten war, dass die Vorbereitungen und Umbau der neuen Wohnung und der Umzug in die Vorderpfalz genau in diese Zeit fiel. So dauerte es drei Jahre. Und weil die Fahrtstrecke nun ca. 200 Kilometer länger war, planten wir einen Zwischenstopp ein und entschieden uns für Lüneburg. Wir fuhren über Wuppertal, besuchten kurz Astrids Tante und holten noch beim Weinhändler L. die vorab bestellten Kisten ab. Wir checkten ins Seminaris Hotel in Lüneburg ein und schlenderten am nächsten Morgen entspannt in die nahegelegene Innenstadt.

Lüneburg ist eine wunderschöne Stadt, die besonders durch ihre mittelalterliche Architektur, ihre Geschichte und ihre malerische Altstadt besticht. Die Altstadt von Lüneburg ist ein wahres Juwel. Die engen, gepflasterten Gassen, die bunten Häuser und die historischen Gebäude versetzen einen direkt in vergangene Zeiten. Besonders beeindruckend ist der Marktplatz, umgeben von prachtvollen Kaufmannshäusern. Wir ließen uns zunächst ohne Ziel einfach treiben.

Danach besuchten wir die St. Johannis Kirche. Sie ist ein beeindruckendes Beispiel norddeutscher Backsteingotik und eine der bekanntesten Kirchen der Stadt. Sie befindet sich im Zentrum von Lüneburg und ist nicht nur ein religiöses, sondern auch ein historisches Wahrzeichen. Der Baubeginn fällt auf das Jahr 1289, die Kirche wurde daraufhin in mehreren Abschnitten jeweils stückweise fertiggestellt. Die große Westfassade der Kirche ist besonders markant und prägt das Stadtbild. Ihre hohen, spitz zulaufenden Fenster und die kunstvollen Zierelemente sind typisch für den gotischen Stil.

Der alte Wasserturm in Lüneburg ist eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt. Er wurde 1906 erbaut und damals errichtet, um die Wasserversorgung der Stadt zu verbessern und war ein technisches Meisterwerk seiner Zeit.

Als wir entdeckten, dass wir den alten Wasserturm besteigen können, erschloss sich uns die Innenstadt mit St. Johannis in der Mitte auf eine umfassendere Weise.

Der Wasserturm wurde in den letzten Jahrzehnten nicht nur als technisches Bauwerk gewürdigt, sondern auch als kulturelles Symbol und Anziehungspunkt für Besucher. Heute ist er ein Teil der Stadtgeschichte und wird in verschiedenen kulturellen und touristischen Kontexten genutzt. Im Inneren ist der alte Wassertank noch erhalten und wird farblich in Szene gesetzt.

Nach einer weitern Nacht im Seminaris Hotel fuhren wir in Richtung Kappeln-Rückeberg, wo uns das Ferienhaus erwartete. Das Ferienhaus in dem wir drei Jahre zuvor gewohnt hatten, war in diesem Sommer nicht mehr zu mieten, weil die Eigentümer es verkaufen wollten. Nun wohnten wir in Rückeberg auf der anderen Seite der Schlei und unser Ferienhaus sah so aus. 

Drei Etagen nur für uns, bedeutete viel Platz, den wir ausgiebig genossen.

Am nächsten Tag fuhren wir die wenigen Kilometer nach Kappeln, parkten auf „unserer“ Seite vor der Brücke und gingen zu Fuß hinüber. Da wir an diesem Tag noch nicht wussten (oder es in den letzten drei Jahren vergessen hatten), dass die Klappbrücke immer 20 Minuten vor jeder vollen Stunde „klappt“, hatten wir zunächst einmal Pause.

Eine gute Gelegenheit also, einen Blick auf den Kappelner Heringszaun zu werfen. Der Ursprung des Kappelner Heringszauns geht bereits auf das 15. Jahrhundert zurück. Damals gab es noch fast 40 dieser Flechtzäune, die dicht an dicht mitten in der Schlei zu finden waren. Heute besteht der Heringszaun aus insgesamt 2.000 in den Schleigrund gerammten Pfählen aus Eschenholz mit einer Länge zwischen 1,80 Meter und 4,50 Meter. Diese werden von waagerecht gesetzten Pfählen, ebenfalls aus Eschenholz, unterstützt. Dieses Gesamtkonstrukt wird von den Heringen als natürliches Hindernis betrachtet. Aufgrund der starken Strömung in der Schlei kehren die Silberlinge trotz des Hindernisses selten um und folgen dem immer enger zulaufenden Heringszaun bis dieser das Ausweichen der Fische letztlich verhindert und sie abgefischt werden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nachdem wir die Schlei überqueren konnten, schlenderten wir durch die Stadt, trafen auf Altbekanntes und Neues, kauften Einiges ein, was zum Betrieb eines Ferienhauses unumgänglich ist und freuten uns einfach wieder hier im Norden zu sein. Auf dem Rückweg zum Parkplatz hatten wir noch einmal eine gute Sicht auf den Heringszaun und den kleinen Seglerhafen auf der anderen Seite.

Am nächsten Vormittag fuhren wir zur „Steilküste“ nach Schönhagen. Die Küste ist von sanften Hügeln und dichten Wäldern umgeben, was der Gegend eine besonders idyllische und unberührte Atmosphäre verleiht. Am oberen Rand läuft ein Weg entlang, der an manchen Stellen fast zugewuchert ist.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf unserem Weg hindurch begleitenden uns ständig einige Diestelfalter.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Klippen selbst bestehen überwiegend aus weichem Kreide- und Kalkstein, was sie besonders zerklüftet und formschön macht. An vielen Stellen kann man den beeindruckenden Übergang von grünen Wiesen zu den steil abfallenden Felsen sehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am nächsten Tag fuhren wir wieder bis zum gleichen Parkplatz, liefern über die Brücke und bogen dann in Richtung Arnis ab. Einen kurzen Stopp legten wir am Museumshafen ein. Dort liegen viele liebevoll restaurierte historische Fracht- und Fischereischiffe.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann liefen wir weiter in Richtung Arnis. Zwar kannten wir das kleine Städtchen schon vom ersten Urlaub, jedoch hatten wir es damals mit dem Auto besucht und waren nur kurze Strecken zu Fuß unterwegs gewesen. Damals ließ die nur 8 Wochen zurückliegende Hüft-TEP nicht mehr zu. Das war nun anders. Wir machten einen kurzen Halt in Mormor´s Café und gingen dann weiter bis zum äußersten Ende der Straße am Wasser.

Auf dem Rückweg hatten wir einen guten Blick auf unser Ferienhaus an der anderen Schleiseite. Es ist das zweite Haus von rechts, links von der roten Boje neben dem großen Baum.

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