Nazca von oben

May 03, 2012

Die Nazca-Linien sind riesige Scharrbilder in der Wüste bei Nazca und Palpa. Auf einer Fläche von ca 500 km² gibt es zu 20 km lange Linien, Dreiecke und trapezförmige Flächen sowie Figuren mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert Metern, z. B. Abbilder von Menschen, Affen oder Vögeln. Meist sind die Linien nur wenige Zentimeter tief; sie sind durch die enorme Größe aber nur aus großer Höhe zu erkennen.

Eigentlich wollte ich ja gar nicht fliegen; zu viele Geschichten geisterten herum über abgestürzte oder sonst irgendwie verunglückte Flugzeuge. Als aber Detlef wegen seiner Erkrankung seinen Platz aufgeben musste, habe ich den übernommen und nach einer ziemlichen Warterei ging es dann los.

Ich hatte den Platz hinter dem Copiloten, also genau das Fenster über dem Wort Peru. Es waren 2 Piloten und vier Passagiere. Zunächst war es nur laut und wackelig, als wir von dem kleinen Flugplatz aus starteten und ich die Landschaft von oben sehen konnte.

Dann aber – über dem eigentlichen Zielpunkt - wurden die Flugmanöver doch rauer und heftiger, wenn die Maschine in enge Kurven geflogen wurde um erst aus dem einen Seitenfenster und dann aus dem anderen den Blick nach unten zu gewährleisten.

Entdeckt wurden die Nazca-Linien erst 1924, als die ersten kommerziellen Fluglinien über die Nazca-Wüste flogen und Passagiere die Linien ausmachten. Entstanden sind die Bilder durch Entfernung der oberen Gesteinsschicht, wodurch eine farbliche Abweichung entstand.

Die ältesten Figuren sind bereits etwa zwischen 800 v. Chr. und 200 v. Chr. in der Zeit der Paracas-Periode entstanden. Durch die extremne Trockenheit der Gegend haben sie sich bis heute erhalten. Fotografisch schwierig war, dass ich die Ansagen des Copiloten auf spanisch nicht immer deuten konnte, dass viele Figuren nur schwer zu erkennen waren und dass ich dann noch die Kamera überzeugen musste, dass trotz des geringen Kontrastes dass Bild schon scharf gestellt war.

Die gezeigten Bilder sind alle von mir „deutlich“ bearbeitet worden. Ohne die Ausschnitte und starke Anhebung der Mikrokontraste würde so manches Bild sein Geheimnis kaum offenbaren.

Hier mal zum Vergleich ein „so-sah-es-wirklich-aus-Foto“ und das bearbeitete Gegenstück. Oben und rechts ist jeweils ein Streifen weggeschnitten, damit das Wesentliche, der Affe, deutlicher sichtbar wird.

Das, was hier fast aussieht wie die Landebahn sind einige der geometrischen Figuren, die sich mit den bildhaften Darstellungen den Platz auf der Hochebene teilen. Zur Bedeutung dieser Linien ist immer noch vieles ungeklärt, jedoch wird eine Mischung aus agrikultureller, astronomischer und religiöser Bedeutung der Linien angenommen. So gibt es deutliche Zusammenhänge zwischen den Richtungen mancher Linien und Wendepunkten der Sonne im Jahreslauf.

Der Flug selber war atemberaubend und für mich aufregend. Körperliche Probleme hatte ich keine; die zierliche Französin auf dem Sitz neben mir trug im zweiten Teil des Fluges allerdings ihren Mageninhalt in einem Beutel vor sich her.


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