Mit dem Schulbus unterwegs

October 29, 2014

Von Port of Tyne bis Rosyth waren es 133 Seemeilen, also 246 Kilometer, die das Schiff in der Nacht zurückgelegt hatte und wir waren somit in Schottland angekommen. Von Rosyth selbst sahen wir nicht viel, da der Hafenbereich vollgestopft war mit Bauteilen der neuen Brücke, die über den Firth of Forth entstehen sollte. Wir wollten heute Vormittag auf eigene Faust unterwegs sein, nachmittags stand ein gebuchter Ausflug an. Zu Fuß irgendwie aus dem Hafenbereich herauszukommen, war nicht erlaubt, aber zum Glück gab es einen Pendelbus, der uns bis zum Hafenterminal brachte. Dort trafen wir auf drei ältere Herren, die sich als Volunteers herausstellten, also freiwillige, ehrenamtliche Helfer. Diese drei Herren hüteten den Schatz von 23 Tickets, die es gab, um mit dem Schulbus der Gemeinde Dunfermline dorthin zu gelangen. Ich ergatterte zwei davon und so saßen wir bald im Schulbus und fuhren in den Ort. Mit uns zwei weitere Volunteers, diesmal Damen, von denen die eine die Gegend erklärte und die andere den Bus fuhr. Ich ragte mit meiner einen Pobacke etwas in den Gang, weil die Sitzbänke in dem Schulbus nicht für meine Maße ausgelegt waren, aber das war nicht wirklich hinderlich. Nach 20 Minuten waren wir in Dunfermline und stiegen aus. Auf der Hinfahrt hatte ich genau zugehört und so wusste ich nun, dass dieser Ort sich nicht typisch für eine englische Aussprache „Dannförmlein“ aussprach, sondern ungefähr „Dammpfernon“. Wer sich das anhören will, klickt hier. Das erste was uns auffiel war der große Rathausturm mitten in der Stadt. Dunfermline ist eine der historischen Hauptstädte Schottlands mit rund 39.000 Einwohnern. Also ungefähr so groß wie Mettmann. Wir gingen die Hauptstraße hinunter und bogen am Rathausturm links ab. So kamen wir zur Abtei. Das berühmteste Bauwerk der Stadt ist im romanischen und gotischen Stil erbaut. Die heutige Abtei wurde 1128 von David I. begründet, zurückgehend auf die Errichtung eines Priorats durch Malcolm III. und seiner Frau Margareta um 1070. Dunfermline Abbey ist eines der bedeutendsten Gebäude Schottlands. Wir liefen durch die Abtei und um sie herum und standen dann plötzlich in den Ruinen des Palastes von Dunfermline, wo König Karl I., der letzte aus Schottland stammende britische Monarch, geboren wurde. Hier gab es aber nicht so viel zu sehen, sodass wir den Rückweg antraten. Auf der Rückfahrt fuhr der Schulbus auf einmal eine andere Route, die uns nicht zum Schiff brachte. Die beiden Damen Volunteers hatten beschlossen uns noch ein bisschen mehr von der Gegend zu zeigen und so fuhren sie uns an den Firth of Forth, direkt neben die Forth-Bridge. Der Firth of Forth  ist ein Meeresarm an der Ostküste von Schottland und gleichzeitig die Mündung des Flusses Forth in die Nordsee. Nach einem kurzen Stopp wurden wir wieder eingesammelt und es ging zurück zum Schiff. Zunächst mit dem Schulbus zum Terminal, und dann mit dem Pendelbus um die drei Ecken des Hafens zur Gangway. Wir haben eine kleine Spende in die Sammelbüchse geworfen für irgendeinen guten Zweck. Aber dies war freiwillig. Ein Danke geht an die Stadt Dunfermline für den Bus und die Volunteers für Ihre Arbeitszeit.

Nachmittags dann hatten wir vom Schiff aus einen Ausflug nach St. Andrews gebucht. Diesmal mit einem Reisebus und nicht mit dem Schulbus. Das war zwar bequemer, aber nicht ganz so erzählenswert. St Andrews ist eine Kleinstadt an der Ostküste Schottlands, die 1620 zur königlichen Stadt erkoren wurde. Sie ist vor allem für ihre traditionsreiche Universität und als Heimat des Golfsports berühmt. In St. Andrews stiegen wir direkt neben dem „Royal and Ancient Golf Club of St Andrews“ aus und bestaunten das kurzgeschnittene Gras. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir bummelten durch die Innenstadt und kamen schließlich an der Küste bei St. Andrews Castle an. Wir haben es aber nur von außen angesehen, da wir noch weiter zur St. Andrews Kathedrale wollten. Hier also zunächst das Castle. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Weiter ging es zu den Resten der Kathedrale. St Andrews war die weitaus größte Kathedrale des Landes und diente im mittelalterlichen Schottland als Hauptsitz der Kirche. An diesem Ort gab es seit mindestens dem 8. Jahrhundert christliche Bauten, das älteste Gebäude, das heute noch steht, ist der St. Rule’s Tower. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Er war Teil einer Kirche oder Kathedrale, die von augustinischen Geistlichen im frühen 12. Jahrhundert gebaut wurde. Die neue Kathedrale wurde 1160 begonnen. Nach vielen Verzögerungen wurde sie im Jahr 1318 in der Gegenwart von Robert the Bruce schließlich geweiht. 1559 wurde die Kathedrale aufgegeben und man benutzte stattdessen die Pfarrkirche, so dass der großartige Komplex mittelalterlicher Gebäude langsam verfiel. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach so viel Kultur beschlossen wir, dass es Zeit sei für einen Kaffee und wurden bald darauf fündig. Mehr Bilder gibt es hier:


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