Riesenbausteine und schubsen am Kastell

October 29, 2014

Heute sollten wir zum ersten Mal die Irische Insel betreten. Von Ullapool in Schottland waren es 276 Seemeilen bis Belfast, der nordirischen Hauptstadt, also ungefähr 511 Kilometer. Wir kamen deshalb auch erst gegen Mittag an. Die Fahrt durch die Irische See war rauer gewesen, als die Tage zuvor; unsere Nacht dadurch etwas unruhiger. Der Kapitän meinte in seiner Morgenbegrüßung, dass sie auf der Strecke anscheinend einige Schlaglöcher getroffen hätten. Heute hatten wir wieder einmal einen Ausflug gebucht. Es sollte zum Giants Causeway, dem Damm des Riesen, gehen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wikipedia weiß dazu: „Der Giant’s Causeway ist seit 1986 UNESCO-Welterbestätte. Er besteht aus etwa 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, die ein Alter von etwa 60 Millionen Jahren aufweisen. Etwa die Hälfte der Säulen hat einen sechseckigen Querschnitt, es treten jedoch auch solche mit vier, fünf, sieben oder acht Ecken auf. Die größten der Steinsäulen haben eine Höhe von zwölf Metern. Die Gesteinsschicht ist bis zu 25 m dick. Der Giant’s Causeway führt etwa fünf Kilometer entlang der Klippen und endet im Meer. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Geologen führen die Entstehung des Basaltdammes auf die Abkühlung heißer Lava zurück. Formationen senkrechter Basaltsäulen können bei sehr langsamer und gleichmäßiger Abkühlung von Lava entstehen. Die Säulenstruktur bildet sich dabei aus langsam in das Material hineinlaufenden Spannungsrissen. Diese entstehen durch die Abkühlung und Schrumpfung des Materials und breiten sich senkrecht zur Abkühlungsfläche aus. Der Vulkan, dessen Lava zur Formation des Giant’s Causeway führte, ist mittlerweile durch Erosion abgetragen.“ OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das Wetter war heute kühl, windig und ab und zu auch regnerisch. Die richtige Besichtigungsfreude wollte bei mir zunächst nicht aufkommen, als wir zur Küste liefen um uns das Ganze aus der Nähe anzusehen. Aber erstens hatten wir den Ausflug ja schließlich gebucht, zweitens würden wir hier wahrscheinlich ein weiteres Mal nicht mehr hinkommen und drittens überhaupt. Später aber fanden wir Gefallen daran, auf den Basaltsäulen herumzuturnen und immer weiter in das zerklüftete Gestein hineinzuklettern. So ein einfacher Kletter-Parcours mit sehr festen Tritten hat auch seinen eigenen Reiz, stellten wir bald fest. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann ging es zurück zum Bus mit einem kleinen Zwischenstopp im Café des Besucherzentrums. Hier musste ich hart um das Wechselgeld feilschen, denn die angebotene 5-Pfund Note war von der Bank von Nordirland und hätte in England Probleme bereiten können. Am nächsten Tag waren wir wieder im Euroland, denn in Irland ist der Euro die geltende Währung.

198 Seemeilen, also ungefähr 366 Kilometer betrug die Strecke entlang der irischen Küste bis Killybegs. Wir kamen am Vormittag an und unser gebuchter Ausflug nach Donegal startete erst gegen 15:00 Uhr, also genügend Zeit um Killybegs zu besuchen. Killybegs ist eine kleine, aber wichtige Hafenstadt in der Grafschaft Donegal mit nur etwas über 1.000 Einwohnern. Der Fischereihafen von Killybegs soll aber der produktivste in ganz Irland sein. Wir hatten es vom Anlegeplatz nicht weit und liefen in den kleinen Ort.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Nachmittags fuhren wir dann nach Donegal. Der Ausflug dorthin hat mir allerdings nicht gefallen. Da mehrere Busse vom Schiff den Ort ansteuerten, wurden die Gruppen aufgeteilt. Wir waren zuerst mit der Besichtigung von Donegal Castle dran, und später dann mit dem Ort. Die Burg im Ort Donegal wurde im 15. Jahrhundert vom Oberhaupt des O´Donnell-Clans am Ufer des Flusses Eske erbaut; im 17. Jahrhundert erhielt das Gebäude umfangreiche Erweiterungen von Sir Basil Brooke.

Weil die Absprache zwischen der Reiseleitung aus dem Bus und der lokalen Stadtführung aber nicht funktionierte, standen wir einige Zeit ziemlich unentschlossen auf der Rasenfläche vor dem Schloss herum, als es anfing zu regnen.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir gingen dann schon einmal hinein. Wer aber drin war, durfte nach fünf Metern nicht weitergehen, weil wir ja auf die lokale Stadtführung warteten. Wer draußen war und nass wurde, durfte nicht hinein, weil der Platz auf den ersten Metern begrenzt war. Also wurde gedrängelt, geschubst und verbal gefochten. Erst mit feiner Klinge, später dann durchaus gröber. Ein Ehepaar verließ schließlich auch die Führung. Diese Innenansicht zeigt, wie es aussah, nachdem der Zorn verflogen und die Touristen verschwunden waren.  OLYMPUS DIGITAL CAMERA Hier kann man gut den knappen Bereich von der Tür bis zur Sitzbank erkennen, in dem eine halbe Stunde vorher die Passagiere eines ganzen Reisebusses versuchten, dem Regen zu entkommen.

Nach der Besichtigung von Donegal Castle schlenderten wir durch Donegal. Der Ort selbst besteht aus ein paar mehr oder weniger  belebten Straßen, und ist eher uninteressant. Auf dem Weg zum Bus für die Rückfahrt fanden wir an der Küste einen alten Friedhof, dessen unterschiedlich erhaltene Grabsteine vor der Küsten-Kulisse noch der positive Höhepunkt des Ausfluges war. OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mehr Bilder gibt es hier:

 


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