Wo liegt denn Pfalzpulien?

Irgendwie ist es wie verhext mit Apulien und uns. Schon im vergangenen Jahr wurde die gebuchte Reise nach Italien vom Veranstalter abgesagt. Und die im Vorjahr vom selben Veranstalter garantierte Durchführung der Reise in den diesjährigen Osterferien wurde dann vier Wochen vorher doch wieder abgesagt. Soweit zu Garantien.

Wir wollten aber Ostern nicht zu Hause die Eier suchen und hatten Glück, dass wir eine schöne Ferienwohnung in Freinsheim fanden, die gerade über Ostern frei geworden war, weil der netten Vermieterin selbst die bisherigen Ostergäste abgesagt hatten. So kamen wir also Gründonnerstag in Freinsheim an, bummelten bei schönem Wetter durchs Städtchen und aßen in der „Weinstube an der Bach“ zu Abend.

Karfreitag gingen wir wandern und liefen über Weisenheim am Sand an Richtung Maxdorf und dann an Erpolzheim vorbei, zurück zum Kaffeetisch in unserer Ferienwohnung. In Weisenheim hatten wir unseren Spaß mit einem überdimensionierten Hasen, der am Ortseingang stand.

Samstag waren wir zum Stadt- und Einkaufsbummel in Neustadt. In der Stadt war richtig Betrieb und wir hatten etwas Mühe am Marktplatz für eine Pause einen der begehrten Sonnenplätze zu ergattern; was mit ein bisschen Warten und etwas Glück dann doch klappte. Die Sonne schien an unserem Tisch zwar nur „obenrum“, aber das reichte.

Sonntag war dann wieder Wandertag, diesmal in die andere Richtung. Über Herxheim am Berg ging es nach Weisenheim am Berg und von dort weiter zum Ungeheuersee. Wikipedia meint zum See: "Der Ungeheuersee wurde im ausgehenden Mittelalter oder der frühen Neuzeit als Viehtränke angelegt. Er wurde erstmals 1599 urkundlich erwähnt. Der Namen hat nichts mit Ungeheuern zu tun, sondern leitet sich von den Wörtern „Unger“ für Waldweide und „Heyer“ für Gehege her."

Astrid hatte vom See und auch der bewirtschafteten Hütte an seinem Rand gelesen und so hatten wir ein Ziel.

Lachen mussten wir, als wir in Herxheim am Berg den Fahrscheinautomaten fanden. Die Geschichte dazu: Im vergangenen Jahr waren wir in Herxheim am Berg zur Weinwanderung und kamen nach viel Wandern (wir waren von Seebach zu Fuß hierher gelaufen) und noch mehr Wein reichlich müde an der Bahnstation an, die im Tal vor Herxheim in Richtung Freinsheim liegt. Der Zug sollte uns müde Wanderer zurück nach Bad Dürkheim schaffen. Dort am Bahnsteig stand ein Schild, dass sich der Fahrkartenautomat oben im Ort befindet. Natürlich hatten wir keine Lust, die 10 Minuten wieder hinauf zu laufen, den Automaten zu suchen, zwei Fahrscheine zu ziehen, wieder hinunterzulaufen und die nächste Bahn zu nehmen. Wer so etwas wohl genau so plant? Wir haben in der Bahn dann sehr bemüht auf den Kontrolleur gewartet, damit er uns ein Ticket verkaufen möge. Kam aber keiner.

Von Weisenheim am Berg ging es bei gutem Tempo dann 45 Minuten stetig bergauf, bis wir am Ungeheuersee (und viel wichtiger) an der bewirtschafteten Hütte ankamen. Es gab Weinschorle und Brote mit Leberwurst, Blutwurst und Sülze.

Was wir vollkommen unterschätzt hatten, war der Betrieb an der Hütte. Auf dem Hinweg hatten wir kaum Menschen getroffen und fragten uns, ob denn die Hütte geöffnet hätte, bei so geringer Nachfrage. Was wir nicht wussten war, dass aus allen Richtungen die Wanderwege genau hierherführen und so waren es mindestens einhundert Wanderer, die sich auf die vielen Bänke verteilten.

Abendessen gab es dann in der Weinstube im Kitzig, wo wir gut versorgt dem Ende unseres Kurzurlaubs entgegenblickten. Ostermontag ging es dann zurück.

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