Auf Bärensuche

November 26, 2015

Unsere heutige Tagesetappe sollte uns nach Denali bringen, einem weiteren Höhepunkt dieser Reise. Die Mittagspause machten wir auf halber Strecke in Talkeetna, einem kleinen verschlafenen Ort mit knapp 1.000 Einwohnern. Der Ort lebt heute vom Tourismus. Angler, Rafter und Bergsteiger nutzen Talkeetna als Basis. Eine große Anzahl von Restaurants zeigte, dass hier regelmäßig Durchreisende anhalten. Astrid hatte eine Suppe und ich eine Kleinigkeit zum in die Hand nehmen.

In Denali angekommen, erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte, die malerisch gelegenen Mc Kinley Chalets. Die Hotelanlage ist weitläufig angelegt, sodass die einzelnen Blockhäuser ausreichend Platz haben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach dem wir unser Zimmer bezogen hatten, gingen wir zunächst die nähere Umgebung erkunden. Das Hotel liegt unmittelbar am Nenana River. Da er in diesen Tagen nicht viel Wasser führte, konnten wir in Teilen des Flussbettes herumlaufen und die dicken Brocken bestaunen, die er von irgendwo mitgebracht und gerade hier zwischengelagert hatte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am nächsten Morgen ging es recht früh los, wir fuhren in den eigentlichen Denali-Park. Ordentlich eingepackt und vermummelt warteten wir auf den Tourbus, denn wir hatten noch keine Vorstellung davon, wie sich das Wetter entwickeln würde.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Eingang zum Park und zum Visitor-Center war nur ungefähr 3 Kilometer entfernt, sodass es nur eine kurze Anreise war. Allerdings fuhren wir nicht mit unserem Reisebus, sondern mit einem örtlichen Bus, der zwar nicht so komfortabel war, dafür aber mit der oft unbefestigten Straße besser fertig wurde. Die weibliche Park-Ranger, die den Bus fuhr, erzählte uns, dass nur ungefähr bei jeder zwanzigsten Fahrt der Mt. Denali so frei und im Sonnenlicht zu sehen ist, wie wir es an diesem Vormittag erleben durften.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Weiter ging die Fahrt durch diesen über 24.000 km² großen Nationalpark. Der Name leitet sich vom indianischen Namen Denali (der Hohe) für den mit 6190 Metern höchsten Berg Nordamerikas ab (siehe oben), um den herum der Nationalparks errichtet wurde. Unsere Busfahrerin ließ uns immer mal wieder aussteigen um die Natur zu bewundern.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ein anderer Halt hatte eher biologische Gründe, war aber genauso wichtig. Die Toilettenhäuschen an dieser Haltestelle waren eigentlich nur umbaute Löcher im Boden, aber wurden gerne genommen. Diese Bild hier entstand auf dem Hinweg.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Kurze Zeit später sahen wir unseren ersten Grizzly in freier Wildbahn. Er ließ sich von uns überhaupt nicht stören, sondern beschäftigte sich weiter mit der Suche nach Beeren, die in dieser Zeit seine Hauptnahrung ausmachen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am Wendepunkt unserer Tour hatten wir noch einmal einen freien Blick auf den Mount Denali. Der Berg bildet den höchsten Gipfel der Alaskakette. Aufgrund seiner isolierten Lage ist er der Berg mit dem höchsten Relief der Erde, kein anderer Gipfel ragt so hoch über sein Umfeld hinaus. Diese Tatsache ließ ihn uns besonders gut sehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf dem Rückweg konnten wir wieder Grizzlys sehen, diesmal auch etwas näher am Bus. Der Grizzlybär (Ursus arctos horribilis) (sic!) ist eine in Nordamerika lebende Unterart des Braunbären. Ging man in früherer Zeit noch von zahlreichen verschiedenen Unterarten auf diesem Kontinent aus, so werden heute in der Regel alle dort lebenden Braunbären mit Ausnahme der Kodiakbären als Grizzlybär bezeichnet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf dem Rückweg wollten wir an einer anderen „Bio-Haltestelle“ alles Notwendige erledigen, konnten jedoch den Bus nicht verlassen, weil am Hang nur 50 Meter entfernt ein Grizzly auf Beerensuche war und unserer Fahrerin die Sache zu brisant war. Sie meinte, der ist schneller bei Ihnen, als sie die Klotür geschlossen haben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann  ging es mit voller Blase, aber durchaus zufrieden, zurück zu Hotel. Da es mittlerweile Nachmittag war, gingen wir ins nahegelegen Städtchen und fanden einen Laden, der uns Kaffee und ein Stück Kuchen verkaufte. Mutig geworden, gingen wir ein paar Geschäfte weiter zu einem Einkaufsladen der eine „liquor licens“ hatte, also Wein verkaufen durfte. Wir wollten eine Flasche mitnehmen und hinter unserem Hotel-Blockhaus auf diesen Tag anstoßen. Allerdings scheiterte das Unterfangen am fehlenden Pass. Die Verkäuferin ließ sich nicht erweichen, den Rebensaft auf unseren Personalausweis hin herauszugeben. Nur der Pass schien ihr vertrauenserweckend genug, um damit die gesetzlich vorgeschrieben Altersprüfung an mir durch zuführen. Wir gingen also die eineinhalb Kilometer zurück zum Hotel und ich lief dann die gleiche Strecke mit Pass wieder zum Liqour Store, zeigte ihn dort kurz vor und durfte tatsächlich Wein kaufen (und zurücktraben). Hier sitzen wir nun in der Abendsonne und trinken bestens mit Eis gekühlten Wein, formvollendet aus Plastikbechern.

Mehr Bilder gibt es hier.

 


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