Goldfieber

Die erste Nacht in Dawson war etwas unruhig. Andere Hotelgäste, die nicht zu unserer Reisegruppe gehörten, hatten den kleinen Whirlpool im Innenhof in der Nacht bis um 3:00 Uhr in Betrieb gehalten. Das Unangenehme daran war, dass er sich unmittelbar vor unserem Fenster befand. Der Morgenkaffee machte uns aber munter, denn der heutige Vormittag war dem Gold gewidmet. Zunächst besuchten wir die Dredge Nr. 4.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Als im Klondike der Goldrausch einsetzte, wurden auch Wasserbagger ins Yukon gebracht bzw. später auch dort gebaut. Eine der mehr als zwanzig Wasserbagger, die am Klondike arbeiteten, war Dredge No. 4. Sie ist eine der größten, die je im Yukon zum Einsatz kam und wurde 1912 gebaut. Nach einigen Jahren der Arbeit, sank der Wasserbagger 1924, wurde 1927 gehoben und an anderer Stelle wieder eingesetzt. Ihr neuer Einsatzbereich (bis 1940) war so reich an Goldvorkommen, so dass die Dredge mehr als 800 Unzen Gold an einem einzigen Tag schürfen konnte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA 1991 und 1992 wurde die Dredge abgebaut, und an ihrem heutigen Ort wieder aufgebaut um sie vor natürlichem Hochwasser zu schützen. Seitdem ist Dredge No. 4 eine Historische Stätte von Kanada. Wir hatten eine gute Führung durch das Innere und versuchten uns die Arbeitsbedingungen in der damaligen Zeit vorzustellen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Weiter ging es zum Claim 33 und hier sollten wir selbst Hand anlegen. Jeder bekam eine Pfanne mit ein bisschen Dreck darin und einen Kurzlehrgang im Goldwaschen. Dann wurde geschüttelt, geschwenkt, gerüttelt und gewaschen und zwischendurch beim Nachbarn nachgesehen, was der so machte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Immer, wenn jemand glaubte, etwas gefunden zu haben, wurde laut „Bonanza“ gerufen, was unglaublich authentisch wäre, wie uns versichert wurde. Wir fanden auch jeder ein paar Goldkrümelchen, die von der Betreiberin des Claims für uns in einem kleinen Fläschchen mit Wasser versammelt wurden. Ich halte es hier in der Hand. (Bitte ganz genau hinsehen!)

Nachmittags bummelten wir durch Dawson City und sahen uns die teilweise noch originalen Häuser an. Die Siedlung wurde 1896 zu Beginn des legendären Klondike-Goldrauschs gegründet und nach dem kanadischen Geologen George Mercer Dawson benannt, der die Region erforscht hatte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zu erreichen war Dawson damals nur über den White Pass (dort waren wir mit der Eisenbahn von Skagway aus) oder den berüchtigten Chilkoot Trail und danach über einen langen und beschwerlichen Weg per Hundeschlitten oder Kanu, später per Schaufelraddampfer auf dem Yukon. Die SS Keno, die in Dawson auf dem Trockendock liegt, nahm ihre Arbeit am 15 August 1922 auf.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA 1898 hatten der Goldrausch und auch Einwohnerzahl mit über 40.000 Menschen ihren Höhepunkt erreicht. Zu der Zeit lebte auch Jack London dort, der später als Schriftsteller berühmt wurde. Das Haus, in dem er wohnte, wurde unter Verwendung von originalen Bauteilen restauriert. So sieht es aus.

Am Abend besuchten wir die Revue im „Diamond Tooth Gerties“, dem nördlichsten Spielcasino der Erde. Wir fanden es spannend einer Pokerrunde aus einigen Metern Entfernung zuzusehen und genossen später am Abend die Show.

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