Vor 25 Jahren – Kenia

Es sollte im Jahr 1991 ein anderer Urlaub sein, hatten wir uns überlegt. Anders als Alles, was wir bisher unternommen hatten. Und etwas weiter weg durfte es auch sein. Und gerne auch ein wenig aufregender als unsere bisherigen Reisen innerhalb Deutschlands oder auf die Kanareninseln Fuerteventura und Lanzarote. So viele Wünsche auf einmal. Wer von uns beiden schließlich Kenia vorschlug, weiß ich heute nicht mehr, aber nach einem Nachtflug mit LTU (die es damals natürlich noch gab), landeten wir in Mombasa. Die Dame mit der roten Jacke ist Astrid.

Unser Fahrer (heute heißt so ein Job auf neudeutsch „driverguide“ ) nahm uns in Empfang und stellte sich als „G.T.“ vor. Welcher Name sich hinter dem Kürzel verbarg, haben wir in der Woche nicht herausgefunden. Unser erstes Hotel war aus seinerzeit an anderer Stelle zurückgelassenen Zementsäcken zusammengebaut worden. Ein Foto unseres Zimmers lässt dies erahnen.

Bei der Abreise habe ich dann mein Shampoo und mein Duschbad im Badezimmer vergessen. Und das passierte ausgerechnet nach der ersten Nacht einer Rundreise. Eine Geschichte, die Astrid noch Jahre später gerne erzählte. Aber wir waren ja nicht deswegen, sondern wegen der vielen Tiere hier; also hier einmal ein erstes Bild.

Wir haben in dieser Woche drei verschiedene Nationalparks besucht, zunächst den Tsavo-Ost-Nationalpark. Diesen Park habe ich als sehr grün in Erinnerung. Sehr weite Wiesenlandschaften wechselten sich mit Baumbestand ab. Und überall standen oder liefen Antilopen oder Gazellen herum. Eine vollkommen neue Erfahrung für uns.

Wir fuhren danach weiter in den Amboseli-Nationalpark. Die Landschaft war trockener, die saftigen grünen Wiesen waren einer manchmal noch grünen, aber oft staubigen Steppe gewichen. Und es gab Elefanten.

Diese großen Tiere in freier Wildbahn von Nahem zu sehen, hat mich schwer beeindruckt. Ich kannte die Dickhäuter ja aus dem Wuppertaler Zoo, aber das hier war etwas ganz Anderes.

Unser letztes Ziel war die Massai-Mara. Hier zeigte sich die Landschaft wieder in saftigerem Grün. Und es gab Löwen.

Hier entspann sich eine Geschichte, die ich nur kurz anreißen möchte. G.T. hatte drei Löwinnen entdeckt, die zunächst nur träge herumlagen. Plötzlich jedoch wurden sie aktiv und schlichen den gegenüberliegenden Hang hoch.

Eine Giraffe mit ihrem Jungen hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Sie jagten den beiden Giraffen nach, eine Löwin sprang dem Muttertier auf den Körper, aber nicht um es zu reißen, sondern nur um es zu vertreiben. Das eigentliche Opfer, war das Giraffenjunge. Natürlich fuhr G.T. sofort zu der Stelle, an der der Riss erfolgte. Als wir ankamen, lebte das Jungtier noch und hob den Kopf.

Die drei Löwinnen haben dann die junge Giraffe gemeinsam gefressen. Wir fünf Touristen in dem kleinen Safaribus waren hin und hergerissen von dem Erlebten. G.T. meinte nur: „that´s nature“. Und damit hatte er natürlich recht.

In der Massai Mara gab es eine solche Tierfülle, dass ich mit dem fotografieren kaum nachkam. Damals natürlich noch auf Diafilm. Die Bilder, die hier gezeigt werden, sind eingescannt und entsprechen nicht der Qualität, wie sonst in meinem Bilderblog üblich.

An dieser Stelle möchte ich G.T. danken. Er hat in der einen Woche, in der wir mit ihm fuhren, seine Arbeit sehr gut erledigt. Zum Beispiel war die Sonne immer in unserem Rücken, wenn er es ermöglichen konnte. Er wusste, was die fotoverrückten Touristen wollten.

Nach der Woche Safari hatten wir noch einen Badeaufenthalt in einem Hotel südlich Mombasa. Diese erste Fernreise war wegweisend für unser späteres Reiseverhalten. Die Reise ist gut verlaufen und hat unser „Fernweh“ geweckt. Seit 25 Jahren sind wir seitdem in der Welt unterwegs.

Mehr Bilder von Kenia gibt es hier: