Ein kleines Bild und viele Menschen

November 15, 2017

Nach unserer Mittagspause mit Ver- und Entsorgungsgelegenheit stand der erste Museumsbesuch auf dem Programm. Wir besuchten das Musée d’Orsay im 7. Arrondissement. Das Gebäude war ursprünglich ein Bahnhof: der Gare d’Orsay. Er war anlässlich der Weltausstellung des Jahres 1900 erbaut worden und wurde bis 1939 für den Fernverkehr in den Südwesten Frankreichs genutzt. Die Entscheidung, den Bahnhof in ein Museum umzuwandeln, fiel 1977 infolge einer Initiative des französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing. Die frühere Bestimmung als Bahnhof wird in der großen Haupthalle sehr deutlich.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ich fand es sehr angenehm, dass durch die hellen Dachflächen so viel Licht hineinfiel, dass insbesondere die dort ausgestellten Plastiken und Skulpturen angenehm und reichlich ausgeleuchtet waren und dadurch einfach zu fotografieren. Ich stand lange vor dem "Neger aus dem Sudan" von Charles Cordier aus dem Jahr 1856, hergestellt aus Bronze, Onyx und Porphyr.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Im Musée d’Orsay werden auf 16.000 Quadratmetern mehr als 4000 Exponate gezeigt. Die Gemälde, Skulpturen, Grafiken, Photographien, Werke des Kunsthandwerks und Designs sowie der Architektur stammen bis auf wenige Ausnahmen aus dem Zeitraum zwischen 1848 und 1914. Darunter dann auch profane Gegenstände, wie dieser Spiegel mit den sonderbaren Gestalten, die er zeigt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Aber immer wieder wird der Besucher daran erinnert, dass dieses Gebäude eigentlich als Bahnhof konzipiert wurde. Im oberen Teil, auf dem Weg zu den Impressionisten, kamen wir an der Innenseite der Bahnhofsuhr vorbei, durch die hindurch über die Seine hinweg Sacré-Cœur de Montmartre zu erkennen ist.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Gemäldesammlung war in den seitlichen oder den oberen Räumen untergebracht, was leider mit sehr wenig Licht verbunden war. Natürlich zum Schutz der Farben notwendig, aber nicht mehr so komfortabel für den Fotografen. Aus der unglaublichen Menge an Gemälden sei hier nur eines gezeigt: Die Sternennacht über der Rhone von Vincent van Gogh, (La Nuit étoilée).

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Den Abend verbrachten wir auf einem der zahlreichen „Bateaux-Mouches“, also einem der Seine-Schiffe, die eine sog. „Dinnercruise“ anbieten. Das Abendessen war gut, der Wein reichlich, die Aussicht durch die großen Panoramafenster außergewöhnlich und die Gattin sichtlich zufrieden.

Der nächste Tag bot wieder ein volles Programm. Patricia hing jeden Abend den vorläufigen Tagesablauf des Folgetages an prominenter Stelle im Hotel auf. So konnte jeder, der mochte, das Programm fotografieren um sich daran auch am jeweiligen Tage zu orientieren. (Ist das hier schon der Louvre oder noch der Eiffelturm?). Das Programm für diesen Tag sah so aus:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unser Besuch beim Louvre begann mit Schlange stehen. Wir waren pünktlich am Eingang, nur Patricia war geraume Zeit unterwegs um die Tickets an ganz anderer Stelle zu erwerben. So hatten wir schon 30 Minuten der knappen Zeit verloren, bevor wir hineinkonnten. Hier ist fast die ganze Busladung ungeduldig versammelt und wartet und wartet und…!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Im Louvre selbst gab es für nahezu alle Besucher nur ein Ziel: die Mona Lisa. Natürlich sind wir diesem Herdentrieb gefolgt und standen dann in einem großen Raum vor einem kleinen Bild. Also eigentlich standen wir in einem großen Raum hinter einer großen Menschenmenge, die vor einem kleinen Bild stand.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Louvre ist von den Ausmaßen her gigantisch und die darin ausgestellten Exponate so vielfältig und zahlreich, dass ich nicht ansatzweise eine Auswahl treffen möchte, was ich hier zeige, deshalb hier ein Bild der Besucherin beim Pause machen und Wasser tanken.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf Eines möchte ich aber doch eingehen. Viele der Besucherinnen und Besucher kamen aus dem asiatischen Raum und dort ist es offensichtlich sehr ungewöhnlich Skulpturen von nackten Männern zu zeigen, die auf der Vorderseite den Familienschmuck nicht hinter einem Feigenblatt verstecken. Und als ich hinter dieser Figur stand hörte ich es ständig glucksen und prusten, sah ausgestreckte und draufzeigende Finger, erschrockene Blicke und verschämtes Wegsehen einiger Dame aus Asien, die sich auf der anderen Seite der Skulptur urplötzlich mit nackten Tatsachen konfrontiert sahen. Kulturschock eben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nachdem wir den Louvre verlassen hatten, liefen wir durch das „Quartier Latin“. Mittlerweile hatte ich schon einige Kilometer auf dem Schuhwerk-Tacho und freute mich über eine kleine Unterbrechung mit Sitzpause.

Der nächste Programmpunkt hatte wieder mit großer Höhe zu tun. Wir besuchten den Tour Montparnasse und wollten zur Aussichtsplattform hinauf. Der Tour ist kein Turm, sondern ein Hochhaus und sieht so aus.

Wikipedia weiß dazu: „Tour Montparnasse ist der Name eines 210 Meter hohen Bürohauses im Pariser Stadtteil Montparnasse. Es wurde von 1969 bis 1973 vom Architekten Roger Saubot auf dem Gelände des 1965 abgerissenen ersten Bahnhofs Montparnasse errichtet. Mit 59 Stockwerken ist es nach dem Eiffelturm das höchste Bauwerk der Stadt.“ Ein Aufzug brachte uns hinauf.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Aussicht war wiederum unglaublich, ähnlich wie vom Eiffelturm aus. Nur dass wir hier auf dem Handballfeld großen Flachdach deutlich komfortabler herumgehen, sehen, staunen und fotografieren konnten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Später dann gingen wir zurück eine Etage tiefer, dorthin, wo der Aufzug ankommt und abfährt und stellten fest, dass wir noch etwas Zeit hatten. Glücklicherweise gab es dort ein Wolkenkratzer-Cafe´ und wir bekamen jeder einen leckeren Kaffee.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Für den Rückweg war heute die Metro zuständig, denn Bus und Busfahrer hatten frei. Nachdem wir uns nach den ersten Fahrten mit der Metro an das System gewöhnt hatten, stellten wir fest, wie praktisch und schnell die Metro uns dahin brachte, wohin wir wollten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mehr Bilder gibt es hier:


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