Auf nach Paris

November 15, 2017

Bei dieser Blitz-Reise hatten wir uns gegen eine Haustürabholung entschieden und auf dem Anmeldebogen „Parken auf dem Betriebshof“ angekreuzt. Das ist recht praktisch, insbesondere weil wir dann bei der Rückfahrt nicht darauf angewiesen sind quer durchs Land zu fahren, weil wir gerade zufällig die letzten sind, die abgesetzt werden. Nicht so praktisch fanden wir jedoch die Abfahrtszeit, die uns ein paar Tage vorher mit geteilt wurde. Am 20. Juli 2017 um 4:30 Uhr ab Betriebshof. Das bedeutete 3:30 Uhr ab Mettmann und 2:45 Uhr ab Bettkante.

Es war schon richtig Betrieb auf dem Betriebshof als wir ankamen. Wahrscheinlich heißt der Betriebshof auch deswegen so. Ca. 20 Mitreisende saßen später dann schon ab Overrath im Bus, als wir pünktlich in den Urlaub starteten.

Die Fahrt nach Paris verlief ruhig und so waren wir schon am früheren Nachmittag am Hotel. Dieses hatte jedoch die Zimmer noch nicht fertig für uns, so dass wir zunächst nur die Koffer ausluden und in einem Zimmer abstellten. Unsere Reiseleiterin Patricia zog dann einen für den nächsten Tag vorgesehenen Besichtigungspunkt vor und so standen wir um halb vier in der Schlange vor der Westfassade um in die Kathedrale Notre-Dame zu gelangen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die "Unserer Lieben Frau", also der Gottesmutter Maria geweihte Kirche wurde in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet und ist somit eines der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs. Ihre charakteristische Silhouette erhebt sich im historischen Zentrum von Paris auf der Ostspitze der Seine-Insel Île de la Cité im 4. Pariser Arrondissement. Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter 96 Meter.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA An der Eingangstür erlebten wir zum ersten Mal, was sich auf dieser Reise noch häufig wiederholen sollte. Es gab eine Taschenkontrolle. Dann durften wir hinein. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch; es bietet bis zu 10.000 Personen Platz. Einfach nur riesig.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die westlich Fensterrose leuchtete, als wir uns drinnen umdrehten, denn die Sonne stand um diese Uhrzeit genau dem Eingang gegenüber und zeigte die etwa 1225 entstandene Glaskunst in voller Pracht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Besonders gefallen hat mir die Chorschranke. Sie trennt den Chorbereich von den benachbarten Seitenschiffen. Die Skulpturen wurden zwischen 1300 und 1350 von Pierre de Chelles, Jean Ravy und Jean Le Bouteiller geschaffen und zeigen im südlichen Seitenschiff neun Szenen mit Erscheinungen des Auferstandenen, während im nördlichen Seitenschiff das Leben Jesu von der Kindheit bis zum Tod dargestellt ist. Hier mal ein Beispiel.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach der Führung hatten wir noch etwas Zeit, bevor wir mit dem Bus verabredet waren. Das Wetter meinte es heute sehr gut mit uns, so dass wir im Sonnenschein mitten in Paris saßen und uns dieser Tatsache erfreuten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Später dann fuhren wir zum Hotel und es gab ein mittelgroßes Getümmel unter den Reisenden bis jeder seinen Koffer und seinen Zimmerschlüssel hatte und dann auch noch das dazugehörige Zimmer gefunden hatte. Wir wurden von der zwar sehr freundlichen aber unbedarften Rezeptionistin zweimal in die falsche Richtung geschickt bis wir nach dem Hin- und Hergerenne eine Mitarbeiterin fanden, die sich im Hotel auskannte. Das Hotel selbst war sehr zentral gelegen und hat uns gut gefallen. Das nächste Bild ist auf der kleinen Straße unmittelbar vor dem Hotel entstanden und zeigt den Blick auf das Moulin Rouge, dass nur einhundert Meter entfernt war.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am nächsten Morgen gingen wir zunächst zur Sacré-Cœur de Montmartre. Auch hier kam uns die zentrale Lage des Hotels zu Gute. Nach 10 Minuten Fußweg waren wir bereits dort und dies bevor irgendwann zu späteren Stunden die Touristenmassen dort eintreffen. Eine gute Idee von Patrizia diesen Programmpunkt (der offiziell gar keiner war) so früh einzuschieben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Bau der historistischen Kirche wurde im 19. Jahrhundert vom Architekten Paul Abadie begonnen, der sich in einem Wettbewerb gegen 78 Mitbewerber durchgesetzt hatte. Sein Entwurf war deutlich durch die Architektur römisch-byzantinischer Kirchen inspiriert wie der Hagia Sophia in Istanbul (das man sehr deutlich erkennen kann, wie ich finde) und des Markusdoms in Venedig sowie der Kathedrale von Périgueux, die er restauriert hatte. Wir hatten die Stufen vor der Kreuzkuppelkirche um diese frühe Uhrzeit fast für uns alleine.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Fundamente  von Sacré-Cœur reichen 33 Meter in den Boden, um die Kirche vor dem Einsinken in den lehmigen Untergrund zu bewahren. Die Kirche selbst misst 85 mal 35 Meter und hat eine Höhe von 83 Metern. Die große Kuppel ist allein 55 Meter hoch, von ihr kann man bei guten Wetterverhältnissen bis zu 40 km weit sehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir wollten aber heute viel höher hinaus. Als nächster Programmpunkt stand der Eiffelturm auf dem Programm. Das von 1887 bis 1889 errichtete Bauwerk ist ein 324 Meter hoher Eisenfachwerkturm und wurde als monumentales Eingangsportal und Aussichtsturm für die Weltausstellung zur Erinnerung an den 100. Jahrestag der Französischen Revolution errichtet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir hatten einen festgelegten Einlasszeitpunkt und unsere Reisegruppe musste sich aufteilen, da die Gruppengröße wegen der Aufzüge beschränkt war. Auch hier gab es am Eingang zunächst wieder eine Durchsuchung, allerdings viel intensiver als am vorigen Tag. Ziemlich genau so, wie man es vom Flughafen kennt. Und auch mit genau so einer langen Schlange. Endlich waren wir in den inneren Bereich unter dem Eiffelturm gelangt.

Der nach dem Erbauer Gustave Eiffel benannte und 324 Meter hohe Turm war von seiner Erbauung bis zur Fertigstellung des Chrysler Building 1930 in New York das höchste Bauwerk der Welt. Und wir wollten dort hinauf. Glücklicherweise hatten wir Aufzugtickets und so fuhren wir erst zur zweiten mittleren Plattform und dann direkt weiter bis in die Spitze.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir hatten Glück mit dem Wetter, die Sicht war gut und die Aussicht phänomenal. Wir waren in diesem Moment 276 Meter über dem Boden. Mir fiel auf, wie hell Paris von oben wirkt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA So richtig viel Zeit konnten wir leider nicht auf dem Turm verbringen, denn das Schlangestehen zunächst vor dem ersten Aufzug, dann auf der mittleren Plattform vor dem zweiten Aufzug und dann das ganze wieder rückwärts war recht zeitaufwendig. Die Aufzugfahrt hinauf waren wir beide zu sehr mit Fürchten beschäftigt, als dass es Aufnahmen gegeben hätte, aber runter war ich schon wieder mutiger. Also klick für Film ab:

Danach hatten wir Mittagspause und wir verbrachten die am Place des Vosges in ziemlicher Ruhe. Wir hatten uns an der Ecke ein belegtes Baguette und Wasser gekauft und eine freie Parkbank gefunden. Tourist was willst Du mehr in Paris.

Also ein Klo wäre jetzt nett, dachten wir. Und direkt um die Ecke unserer Mittagessen-Parkbank war eine Bar, die Kaffee im Stehausschank verkaufte. Und die eine Verbindung zu einem Restaurant um die nächste Ecke hatte, deren Klo wir benutzen konnten. Also zweimal Kaffee und zweimal müssen gehen dürfen, zusammen zwei Euro. Und da sagen die Leute, Paris sei teuer. Hier ist die Bar mit der guten Verbindung in die Porzellanabteilung.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mehr Bilder gibt es hier:


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