Kinderaugen

Nach der Wanderung am Robberg war ich eigentlich schon fertig für die Dusche und einen entspannten Nachmittag am Pool. Den hatten wir aber nun schon gestern gehabt, deshalb gab es heute noch richtig Programm. Zunächst fuhren wir zur Township Qolweni, nahe Plettenberg Bay. Als Township bezeichnet man in demografischen Zusammenhängen die während der Rassentrennungspolitik in Südafrika eingerichteten Wohnsiedlungen für schwarze, farbige oder indische Bevölkerung.

Astrid und ich fremdelten ein wenig, als wir über die Brücke gingen, die Qolweni von den „normalen“ Stadtteilen in Plettenberg Bay trennt; wir waren unsicher, was uns erwartet. Zunächst einmal eine sehr unorthodoxe Ansiedlung von Häusern und Hütten aller Bauformen und verwendeten Materialien. Strommasten und Strippen durchziehen die Township wie ein Spinnennetz.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Chamäleon fördert sowohl Schule als auch Kindergarten und schreibt dazu: „In den meisten Townships in Südafrika ist die Infrastruktur nach wie vor nur gering ausgeprägt und viele Menschen leben in sehr ärmlichen Verhältnissen. Vor ca. 15 Jahren begann Tony Lubner im Rahmen seiner Firma „Ocean Blue Adventures", geführte Touren durch das Qolweni Township anzubieten. Die Vision bestand darin, mit dem Erlös Familien in der ärmsten Region von Qolweni, Bildung, Ernährung und medizinische Versorgung zu sichern.“

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir besuchten zunächst die kleine Schule und ich war ziemlich fassungslos mit welcher Unbekümmertheit die Kinder zu uns kamen, um uns zu umarmen. Ich konnte mich erst gar nicht wirklich darauf einlassen, so fremd kam ich mir in dieser Umgebung vor. Das legte sich, als wir weitergingen zum Kindergarten und ich mich neben eine der Mitarbeiterinnen auf einen Stuhl setzte und Kinderbilder machte. Ich zeige hier einige davon und schreibe nichts weiter dazu. Was sollte dort auch stehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA Später gingen wir zurück und waren immer noch ganz in den Bann geschlagen, den der Besuch im Kindergarten hinterlassen hatte.

Danach fuhren wir zur Plett Field Band. Chamäleon schreibt dazu:“Soziale Integration und Entwicklung durch Tanz und Musik – Im südafrikanischen Plettenberg Bay haben sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche mit dem Eintritt in die Plett Field Band die Möglichkeit, verschiedene Instrumente zu erlernen und als große Musikgruppe aufzutreten. Die Kinder und Jugendlichen üben mit großer Begeisterung ihre Musikstücke ein und fehlen bei keinem Auftritt.“ Als wir ankamen war schon alles aufgebaut und es ging direkt los mit der Musik. Wir standen im Halbkreis und lauschten den Klängen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Chamäleon führt weiter aus:“„Besonders Kinder aus ärmeren Familien sollen durch dieses Projekt die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung und Fähigkeiten für die Zukunft erlangen. Neben dem Musikunterricht und den regelmäßigen Aufführungen gehören hierzu unter anderem Workshops zur Prävention von HIV und AIDS, Hilfe bei der Arbeitssuche und Programme zur Unterstützung von Kindern in Not.“ Heute spielten hauptsächlich die Musiklehrer, aber viele Kinder, die nicht gerade bei dieser Verführung mitwirkten, wippten, klatschten oder summten die Melodie mit.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Da mit stummen Bildern das Ganze nicht wirklich überzeugend wiedergegeben werden kann, habe ich einen kurzen Film gemacht. Lautsprecher an und Klick für Film ab:

Mehr Bilder gibt es hier: