Wandertage

May 22, 2017

Der Tag sollte lt. Programm mit dem Besuch eines dicken Baumes, eines etwa 1000-jährigen Outeniqua-Gelbholzbaumes beginnen. Vorher wurde aber noch an einer Tankstelle angehalten, die mit Geschäften und Mugg and Bean, also leckerem Kaffee, lockte. Direkt daneben gab es eine Brücke mit malerischer Aussicht in die Weite. Da sollten wir mal zunächst drüber laufen, riet uns Heidi. Wovon sie nichts sagte, war der schmale Fußgängerstreifen und wie alles rappelt und vibriert, wenn die LKW daneben herfahren.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ich war froh, als wir auf der einen Seite hin- und auf der anderen Seite zurückgelaufen waren und ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Aber die Aussicht (mit dem Schatten der Brücke auf der wir standen) war tatsächlich sehr schön, nur so richtig Lust zum Stehen bleiben und Aussicht genießen hatte ich nicht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Bei der Weiterfahrt hatte Heidi gar nicht mehr an den dicken Baum gedacht und so bogen wir so gerade eben noch rechtzeitig von der Straße ab, weil Dumisani wie immer in diesem Programm fuhr. Dann kam es zu der absurden Situation, dass wir am Kassenhäuschen mit unseren Passnummern registriert wurden, nur um ein paar hundert Meter weiter vor einem dicken Baum zu stehen. Ein Bild gibt es nicht, weil es nicht wirklich zeigenswert ist. Besucher, kommst du zum dicken Baum, fahr einfach weiter, es lohnt sich kaum. Wir hätten lieber noch einen Kaffee nehmen sollen, bei Mugg and Bean.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Weiter ging es dann zum Storms River Mouth, wo wir frei gelassen wurden und den Weg zu den Hängebrücken alleine suchten und fanden. Die Wegeschreibung von Heidi war sehr zutreffend, bei Abzweigen immer links, aber wenn es bergab geht dann am Abzweig rechts. Der Anfang des Weges liegt etwas versteckt hinter einem Restaurant und führt dann über einen kleinen Strand. Dann geht es in den Wald hinein, aber Lücken im Wald öffnen immer wieder Fenster auf das Meer.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Weg selbst ist einfach zu begehen, wenn…ja wenn Dirk nicht seit zwei Tage mit dem Magnesium geschlampt hätte und deshalb unterwegs Krämpfe in den Oberschenkeln bekommen hätte. Astrid hat dann massiert und die Muskulatur gelockert und ich habe versucht leidend auszusehen, damit die Vorbeigehenden nicht irgendetwas ganz falsch verstehen. Von oben konnten wir die Hängebrücke schon sehen.

Nach ordentlich lockern und Massieren versuchte ich langsam wieder in Tritt zu kommen, weil es zwar nicht mehr weit, aber doch ziemlich steil war. Wie läuft man eigentlich in Südafrika im Wald? Wegen des Linksverkehrs auf den Straßen sollte man sich doch bestimmt auf Wanderwegen auch nach links orientieren, oder? Aber was tun, wenn auf dem schmalen Pfad oder den leicht rutschigen Treppen immer mal wieder deutsche Wanderer entgegenkommen, die sich rechts halten und somit auf Kollisionskurs sind. Das kennt man ja von eingleisigen Bahnstrecken. Kurz nach diesen Überlegungen kamen wir an der Hängebrücke an und gingen hinüber. Ich konnte die Brücke gut überqueren, Höhenangst kam nur wenig auf. Aber gut festhalten war trotzdem wichtig.

Dann ging es auf dem gleichen Weg wieder über die Holzplanken, die echt aussahen aber aus Kunststoff hergestellt waren, zurück zum kleinen Strand und seinen vierbeinigen Bewohnern. Mehrfach haben wir in Südafrika diese etwa kaninchengroßen Tiere gesehen. Allerdings nie so nahe, wie hier in der kleinen Gartenanlage am Strand. Ganz ohne Scheu ließ sich der Klippschliefer oder Klippdachs, der in Südafrika Dassie genannt wird, bei seinem Mittagessen ablichten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Nachmittag gestaltete sich dann sehr entschleunigt, da Heidi die Programmpunkte Township, Kindergarten und Fieldband auf den nächsten Tag verschoben hatte. So hatten wir ausreichend Zeit, den Nachmittag entspannt in Mole´s Hole unserem Ferienhaus in Plettenberg Bay am Pool zu verbringen.

Am nächsten Morgen begann mit einer Wanderung im Robberg-Naturschutzpark, von der das Programm meinte, es sei gut, schwindelfrei zu sein. Und das mir! Es fing alles ganz harmlos mit breiten Wegen und schöner Aussicht an.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Im weiteren Verlauf der Wanderung wurden die Wege steiler, manchmal mit und manchmal ohne Geländer und manchmal hörte das Geländer an Stellen auf, an denen ich es schmerzlich vermisste. Irgendwie schaffte ich es aber doch auf dieser Seite des Berges nach oben; auch, weil Bernhard mir mehr als einmal hilfreich seine Hand hinhielt und kräftig zog und Alex und Suzan sich anboten, die Kameratasche zu übernehmen, die mir schaukelnd und damit schwerpunktverlagernd am Körper hing. Aber Dirk ohne Kamera geht nun mal gar nicht. Fotos von diesem Abschnitt gibt es nicht, aber dieses hier zeigt ein wenig den Weg und die Höhe.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Als wir oben angelangt waren, konnten wir die Aussicht genießen und ich hatte Zeit darüber nachzudenken, was ich nun alles innerlich und im Stillen geschworen hatte zu tun, wenn ich diesen Aufstieg überlebe und ob es wohl auffiele, und wenn ja wem, wenn ich nicht alles sofort umsetzte. Jetzt aber erst einmal ein Gipfelstürmer-Gruppenbild.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf der anderen Seite des Berges sah die Landschaft ganz anders aus. Wir liefen eine steile Sanddüne hinunter und standen an einem großen, nahezu menschenleeren Strand, wenn man von den elf Chamäleons einmal absieht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Den Strand überquerten wir und machten uns auf der anderen Seite wieder an den Aufstieg um wieder hinauf und an die Seite des Berges zu gelangen, an der wir gestartet waren. Denn da wartete Dumisani mit dem Bus und ein Toilettenhäuschen gab es auch.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auch hier gab es wieder Einiges an Kletterei. Diesmal war es nicht die Höhe, die es schwierig machte, sondern die teilweise glitschigen Steine, wenn wir nahe am Wasser vorbeiliefen oder aber die engen Passagen in denen wir teilweise hohe Felsstufen zu überwinden hatten. Und im Gegensatz zu Astrid habe ich ja keine Bergziege in der genetischen Ahnenreihe. Als wir oben angekommen waren ließ Werner wieder seinen Flachmann kreisen und ich durfte als Erster an die Belohnung. Danke an Werner für die Idee und an Daniela, die den Flachmann die ganze Zeit der Wanderung in Ihrem Rucksack getragen hatte.

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