Von Termitenlöwen und anderen Tieren

May 22, 2017

Gestern bei der Ankunft in der Maqueda Lodge hatte uns David, der Lodge-Manager und die gute Seele des Ganzen sehr freundlich begrüßt und wir hatten ein feines Abendessen in angenehmer Atmosphäre. Heute früh war vorbei mit lustig, denn um 5:30 Uhr sollte es los gehen. Vorher gab es noch einen Pott Kaffee oder "a nice cup of tea", aber Heidi war sehr bemüht uns möglichst früh in Bewegung zu setzen. Die Begründung war einfach. Um 6:00 Uhr öffnet der Krugerpark seine Tore und wir als organisierte Horde konnten an den wartenden Privatfahrern vorbei, um 6:00 Uhr hinein. Es war zunächst nicht wirklich hell genug, zum fotografieren, aber als dieses Zebra aus dem Dickicht kam und uns sah, lachte es erst einmal herzlich.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Heidi hatte vorgeschlagen, dass wir uns – sortiert nach englischer Sprachkenntnis – auf die beiden offenen Safariwagen verteilen und so saßen wir zusammen mit Suzan, Alex und Ingo in dem einen der beiden Fahrzeuge. Heidi saß zum dolmetschen in dem Anderen. Auf der Strasse, auf der wir fuhren, lag viel Elefantendung. „Ganz frisch“, meinte die Fahrerin unseres Safariwagens, „der ist innen noch warm“. In der Entfernung sahen wir auf einmal eine Menge dieser Kegelkugeln auf der Straße, aber beim Näherkommen standen die meisten der Kugeln auf und liefen weg. Es waren Perlhühner.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Irgendwann hatten wir dann die kleine Elefantengruppe eingeholt und so konnten wir sie in der noch tief stehenden Morgensonne gut beobachten und fotografieren. So von Nahem gesehen sind es beeindruckende Tiere. Elefantenkühe wiegen bis zu 5000 kg. Sie besitzen eine Schulterhöhe von ca. 3 Meter. Ein Elefantenbulle dagegen wiegt bis zu 8000 kg und besitzt eine Schulterhöhe von bis zu 3,7 Meter. Das Bild unten zeigt eine ausgewachsene Kuh.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Elefanten sind eigentlich immer auf Wanderschaft. In der Regel bewegen sich die Kühe mit Kälbern verschiedenen Alters gemeinsam und die Bullen in der Regel alleine. Auch wenn ich es nicht genau sehen konnte vermute ich deshalb, dass dieses einzelne Tier unten am Fluss ein Bulle sein mag.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Elefanten sind Pflanzenfresser und ernähren sich meistens von Gräsern, Rinde und Blättern, aber auch von Ästen und halben Büschen, falls das wirklich leckere Zeug gerade nicht verfügbar ist. Ausgewachsene Tiere benötigen täglich etwa 200 Kilo an pflanzlicher Nahrung. Um das Alles zu ernten sind sie darauf angewiesen immer in Bewegung zu sein, da ansonsten um sie herum schnell alles kahl gefressen wäre. Dazu kommen noch etwa 150 Liter Wasser am Tag hinzu. Bald trafen wir die nächste Gruppe. Dieses Tier setzte seinen Rüssel geschickt ein um an die Stellen des Baumes zu gelangen, die ihm am besten schmeckten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Als die Gruppe dann die Straße überquerte konnten wir gut die Halbwüchsigen sehen und unterscheiden, die zu dem kleinen Familienverbund gehörten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mittlerweile war der Tag schon ein Stück weiter fortgeschritten und wir machten Pause in einer Art „Raststätte“ mitten im Park. Wir hatten alle am Morgen ein Frühstückspaket bekommen, das wir nun untersuchten und das Leckere von dem ganz besonders Leckeren trennten. Nach der Pause bestiegen wir wieder "unser" Safari-Fahrzeug.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Bevor es weiter geht mit Bildern der Pirsch, ist die Zeit reif für ein paar Fakten. Zunächst einmal: es ist der Kruger-Nationalpark, die Bezeichnung „Krüger“ entspricht zwar mehr unserm Sprachgefühl und selbst Chamäleon verwendet „Krüger“, jedoch hieß der Gründer des Parkes eben Stephanus Johannes Paulus Kruger und war von 1882 bis 1902 Präsident der Südafrikanischen Republik. In diese Zeit fiel die Gründung des Parkes als „Sabie Game Reserve“ zum Schutz der Wildnis am 26. März 1898. Jetzt muss ich kurz unterbrechen, denn da vorne kreuzen Giraffen die Straße.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA So eine Giraffe ist ja schon ein sonderbares Tier. Sehr schön anzusehen, aber irgendwie verbaut mit den langen Beinen und dem laaaangen Hals. Wenn die Giraffe dann geht, nein sie geht nicht, sie schreitet, dann wirkt auf einmal alles sehr fließend und harmonisch. Und wie groß das Tier ist, erschließt sich erst, wenn man bei diesem Bild bedenkt, dass sie schon ziemlich auf uns kleine Kreaturen hinuntersieht. Obwohl die Kamera sich auch schon auf gut zwei Meter Höhe befindet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Noch schnell ein paar Daten zum Krugerpark bevor mir wieder Tiere dazwischen kommen: Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 350 km, in Ost-West-Richtung ist der Park durchschnittlich 54 km breit und umfasst eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern. Damit gehört er zu den größten Nationalparks in Afrika.1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark und wurde in seinen heutigen Namen umbenannt. Im Park leben 147 Säugetierarten inklusive der „Big Five“, außerdem etwa 507 Vogelarten und 114 Reptilienarten, 49 Fischarten und 34 Amphibienarten. (Quelle: Wikipedia). Und schon ist wieder Schluss mit der Schulstunde, da vorne liegt ein Rhino.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Es war schon sehr malerisch das große Tier vollkommen entspannt in der wunderschönen Landschaft zu sehen. Es hat sich in keiner Weise von uns gestört gefühlt, denn wir hatten ja die klare Order: Beim Auftauchen von großen Tieren, nicht laut sein, nicht aufstehen, nicht rumfuchteln und keine Gliedmaße aus dem Wagen hängen lassen. Warum wir uns nicht immer daran halten konnten, weiß ich heute auch nicht, aber dieses Rhino hat es auf jeden Fall nicht gestört.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA So allmählich näherte sich unsere Pirschfahrt dem Ende und wir waren eigentlich rundherum zufrieden bis auf….nun ja, Löwen hätten wir uns schon gewünscht, aber leider waren die anscheinend heute alle an anderen Stellen im touristischen Einsatz. Ingo hat sein Bestes als Löwen-Ausguck gegeben und so fanden wir Löwen, die sich bei genauerem Hinsehen dann als Termitenhügel, Impala oder Sandbank entpuppten. Aber aufregend war es jedes Mal immer wieder. Wir hatten viel Spaß. Und besonders lustig war, dass der andere Safari-Wagen unserer Gruppe natürlich jedes Mal von unserer Fahrerin angefunkt worden war. Wenn der andere Wagen dann an der Stelle des vermuteten Löwenfundes ankamen, waren wir schon wieder weg und der Löwe war nie dort gewesen. Aber statt eines Löwen gibt es jetzt ein Vogelbild. Nicht nur große Tiere sind schön.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zurück in der Lodge machten wir noch einen Abendspaziergang mit David. Er zeigte und erklärte uns viele der kleinen Details der Natur in Südafrika. Was man mehrfach essen kann und was nur einmal, welches Holz man nicht für ein Feuer verwenden sollte und wie ein Ameisenlöwe sein Leben gestaltet. Nach ca. einer Stunde kamen wir am Crocodile River an, der natürlichen Grenze zum Krugerpark. Und jetzt kommt das Suchbild. Wer findet das Krokodil? Ich gebe eine Hilfe, wo es liegt:

Es liegt auf dem Bauch.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA So, ich hoffe alle haben laaange gesucht und nix gefunden. Und hier kommt die Auflösung. Auf diesem Ausschnitt des unteren linken Teil des Bildes ist das Krokodil recht gut zu erkennen. 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA  Am nächsten Morgen verließen wir David und die Maqueda Lodge mit großer Abschiedszeremonie, denn wir alle hatten uns dort sehr wohl gefühlt und David ist schon ein sehr besonderer Gastgeber. Mir hatte besonders seine sehr englische Ausdrucksweise gefallen (David ist Engländer). Nachdem wir seinen Weinbestand ziemlich geplündert hatten und eine beliebte Sorte leer getrunken war, meinte er, dass bei diesem Wein „a shortage“ eine gewisse Knappheit eingetreten sei. Und das mit sehr ernstem Gesichtsausdruck.

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