Mit dem Schiff in die Schweiz

Zum morgendlichen Ritual gehörte es in diesen Tagen am Lago Maggiore zunächst vorsichtig den Vorhang zum Balkon beiseite zu schieben und auf gutes Wetter für den Tag zu hoffen. An diesem Morgen wurden wir nicht enttäuscht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unser heutiges Ziel war der Luganer See und natürlich Lugano selbst. Bevor wir aber dorthin fuhren, machten wir einen Halt in Morcote. Der Ort liegt zehn Kilometer südwestlich von Lugano im Südteil des Luganersees, gegenüber vom italienischen Porto Ceresio, am Fuße des 822 Meter hohen Monte Arbostora.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der früher wichtige von der Palearifestung überragte Handelsort ist heute mit seiner schönen Lage am Hang, seinen Palazzi, einer monumentalen Kirchentreppe mit 404 Stufen, dem berühmten Friedhof und den Arkaden an der Uferstraße ein touristisches Ziel.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir stiegen die 404 Treppen hinauf und hatten dann von oben einen guten Ausblick über den Ort und den See. Morcote gehörte im Mittelalter zum Einflussbereich der Herzöge von Mailand. Bis 1847 war der Ort ein wichtiger Warenumschlagsplatz und der größte Hafen am Luganersee. Bei einem Erdrutsch 1862 versanken sieben Häuser im See. Mittlerweile sieht es so aus.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nun mussten wir uns doch tatsächlich beeilen, denn auf uns wartete ein Schiff, das uns nach Lugano brachte. Lugano liegt im Schweizer Kanton Tessin. Sie ist die größte Stadt des Kantons. Wir näherten uns langsam von der Seeseite an.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nachdem wir angelegt hatten, begannen wir direkt mit unserem Stadtbummel und gingen zur  Pfarrkirche Santa Maria degli Angioli. Sie gehörte ursprünglich zu einem Franziskanerkloster und wurde zwischen 1499 und 1515 erbaut.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Im Innern findet sich der berühmteste Freskenzyklus der Renaissance in der Schweiz: Die Darstellungen «Kreuzigung Christi», «Das Abendmahl» und «Die Muttergottes mit Kind» wurden von Bernardino Luini gemalt, einem Schüler da Vincis.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Später liefen wir die vielen Stufen neben dem alten Schrägaufzug hinauf, weil wir dort die Kathedrale San Lorenzo vermuteten. Zwar fanden wir sie dort nicht, hatten aber eine gute Aussicht und das Sportprogramm für diesen Tag gleich miterledigt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Irgendwo musste sie doch sein, diese Kathedrale und so liefen wir in der einmal gewonnen Höhe weiter und schließlich fanden wir sie. Zunächst hatten wir die kulissenartig vorgeblendete Schaufassade nicht als Kirche wahrgenommen. Es hätte auch das Rathaus oder die Oper sein können. Die Fassade, ein Meisterwerk der lombardischen Renaissance, wurde 1517 begonnen und gegen Ende des 16. Jahrhunderts fertiggestellt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das Innere ist von verschiedenen Stilepochen geprägt. Die Säulen und Bögen des Mittelschiffs sind noch romanisch, der Chor, die Seitenschiffe und Gewölbe gotisch. Barock ist der Hauptaltar und weitere Ausstattungsstücke. 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Später liefen wir durch die turbulente, pulsierende und quirlige Stadt in der gerade ein Markt mit verschiedenen Ständen, Musikgruppen unterschiedlichster Darbietungskraft und vielen weiteren Angeboten stattfand. In einem kurzen Film habe ich versucht diese Eindrücke einzufangen. Klick für Film ab:

Nach dem Kaffee aus der Bus-Kaffeemaschine ging es wieder zurück zum Hotel.

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