Ein romantischer See

Am nächsten Tag hatten wir so richtig schönes Wetter, die Sonne schien schon am frühen Morgen und sollte uns den ganzen Tag über nicht verlassen. Unser heutiges Ziel war der Ortasee. Der Ortasee, der mit seinen gut 18 qkm Fläche der kleinste unter den oberitalienischen Seen, besticht durch seine schöne Lage und die Tatsache, dass er nicht so überlaufen ist. Vom Busparkplatz hatten wir einen ersten Blick.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Als wir zu Fuß zum Örtchen Orta San Giulio hinabstiegen hatten wir zum ersten Mal freie Sicht auf die Insel mitten im See, die Isola San Giulio, die wir an diesem Tag auch noch besuchen würden.

Orta San Giulio ist eine italienische Gemeinde unmittelbar am See, mit ca. 1250 Einwohnern recht übersichtlich, die autofrei ist, was aus unserer Sicht sehr angenehm war. Bald landeten wir auf dem zentralen Platz, der Piazza Mario Motta.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach einem ersten Überblick schlenderten wir durch die schmalen Gassen und an den alten Häusern vorbei, die überwiegend aus der Zeit der Renaissance und des Barock stammen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Immer wieder lohnte auch der Blick in verwinkelte Gassen, versteckte Hauszugänge oder sich windende Wege, die vor jeder Kurve aufzuhören schienen, um danach doch einfach weiterzuführen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Danach war es an der Zeit, dass wir uns zur Überfahrt zur Isola San Giulio am Anleger einfanden. Ihr Name geht auf einen wundertätigen Griechen namens Julius zurück, der die Insel im 4. Jahrhundert von Drachen und Schlangen befreit haben soll. Die Silhouette der Insel wird beherrscht von der mächtigen Abtei Mater Ecclesiae (ein ehemaliges Priesterseminar) und von der Basilica di San Giulio, die der Bischof von Novara im 9. Jahrhundert bauen ließ.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zunächst umrundeten wir zu Fuß und unter Führung die Insel bevor wir die Basilika San Giulio betraten. Ich wartete, bis die ganze Busladung wieder hinausgegangen war um einen ruhigen Eindruck des Innenraumes einfangen zu können.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zurück auf dem Festland war unser nächster Programmpunkt der heilige Berg. Über dem Ort erhebt sich der etwa 90 Meter höhere Sacro Monte d’Orta, auf dem ein Kalvarienberg mit 20 Kapellen angelegt wurde. Zu Fuß machten wir uns an den steilen Aufstieg.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Im Unterschied zu anderen Sacri Monti ist derjenige von Orta vollständig dem Gedächtnis einem einzigen Heiligen gewidmet. Die Kapellen des Pilgerwegs stellen Szenen aus dem Leben des hl. Franziskus dar. Der Sacro Monte Monte d’Orta wurde zwischen 1590 und 1788 errichtet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA In der ersten Bauphase von 1590 bis 1630 wurden Gebäude im manieristischen Stil errichtet, in der zweiten Bauphase bis Ende des 17. Jahrhunderts vorwiegend barocke. Mittlerweile ist der Sacro Monte d’Orta ein Teil des UNESCO-Welterbes der sieben Sacri Monti im Trentino.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ich fand es etwas ermüdend, dass wir mit der großen Gruppe den ganzen Berg rumkurvten, um immer wieder stehen zu bleiben und einzelne der durchnummerierten Kapellen zu betrachten und dazu den Erläuterungen unserer Reiseleitung zu lauschen. Andere fanden das auch und so wurde die „wandernde Gruppe“ immer kleiner, bis zuletzt nur noch eine Handvoll übrig blieb. Beim Warten auf die Aktiven fiel mir dieser Wegweiser auf.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Kurz danach sammelten wir uns am Bus und fuhren zurück in unser Hotel.

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