Nebelwanderung

February 15, 2019

Schon gestern früh war es so nebelig gewesen, dass wir nur mit Verspätung losfahren konnten und heute Morgen schien sich die weiße Brühe um uns herum überhaupt nicht aufzulösen. Beim Morgenkaffee um kurz vor sieben sah es auf dem Bardeck so aus.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Natürlich geriet dadurch der ganze Tagesablauf durcheinander; seit eineinhalb Stunden wollten wir ja schon unterwegs sein, zunächst nach Katha und später dann zum Elefantencamp. Das sahen auch die Schiffsleitung und Thomas so und stellten das Programm um. Heute Vormittag fuhren wir deshalb weiter stromaufwärts bis zur Insel Kyun Daw, um diese dann gleich am nächsten Morgen besuchen zu können, ohne das Risiko tragen zu müssen wieder nicht losfahren zu können. Katha und die Elefanten wollten wir dann auf der Rückfahrt besuchen. Gegen 9:30 hatte sich der Nebel soweit gelichtet, dass wir losfahren konnten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Während wir nun einen entspannten Tag an Bord verbrachten, kann ich die Zeit nutzen und das Schiff hier im Blog etwas detaillierter vorstellen. Zunächst noch einmal eine Außenansicht. Das Bild entstand am Vortag, als wir von der „Teezeremonie“ zurückkamen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unser Veranstalter beschreibt die Paukan 2012 folgendermaßen:

Ausstattung der RV Paukan 2012

Sonnendeck mit Liegestühlen

Bordrestaurant sowie Lounge/Bar mit Getränkeservice

Alle Kabinen sind Außenkabinen mit Klimaanlage und verfügen über Dusche/WC, z. T. Balkon

Oberdeck

2 Einzelkabinen (ca. 10 m²) mit Fenster

6 Doppelbettkabinen (ca. 25 m²) mit privatem Balkon

2 Premier-Doppelbettkabinen (im Bug, ca. 25 m²) mit privatem Balkon

Hauptdeck

8 Zweibettkabinen (ca. 23 m²) mit französischem Balkon.

Der Plan unten verdeutlicht die Kabinenverteilung. Wir hatten die Kabine 205 auf dem Hauptdeck.

Unter den beiden Passagierdecks gab es „Below Main Deck“, also die Quartiere der Crew, den Maschinenraum und weitere Funktionsräume. Für den morgigen Tag war eine Schiffsführung angesetzt, bei der wir auch die üblicherweise für uns verschlossenen Teile des Schiffes kennenlernen konnten. Und weil es gerade so gut passt, hänge ich die Besichtigung von Morgen hier direkt an. Wir starten auf der Brücke.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Offiziere waren alle auf der Brücke, als wir vorbeikamen, dazu noch der Steuermann. Ob diese 4-Personenbestzung im Normalbetrieb auch so ist, oder nur für die Besichtigung, entzieht sich meiner Kenntnis.

Dann ging es weiter in die – aus meiner Sicht – winzige Küche. Hier wurden ja nicht nur die Mahlzeiten für die 29 Passagiere zubereitet, sondern ebenso - die meist anderen - Mahlzeiten für die Crew.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nun gingen wir hinunter in die unterste Ebene. Ich konnte einen Blick in die Crew-Schlafräume werfen. Offiziere und Schiffsmanager, Reiseleiter und Kreuzfahrtdirektor hatten jeweils eigene Kabinen, der größte Teil der Crew schlief und wohnte aber hier, in diesen beiden Kabinen. Die beiden Kabinen waren jeweils ca. eineinhalb Mal so groß, wie unsere Kabine und von ca. 10 bis 12 Männer bewohnt. Frauen arbeiteten (bis auf Frau Chin) nicht auf dem Schiff.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der letzte Besuch galt der großen und sehr lauten Maschine im Heck des Schiffes. Ich konnte es ohne Gehörschutz nur gerade so lange aushalten, um ein Bild zu machen, dann floh ich wieder nach draußen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Diese Besichtigung des Schiffes fand nachmittags statt, aber was war eigentlich vormittags? Zunächst einmal natürlich wieder Nebel. Dieses Bild entstand gegen 7:00 Uhr.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Aber durch die geänderte Fahr- und Anlegetaktik waren wir nun schon dort, wohin wir an diesem Morgen wollten. Mit einem kleinen Boot wollten wir Kyun Daw besuchen, die heilige Insel, die mit einer Vielzahl von Klöstern und kleinen Pagoden lockte. Wir stiegen also von unserer Paukan 2012 auf ein kleines Boot.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann fuhren wir gar nicht weit durch den Nebel, sahen allerdings nicht wirklich wo wir waren und kamen trotzdem nicht ans Ufer, weil unser gechartertes Boot nicht nah genug heranfahren konnte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Steuermann unseres „Ausflugsbootes“ kaperte kurzentschlossen ein kleineres Boot, das dort am Ufer lag und bugsierte es längsseits.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann kletterten wir auf das kleinere Boot und von dort aus an Land. Und wer es nicht alleine schaffte, dem wurde geholfen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nun standen wir am Ufer der Insel, kannten unser Ziel beim Namen, aber wussten nicht wo es war, oder wonach wir überhaupt Ausschau halten sollten. Alles war im Nebel versunken. So machten wir uns auf den Weg in der Hoffnung, dass derjenige der vorne geht, es schon wisse würde, wo wir hergehen sollten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dass dies nicht so war, merkten wir erst, als wir nach einer viertel Stunde des „in eine Richtung Laufens“ mitten im Nebel einen Haken schlugen und stark links abbogen. Und dort tauchte dann nach einigen weiteren Minuten schemenhaft ein Dorf auf, auf das wir zuhielten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Drinnen fanden wir zunächst wieder viele Stupas, die sich golden aus dem Nebel schälten. Später tauchten Einwohner auf, die sich den sonderbaren Zug der Besucher durch ihr Dorf ansahen und uns genauso bestaunten, wie wir sie.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unsere Besichtigung führte uns auch zu der Schule der Insel und wir erlebten die Kinder beim morgendlichen Fahnenappell. Die Nationalhymne wurde voller Inbrunst mehr geschrien, als gesungen, aber die Begeisterung war unverkennbar.

Mehrere Lehrer gesellten sich zu uns und erzählten ein wenig von ihrer Arbeit. Wir hatten einige Geschenke mitgebracht und eine spontane Sammelaktion brachte auch noch etwas zusammen. Mir gefielen diese sechs Jungs, die sich noch nicht entschließen mochten, aus der Morgensonne in den Klassenraum zu gehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir gingen zurück und als wir zum Tempel-Bereich kamen und diesen betraten, hieß es Schuhe ausziehen und mitnehmen, denn wir kamen an diesen Eingang nicht mehr zurück. Aber der Ausgang entließ uns ungefähr an der Stelle, an der wir das Dorf vor ca. einer Stunde gefunden hatten. Und hier erkannten wir, dass wir mit der Paukan 2012 eigentlich direkt vor dem Dorf geankert hatten und machten uns auf den Weg zurück.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ganz so einfach, wie wir es uns überlegt hatten, war es dann doch nicht, denn die Crew war darauf eingerichtet uns von der Wasserseite von einem Boot in Empfang zu nehmen und nicht von der Landseite über eine Gangway. Also schlugen wir wieder einmal einen Haken, kletterten auf das Zubringer-Boot vom frühen Morgen und fuhren zur Paukan 2012 zurück.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das Schiff fuhr auch bald los und später am Vormittag kamen wir am „Papagei“ vorbei. Dieser Papagei ist eine bemalte Felsenspitze, an der man gut den Wasserstand des Irrawaddy ablesen kann. Wir hatten jetzt Niedrigwasser und der Papagei drohte zu verdursten. Aber wenn der Fluss in der Regenzeit viel Wasser führt „trinkt“ der Papagei aus dem Fluss. Der Papageienkopf ist nur innerhalb eines schmalen Winkels gut zu erkennen, sonst wirkt die Illusion nur unvollständig.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Kurz nach dem Papagei kam die Wendestelle für das Schiff. Wir waren auf das Sonnendeck eingeladen, es gab Sekt und viel Fotos in allen erdenklichen Zusammenstellungen. Zwei davon möchte ich hier vorstellen.

Auf dem oberen posieren wir mit dem Kapitän und Thomas, unserem Kreuzfahrtdirektor und gutem Geist der Reise; auf dem Unteren nehmen wir Kissinger (18 Jahre jung) in die Mitte. Kissinger gehörte zur Servicecrew im Restaurant und begleitete uns auch auf Ausflügen. Wir hatten ihn in unser Herz geschlossen, weil er besonders freundlich und aufmerksam war.

Dann wendete unser Schiff und wir fuhren stromabwärts. Nach dem Mittagessen gab es die Schiffs-Besichtigung, von der ich schon weiter oben berichtete habe und am Abend gab es - wie jeden Abend – schon wieder einen überwältigenden Sonnenuntergang. Das war wirklich jeden Abend aufs Neue verblüffend. Astrid und ich waren natürlich einer Meinung…..ich konnte doch nicht jeden Sonnenuntergang fotografieren, ….aber diesen hier…und vielleicht morgen nochmal. Die sind doch so schön!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mehr Bilder gibt es hier:

 


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