Von den Vorzügen einer dreiviertel Pension

November 26, 2020

Der Weg von Rothenburg nach Bodenmais war mit ungefähr 260 Kilometer entspannt kurz. Auch wenn wir am Morgen noch etwas in Rothenburg bummeln waren, kamen wir schon gegen 14:30 Uhr an. Fast wären wir am Hotel vorbeigefahren, denn die beiden Hotelteile befanden sich rechts und links von der Straße und wir wussten bei der ersten Anfahrt nicht so recht, wonach wir Ausschau halten sollten. Wenn man die Straße hoch fährt ist links der neue Teil, in dem wir wohnen würden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir bezogen unser geräumiges Zimmer, packten aus und nahmen die Reise-Nespresso in Betrieb, die wir gerne mitnehmen. Etwas Kuchen hatten wir noch aus Rothenberg mitgenommen und so kamen wir gut über den Nachmittag. Astrid ging dann in die Sauna und das Schwimmbad und mich zog es ins Bett. Ich war zu schlapp zum Schwimmen. Von unserem Balkon hatte ich aber eine gute Sicht auf das Schwimmbad.

Am nächsten Tag machten wir einen Erkundungsspaziergang durch den Ort und fanden auf einer Wiese am Hang einige Rehe, die dort umzäunt gehalten wurden. Rehe, die Zuschauer gewohnt sind und nicht beim kleinsten Mucks wegrennen, sind erheblich leichter zu fotografieren, als die wildlebenden Verwandten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Aber auch heute wollte ich nicht so recht mit der sonst üblichen brachialen Motorik die steilen Straßen hochgehen und grantelte so still vor mich hin. Den Nachmittag verbrachten wir entspannt in Sauna und Schwimmbad. Erst am nächsten Tag wurde uns klar, warum ich mich so schlapp fühlte. Am Abreisemorgen am Freitag hatte ich noch ganz früh meine Grippe-Schutzimpfung erhalten und die forderte nun Ihren Tribut. Als wir am nächsten Morgen die vom Hotel angebotene Wanderung zu den Rieslochfällen mitmachten, war aber alles wieder wie immer.

Etwa zwei Kilometer nordöstlich von Bodenmais vereinigen sich in einer Schlucht, dem Riesloch, der zuvor vom Arberbach verstärkte rechte Schwellbach, der Kleinhüttenbach und der linke Wildauerbach zum Riesbach. Dort, wo die Bäche am östlichen Schlucht Eingang die Steilstufe überwinden, befinden sich die Rieslochfälle, die in fünf meist gleitenden Hauptstufen eine Gesamthöhe von 55 Metern haben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Als wir ins Hotel zurückkamen, haben wir die „dreiviertel Pension“ sehr genossen. Nachmittags gab täglich es Kaffee und Kuchen, aber auch etwas Herzhaftes für den mittleren Hunger.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Zwiesel und bummelten durch den Ort. Unübersehbar prangte die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus auf einem Hügel. Besonders auffällig ist der markante 86 m hohe aus Backstein errichtete Kirchturm, der höchste Kirchturm im Bistum Passau, und einer der höchsten Kirchtürme in Bayern.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir schlenderten weiter durch den Ort, fanden ein Sportgeschäft, das Astrid ein bisschen Sportmode verkaufte und schließlich ein kleines Kaffeehaus, dessen kleine Tische gerade passend in der Sonne standen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Von Zwiesel fuhren wir weiter nach Regen, der Kreisstadt des Landkreises Regen, zu dem auch Bodenmais gehört. Wir fanden einen zentrumsnahen Parkplatz und schauten uns im Ort um.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Uhr hatten wir dabei aber immer im Blick, denn um 14:00 Uhr begann unser „Slot“ für die nachmittägliche „dreiviertel Pension“ und die wollten wir natürlich nicht verpassen. Um das Infektionsrisiko zu verringern, waren Frühstück, Nachmittagskaffee und Abendessen in zwei Gruppen unterteilt. Wir gehörten zur „frühen“ Gruppe.

Am nächsten Tag war wieder Wandertag. Diesmal aber nicht mit einer geführten Hotelwanderung, sondern auf eigene Faust. Wir wollten den Silberberg besteigen. Unterwegs fanden wir einen Wandergefährten, den wir aber nicht zum mitwandern motivieren konnten. Ich bin der mit der roten Jacke.

Der Silberberg ist ungefähr 955 Meter hoch, und erhebt sich östlich über der Ortschaft Bodenmais. Vom Ortskern aus hatten wir also ungefähr 250 Höhenmeter zu überwinden, was uns gut gelang.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Seine Höhe ist zwar nur bedingt beeindruckend, durch den felsigen Doppelgipfel gehört er dennoch zu den markantesten Bergen der Umgebung und bietet dadurch einen weiten Ausblick.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann stiegen wir wieder hinunter. Schließlich wartete (der geneigte Leser wird es sich schon denken) wieder ab 14:00 Uhr die „dreiviertel Pension“ und danach die Sauna auf uns. Schließlich hatten wir doch Urlaub.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus zur Talstation des großen Arber, stiegen aber auf dem halben Berg am großen Arbersee aus, denn in einer Stunde würde uns der Bus wieder einsammeln und bis ganz hinauf transportieren. Dann wanderten wir ganz entspannt um den See.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ebenso wie weitere sieben Seen in der Region ist der Große Arbersee ein Karsee, also ein Relikt der Eiszeit. Das in einem tiefen und wildromantischen Bergkessel eingebettete Gewässer ist von einem dichten Urwald und von Hochwald umschlossen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der See wird etwa zwei Kilometer weiter im Nordwesten vom 1456 m hohen Großen Arber um 500 m überragt. Mir eröffnete sich auf unserer Runde um den See alle paar Meter wieder ein neuer Blick auf die Wasserfläche und den umgebenden Wald.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach einer Stunde kam pünktlich der Bus und fuhr uns bis zur Talstation hinauf. Wir hatten uns vorher einige Gedanken gemacht, wie lang wohl die Schlangen an den Kassen und am Einlass zur Seilbahn wären. Umso überraschter waren wir, dass wir Alles ohne Warten erledigen konnten und dann auch nur zu zweit in der Gondel saßen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Große Arber ist mit 1455,5 m ü. der höchste Berg des Bayerischen Waldes und von Niederbayern. Er ist zudem der höchste Berg Bayerns außerhalb der Alpen und nach dem Feldberg der zweithöchste Berg Deutschlands außerhalb der Alpen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nachdem wir ein wenig herumgelaufen waren und Astrid das Gipfelkreuz erobert hatte, wollten wir uns der Gastronomie widmen. Aber vor dem ersten Schluck hatte die gastronomische Leitung des Etablissements das Schlangestehen vorgesehen, denn an jeden Tisch durften nur Bekannte miteinander sitzen. Schließlich waren wir an der Reihe und durften Platz nehmen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Hinunter ging es wieder mit der Seilbahn und dann mit dem Bus, der pünktlich an der Talstation ankam und uns einsammelte.

Am nächsten Tag fuhren wir nach St. Englmar, weil wir auf den Waldwipfelweg wollten. Der Betreiber hat dort in luftiger Höhe einen breiten Steg durch die Bäume gebaut, der einen guten Ausblick in die umgebende Natur bieten soll.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Leider war es am heutigen Vormittag leicht nebelig, deswegen war die Fernsicht auf die Nahstrecke begrenzt. Am Ausblicks-Plateau waren aber Bilder angebracht, die zeigten, was wir sehen würden, wenn wir etwas sehen würden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Danach gingen wir durch den unterhalb des Waldwipfelweges angelegten Freizeitpark mit allerlei optischen Spielereien (die uns viel Freude machten) zu einer kleinen Herde von Alpakas. Die Tiere schienen sich wohlzufühlen und hatten keine Scheu.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zum Abschluss des Ausflugs gingen wir noch in das „Haus am Kopf“. Dort ist die Welt auf den Kopf gestellt, sodass Astrid ganz entspannt an der Decke kleben konnte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nachdem ich sie dort (mühsam!) wieder losbekommen habe, fuhren wir nach Bodenmais zurück, kamen rechtzeitig zum (ach, Ihr wisst schon) im Hotel an und fuhren am nächsten Tag wieder nach Hause.

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