Seefaul

March 11, 2020

Am Montag, den 30. Dezember 2019 verabschiedeten wir uns am frühen Nachmittag von den Kapverdischen Inseln und würden erst am Freitag den 3. Januar 2020 wieder festes Land unter den Füßen haben, wenn wir in Brasilien an Land gingen. Vor Beginn der Reise hatten wir uns gefragt, ob uns das nicht langweilig würde, so drei Tage ohne Landgang, nur auf See? Die Antwort war einfach; wir fanden es hervorragend. Astrid ging zum Morgen-Yoga und ich zum earlybird Kaffee, danach suchten wir einen der knappen (Vorsicht Wortwitz) „Schattenplätze auf dem Sonnendeck“. Dann rätselten wir herum, ob wir eventuell spät Mittagessen oder lieber früh Kaffee trinken, ob wir zum Sport gehen und danach in die Sauna, oder lieber direkt in die Sauna, weil wir noch ermattet vom Mittagessen waren. Es gab also viel zu entscheiden. Und zwischendurch baten auch die Maskentölpel darum fotografiert zu werden. Maskentölpel erreichen eine Körperlänge von 75 bis 85 Zentimeter, die Flügelspannweite beträgt 160 bis 170 Zentimeter. Es sind eindeutig große Vögel.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Tölpel hatten herausgefunden, dass das Schiff kleine fliegende Fische aufscheucht, die dann das tun, was zu ihrem Namen geführt hat. Sie springen neben dem Schiff aus dem Wasser, um vor dem großen weißen Monster zu fliehen, dass durch die See pflügt und gleiten längere Strecken über das Wasser. Die Tölpel stürzen sich aus 10 bis 15 Meter Höhe auf das Nahrungsangebot. Sie sind sog. Stoßtaucher. Nicht jeder Versuch ist erfolgreich, aber wenn es schon nicht klappt, dann kann man sich ja im Flug wenigstens das Gefieder richten, wie es der Tölpel auf dem nächsten Bild tut.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wenn wir jetzt schon soviel Zeit haben, können wir auch einen Blick in unsere Kabine werfen. Es ist die Juniorsuite „Würzburg“. Leider sind auf der Amadea die meisten Kabinen mit zwei einzelnen Betten ausgestattet, von denen eines am Tag in ein Sofa umgebaut wird. Da wir das nicht wollten, sondern ein Doppelbett, hatten wir uns für diese Kabinenkategorie entschieden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Unsere Ankunft war statt am 3. Dezember morgens um 8:00 Uhr einige Stunden vor dem Plan, da das Schiff seit dem 1. Januar volle Fahrt lief um die Strecke zur Küste so schnell wie möglich zu verkürzen. Auslöser hierfür war ein „code mike“, der es erforderlich machte, dass die verunglückte Passagierin mit dem Helikopter von Bord geholt wurde. Und der „Heli“ hatte nur eine begrenzte Reichweite, somit musste das Schiff sich beeilen. Aber nun waren wir in Fortaleza und hatten einen Busausflug gebucht. Der erste Stopp entließ uns am Strand, wo wir etwas ratlos herumstanden, denn zu besichtigen gab es nur die Hochhäuser.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann fuhren wir weiter zur Catedral Metropolitana de Fortaleza. Die Catedral Metropolitana de Fortaleza liegt am Praça da Sé, im Zentrum von Fortaleza, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Ceará, und ist Sitz der Erzdiözese Fortaleza. Die gewaltige Kathedrale ist die drittgrößte Kirche Brasiliens.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Kathedrale hatte ihren Ursprung bereits in den 1820er-Jahren, musste jedoch wegen gefährlicher Risse im Fundament 1939 abgerissen werden um dann an derselben Stelle wieder aufgebaut zu werden. In ihrem Inneren bietet sie bis zu 5.000 Gläubigen Platz.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die riesigen Glasfenster der Kathedrale sind kunstvoll bemalt und schaffen mit dem Sonnenlicht, das in die Kathedrale fällt, eine ganz besondere Atmosphäre im schneeweißen Innenraum.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der nächste Programmpunkt war ein Highlight innerhalb des ansonsten recht dürftig bestückten Ausfluges. Wir besuchten das Theatro José de Alencar. Das Theater liegt inmitten der Altstadt von Fortaleza in der Nähe der Rua General Sampaio.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Es wurde 1910 eröffnet und besticht durch seine außergewöhnliche Architektur als Jugendstil-Metall-Konstruktion. Die Eisenteile für die Konstruktion wurden extra aus England importiert. Das feucht-heiße Klima greift das Eisen jedoch stark an, so dass das Theater bereits mehrfach saniert werden musste. Innen ist es prächtig ausgestattet und steht europäischen Häusern in nichts nach.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Das besondere an der Konstruktion ist, dass der Zuschauerraum zur Meerseite hin offen ist. Im heißen, tropischen Klima ergibt sich somit immer eine für die Zuschauer angenehme Durchlüftung. Vom Meer weht immer ein lauer Wind, der so bis zu den Zuschauern gelangt. Wir hatten ausreichend Zeit dieses Kleinod ausreichend zu würdigen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der letzte Punkt dieses Ausfluges entpuppte sich als Reinfall. „Genießen Sie Freizeit auf dem abwechslungsreichen Zentralmarkt“ hieß es in der Beschreibung der Tour. Wir hatten den Zentralmarkt schon auf der Hinfahrt gesehen und wunderten uns, als der Bus auf einmal abbog, um uns an einem Touristenmarkt abzuladen. So sah es dort aus. Der Zentralmarkt hätte uns interessiert; dieser hier hat es nicht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zur Ehrenrettung von Phoenix sei aber festgehalten, dass es der einzige gebuchte Ausflug auf dieser Kreuzfahrt war, der uns enttäuscht hat.

Nach einem Seetag kamen wir am 5. Januar in Maceio, der Hauptstadt des Bundesstaates Alagoas in Brasilien an. Auch hier hatten wir einen Ausflug gebucht und uns für eine Fahrt zur und durch die Lagune Mundaú entschieden. Als wir in Pontal da Barra ankamen, wartete schon das Ausflugsboot auf uns.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Mundaú-Lagune ist eine Mündungslagune westlich von Maceió, der Hauptstadt des Bundesstaates Alagoas in Brasilien. Die Gesamtfläche beträgt 23 km². Auf der Karte sieht man in etwa den Weg, den wir fuhren.

Am Ufer wechseln sich flache Bebauung und mangrovenartige Pflanzen ab. Es ist Brackwasser in der Lagune, je nach Gezeitenstand drückt das Salzwasser vom Meer hinein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am Endpunkt der Schifffahrt stiegen wir aus und liefen zunächst die Landzunge entlang. Lust, in das sehr trübe Wasser einzusteigen, wie die Dame auf dem Bild, hatten wir nicht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und dass wir damit richtig lagen, lässt das nächste Bild erahnen; selbst die Quallen hatten schon jede Bewegung aufgegeben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir kreuzten zu Fuß die Landzunge, gingen zum Mehr und liefen am Strand entlang. Hier war das Wasser eindeutig besser, die Luft war sauber und die Sonne brannte genauso vom Himmel wie auf der anderen Seite. Und wir waren fast alleine.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Irgendwann fiel mir ein, dass ich meine Beine gar nicht eingecremt hatte und so beobachtete ich beim Rückweg zum Boot ein wenig misstrauisch, ob sich die Haut schon abpellt. Sonne gab es ja nun wahrlich genug. Es ging aber alles gut und schon bald nach unserer Ankunft an Bord fuhr das Boot zurück und wir konnten noch einmal das Leben am Rande der Lagune betrachten.

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