LaLo – Von Neuem und Altem

July 08, 2020

Alle zwei oder drei Jahre zieht es uns nach Langenlonsheim. Und da wir bei unserem letzten Aufenthalt mit unserer Vermieterin nicht durchgehend zufrieden waren, suchten wir ein neues Zuhause auf Zeit und fanden es beim Ehepaar Bayer. Unsere Wohnung lag im Untergeschoß des Hauses auf dem nächsten Bild. Wir hatten einen eigenen Eingang und eine schöne Terrasse, die wir ausgiebig nutzten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am Feiertag gingen wir wandern. Die Weinfelder und die anderweitig landwirtschaftlich genutzten Flächen fangen in weniger als 100 Metern Entfernung von der FeWo an und so hatten wir es nicht weit, bis wir mitten in den wunderschön blühenden Mohnblumen standen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir schlugen einen großen Bogen und hatten dabei meistens das Weinbergshäuschen vom Weingut Schweinhardt im Blick. Von dort kannten wir den Weg zurück ins Städtchen und es ist rund um Langenlonsheim nie schlecht, sich ein wenig auszukennen. Wir hatten schon manche Wanderung mit wunderbaren Hinweisschildern begonnen; später aber mangels weiterführender Schilder nur auf Grund einer rudimentären Ortskenntnis wieder beenden können. Hier nun sind wir am Weinbergshäuschen angekommen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am Freitag fuhren wir nach Bad Kreuznach und stürzten uns ins Getümmel. Tatsächlich war die Innenstadt so voll, wie wir es in den letzten Corona-Monaten zu Hause nicht mehr erlebt hatten. Beim Markteinkauf brauchte ich eine Pause außerhalb des marktlichen Kerngeschäftes um einige Augenblicke die Maske abnehmen und durchatmen zu können. Bilder gibt es keine, da ich überwiegend mit „nach Luft schnappen“ beschäftigt war. Dafür ein Bild der Brückenhäuser vom Rückweg.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Samstag fuhren wir nach Mainz, wo es ebenfalls sehr lebendig war, aber weil die Innenstadt geräumiger ist, nicht ganz so eng. Vom Parkplatz aus führte uns unser Weg am Kriegsmahnmal und Symbol des zerstörten Mainz vorbei: Der Ruine der Christophskirche, der Pfarrkirche Johannes Gutenbergs.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Erstmals wurde die ehemalige Pfarrkirche 893 urkundlich erwähnt. Bis auf ihren romanischen Turm mit den Doppelfenstern aus der Zeit um 1240 stammt der heutige Bau aus den Jahrzehnten von etwa 1280 bis 1330. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Kirche renoviert und im Barockstil umgestaltet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Im Zweiten Weltkrieg wurde sie bis auf die Grundmauern zerstört: während des großen Fliegerangriffs auf Mainz am 12. und 13. August 1942 brannte St. Christoph ab, bei einer erneuten Bombardierung am 27. Februar 1945 brachten Sprengbomben die Gewölbe zum Einsturz.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir schlenderten danach über den belebten, aber nicht zu vollen Markt und genossen die Sonne und vor allem die Ungewissheit, ob wir denn nun (wie bei uns) auf den breiten Wegen durch die Stände eine Mund-Nase-Bedeckung tragen müssten oder nicht. Die Mainzer waren mehrheitlich unentschieden und dabei machten wir dann mit.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Als wir auf der Suche nach einem Café einen Eisitaliener fanden, der ein paar freie Tische draußen hatte, zogen wir entschlossen die Maske über, gingen die eineinhalb Meter von der Straße an den Tisch unserer Wahl, setzten uns hin und die Gesichtsfeldverzierung ab. Das war schnell. Wir bekamen einen Cappuccino und einen Eisbecher. Geneigte Leser mögen nun raten, wer von uns beiden den Cappuccino hatte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach der Stärkung zogen wir wieder in den Kernbereich der Innenstadt und fanden die Augustinerkirche, die nahtlos in eine Gebäudefront eingelassen wirkte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Kirche wurde von 1768 bis 1771 anstelle des ab 1260 errichteten gotischen Kirchenbaus in der Augustinerstraße errichtet. Erbauer waren Augustinereremiten, die auch schon den Vorgängerbau errichtet hatten und deren Fraternität von 1260 bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 bestand.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach der Aufhebung des Klosters 1803 wurde das Gebäudeensemble 1805 Priesterseminar des gerade erst wiederentstandenen Bistums und die Kirche damit zur Seminarkirche. Die Augustinerkirche wurde im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört. Auch die Barockorgel der berühmten Orgelbauerfamilie Stumm von 1773 ist weitgehend original erhalten geblieben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Samstag endete in der Gaststätte des Weingutes Sitzius, wo wir im Außenbereich gut saßen und uns an vielem freuten, was auf den Tisch und ins Glas kam.

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Hause, nicht ohne noch einmal beim Weingut Sitzius vorzusprechen und ein paar Schächtelchen Wein mitzunehmen. Und....um den Bogen zum Anfang zu schließen: In dieser Ferienwohnung fühlten wir uns als Gäste willkommen. Und im Weingut Sitzius und deren Gaststätte sowieso und immer.

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