kalt und windig

May 24, 2022

Unsere heutigen Ziele am Ostermontag waren Brindisi und Ostuni. Wir hatten uns vor der Reise nicht viele Gedanken gemacht, welche Auswirkungen das Osterfest auf uns und den Reiseablauf haben könnte. Für Brindisi kann ich feststellen, dass die Auswirkungen recht einfach zu beschreiben waren. Brindisi hatte am Vormittag geschlossen. Nix los. Und so trabte die besichtigungswillige Meute leicht maulend durch das Hafengebiet. Denn auch das Wetter ließ zu wünschen übrig. Es war kalt und windig.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ein erster Höhepunkt tat sich auf, als wir zur virgilischen Treppe kamen. Die Treppe hat ihren Namen von dem Ort, an dem das Haus des großen Dichters Publius Virgil Marone erbaut wurde, an dem er im 19. Jahrhundert starb. Die Treppe, die bis Anfang des 19. Jahrhunderts halbiert schien, wurde 1933 vergrößert, um ihr heutiges Aussehen zu erhalten. Auf dieser Treppe pulst in den Sommermonaten das Leben der Klugen, Schönen und Feierwütigen. Astrid zwängte sich in die tobende Menge und machte mit.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir kamen bei der Kathedrale an und diese war tatsächlich geöffnet. Die Kathedrale stammt aus dem 11. Jahrhundert und hat den Rang einer Basilica minor. Sie bildete häufig den Ausgangspunkt für Fahrten ins Heilige Land. Die Kathedrale wurde durch das Erdbeben von 1743 schwer beschädigt und wiederaufgebaut. Anschließend wurden zahlreiche Restaurierungen durchgeführt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Von der romanischen Struktur ist der Grundriss ähnlich wie der der Basilika San Nicola di Bari: drei Schiffe ohne Querschiff. Wir waren ungestört und konnten uns in Ruhe umsehen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Im Inneren befinden sich Fragmente des Mosaikfußbodens von 1178, der Holzchor von 1594, der von einheimischen Künstlern geschaffen wurde, das Taufbecken des 16. Jahrhunderts und einige Gemälde aus dem 18. Jahrhundert. Das Chorgestühl fand ich beeindruckend.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der nächste Programmpunkt ergab sich eher zufällig. Mittlerweile machte sich bei der Reisegruppe bemerkbar, dass wir seit Verlassen des Hotels noch keinen biologischen Stopp gemacht hatten und so suchte Rachele eine gewisse Örtlichkeit. Wir kamen beim Palazzo granafei nervegnaan an, einem Museum.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und hier, meinte Rachele, wenn wir Glück haben, haben die geöffnet und im zweiten Stock gäbe es ganz wunderbare Toiletten. So war es dann und so bekamen wir ganz ohne Eintritt Zugang zum Museum, gingen wohin wir mussten und danach noch wohin wir wollten. Im Erdgeschoß gab es diese Ausgrabung zu bestaunen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Danach fuhren wir mit dem Bus ein wenig aus dem Stadtzentrum heraus und sahen uns die einschiffige Kirche Santa Maria del Casale an. Sie wurde um 1300 von Philip I., Fürst von Tarent errichtet, der gemäß Legende damit sein Gelübde erfüllte, bei der Geburt eines Sohnes eine Kirche zu stiften. Die Fassade aus verschiedenen lokalen Kalksteinen zeigt orientalisch anmutende, geometrische Muster sowie einen frei schwebenden Baldachin.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Kirche ist innen sehr einfach geschmückt, beherbergt jedoch sehr schöne Fresken. S. Maria del Casale wurde im Lauf der Jahre immer wieder restauriert und renoviert. So sind viele der Fresken noch sehr gut erhalten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Zu den schönsten Fresken zählt die Darstellung des jüngsten Gerichts von Rainald von Tarent (oben) und das Lebensbaum-Fresko aus dem 14. Jahrhundert (unten).

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Danach fuhren wir weiter nach Ostuni. Die Stadt hat den Beinamen, „die weiße Stadt“ und das war wirklich zutreffend. Hier ist eine Außenansicht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Über schmale Wege und ein paar Treppen erreichen wir vom Busparkplatz aus die Piazza Libertá mit der Statue des Ortsheiligen Sant Oronzó. In Ostuni war es immer noch kalt und windig, aber wir waren nicht mehr alleine. Hier war ordentlich Betrieb.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Hoch über Ostuni thront die Kathedrale Santa Maria Assunta. Sie wurde im romanisch-gotischen Stil im 15. Jahrhundert durch Mönche erbaut. Anscheinend habe ich keine Außenaufnahme gemacht, aber dafür von innen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Altar in der Kathedrale ist recht schlicht gehalten, wohingegen das Deckengemälde besonders prunkvoll gestaltet ist.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Neben der Kathedrale befindet sich der Arco Scoppa, eine Brückenbogen, der in seiner barocken und farbigen Pracht innerhalb der weißen Häuser heraussticht.. Er verbindet den Bischofspalast mit dem Palazzo del Seminario. Früher soll der Arco Scoppa aus Holz bestanden haben, wurde aber Mitte des 18. Jahrhunderts mit Steinen verstärkt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir hatten Freizeit und liefen in den Gassen mit ihren weiß getünchten Häusern herum. Immer wieder ergaben sich schöne Einblicke in winkelige und ruhige Ecken.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Irgendwann wurden wir hungrig und fanden ein Bistro, das uns gut mit gefüllten Backwaren, Wasser und Wein versorgte. Kalt und windig war es allerdings immer noch.

Nach unserer Mittagspause hatten wir noch etwas Zeit, besuchten Ecken, die wir vorher noch nicht gesehen hatten und dabei entstand dieses Stillleben.
Danach brachte uns der Bus in unser Hotel nach Matera, wo wir zwei Nächte wohnen würden.

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