Apulien - der vierte Versuch

May 24, 2022

Es hat tatsächlich vier Anläufe benötigt, bevor wir das erste Mal nach Apulien reisen konnten. In den Jahren 2013 und 2014 wurde die gebuchte Reise jeweils vom Veranstalter (Reiseservice Brand) abgesagt, weil die erforderliche Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wurde und vor zwei Jahren, als wir eine Apulien Reise bei Blitz-Reisen gebucht hatten kam die Corona Pandemie dazwischen. Aber jetzt sollte es doch klappen. Und so saßen wir am Karfreitag in einem Ryanair Flieger, der uns von Weeze nach Bari brachte.

Am Flughafen sammelte uns Rachele, unsere Reiseleitung für den ersten Teil der Reise, und Giovanni, unser Busfahrer ein. Die Reisegruppe bestand aus 17 Personen. So wenige waren wir bei einer Blitzreise noch nie. Wir fuhren in das ca. 110 Kilometer entfernte Naturschutzgebiet Torre Guaceto und machten eine kleine Wanderung zum Meer. Ein guter Einstieg nach dem frühen Aufstehen und den Stunden der Demut bis wir am Zielflughafen aussteigen durften.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Außerdem war für uns danach noch ein kleiner Imbiss vorbereitet, der auch gerade vollkommen passend kam.

Danach bezogen wir unser Hotel in Lecce. Eine freudige Überraschung am Abend. Wein und Wasser standen auf den Tischen und waren in diesem Hotel (und noch bei zwei weiteren der fünf Unterkünfte) inclusive.

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Lecce, der Barockstadt. Es war noch recht früher Vormittag und dementsprechend ruhig hier im Villa Comunale, einem Park nahe der Innenstadt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Von dort aus war es nicht weit bis zur Basilika di Santa Croce mitten in der Stadt.

Der Bau der Kirche wurde 1353 begonnen, aber wegen Geldknappheit unterbrochen und erst 1549 fortgeführt. Dieser erste Bauabschnitt wurde bis 1582, die Kuppel wurde 1590 fertiggestellt.

Fotografieren war nicht so einfach, weil die Kirche tatsächlich mitten in der Stadt gelegen ist und keinen Kirchplatz hat, um den notwendigen Abstand zu gewinnen. Geschlossen war sie außerdem auch noch.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir gingen nur ein paar Straßen weiter zur Chiesa di Santa Irene. Die Kirche wurde ab 1591 nach einem Entwurf des Theatiner Francesco Grimaldi erbaut und 1639 fertiggestellt und vom Bischof von Brindisi geweiht. Und hier war es vor der Kirche so eng, dass ich es erst gar nicht versuchte ein Bild von außen zu machen. Dafür war sie aber geöffnet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Grundriss entspricht einem Lateinischen Kreuz, mit einem einzigen Schiff, an dessen Seiten sich drei tiefe miteinander verbundene Kapellen mit elliptischen Kuppeln befinden. In den Seitenschiffen befinden sich mehrere Altäre, das nächste Bild zeigt den Schutzaltar der namensgebenden heiligen Irene.

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In Lecce werden Heiligenskulpturen angefertigt, die auf Tragfähigkeit hin optimiert sind. Bei zahlreichen Prozessionen werden Abbilder von Heiligen durch die Stadt getragen, die nicht so massiv sind, wie sie wirken. Auf dem nächsten Bild sieht man eine lebensgroße Figur (noch im Rohbau), die nur wenige Kilo wiegt. Nur der Kopf, die Hände und die Füße sind aus Keramik, der Rest ist angemaltes Pappmaschee.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wenige Meter weiter entdeckte ich einen der Künstler bei der Arbeit an einer kleineren Figur und möchte das hier auch noch zeigen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir gingen weiter und standen auf einmal vor einem römischen Amphitheater. Das Theater stammt aus der frühen nachchristlichen Zeit und wurde vermutlich für die römischen Soldaten der Umgebung gebaut.

Die Teile, die heute zu sehen sind, sind nur gut die Hälfte des ursprünglichen Baues. Die oberen Etagen existieren heute nicht mehr.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Von dort fuhren wir nach Leverano und hatten eine sehr entspannte Weinprobe mit leckeren Antipasti. Selbst an dem extrem abstinenten (räusper, hust) Fotografen gingen die beiden weißen Weine, der Rose und zum Schluss der Rote nicht spurlos vorbei.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am nächsten Tag besuchten wir zwei Städtchen und eine Landspitze. Zunächst also nach Gallipoli, der „schönen Stadt". Damit sich hier nicht wieder eine Kirche in den Vordergrund drängt, zeige ich lieber die stillen und verschwiegenen Gassen des Städtchens.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Und vielleicht auch gleich noch eine Gasse, denn davon hatte es wirklich ausreichend in Gallipolli. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Weiter ging es zum Capo Santa Maria di Leuca, dem südlichsten Punkt Apuliens, der den Schnittpunkt zwischen dem Ionischen und dem Adriatischen Meer darstellt bzw. den Übergang zwischen dem Golf von Tarent und der Straße von Otranto.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der 1864 erbaute Leuchtturm, der auf Kap Punta Meliso auf einer Höhe von 102 m über NN steht. Der Leuchtturm ist 47 Meter hoch und damit nach dem Leuchtturm von Genua einer der imposantesten Italiens.

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Unser letztes Ziel am heutigen Tag war Otranto. Wir begannen unseren Rundgang am Castello. Das Castello di Otranto bildet einen wichtigen Brückenkopf der Stadt nach Osten hin und wurde seit alter Zeit mit Verteidigungsanlagen und Festungswerken ausgerüstet, die im Laufe der Jahrhunderte von den wechselnden Eigentümern aktualisiert wurden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir gingen weiter in die Stadt und zur Kirche Santa Maria Annunziata, deren Hauptattraktion das fast vollständig erhaltene Bodenmosaik (10 Mio. Einzelteile) aus dem 12. Jahrhundert mit einer Fläche von 57 × 28 m = 1596 m² ist. Und dieses Mosaik erschließt sich dem Betrachter nicht ohne Mühe. Wenn man einfach nur in der Kirche umhersieht, wirkt es wie ein etwas bunter unruhiger Boden. Hier mal ein Bild zum üben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Beim genaueren Betrachten ergeben sich die beeindrucktesten Bilder und Darstellungen. Der Künstler war ein Mönch namens Pantaleon aus dem Kloster San Nicola di Casole.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Er galt in seinem Heimatkloster San Nicola di Casole als jemand, der es versteht, die griechischen und nordischen Mythen zu deuten und ihren geheimnisvollen Beziehungen zu den christlichen Geschichten und Gleichnissen eine künstlerische Gestalt zu geben. Insgesamt sind in diesem Mosaik über 700 einzelne „Geschichten“ miteinander verwoben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach der eigentlichen Führung ließen wir uns noch ein wenig durch die Gassen treiben und ich suchte und fand einen der Ein- Aus- oder Durchblicke, die ich so schätze. Danach fuhren wir zum letzten Mal in unser Hotel in Lecce.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Mehr Bilder gibt es hier:

 

 


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