Südindien mal anders

March 30, 2015

Wieder einmal eine Reisebeschreibung, die mit „eigentlich“ beginnt. Eigentlich wollten wir über Weihnachten und Silvester 2014 eine Rundreise durch Südindien wagen. Als Veranstalter hatten wir Studiosus ausgewählt und wähnten uns auf der sicheren Seite. Dann, einige Wochen vor Reisebeginn, kam die unerwartete Absage. Der Veranstalter teilte mit, dass bereits zu dem doch frühen Zeitpunkt absehbar sei, dass die Mindestteilnehmerzahl nicht zusammen käme. Unser Reisebüro klärte uns dann auf. Es gab insgesamt nur zwei Buchungen, nämlich Astrid und mich. Ein Alternativplan für die feierlichen Tage musste her und wir erinnerten uns an einen schönen Urlaub auf Madeira vor 7 Jahren. Also buchten wir kurz entschlossen diese Insel und dort das Hotel Riu Palace in Caniço de Baixo. Von Köln ging es am 23. Dezember 2014 bereits um 5:30 Uhr los. Wir hatten am Flughafen übernachtet und so hielt sich der Stress in Grenzen. Bereits am Vormittag konnten wir dann vor unserem Hotel die Sonne genießen.

Am nächsten Morgen bekamen wir den direkt mit gebuchten Mietwagen und starteten zur ersten Tagesetappe. Wie auch vor sieben Jahren fuhren wir zunächst nach Camara de Lobos an der Südküste. Die Stadt gilt als der madeirensische Fischerort schlechthin und tatsächlich lagen auch diesmal wieder die Fischerboote malerisch im Hafen. Der aufgespannte Fisch sollte in der Sonne trocknen.

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Weiter ging es zum Cabo Girão. Das „Kap der Umkehr“ ist eine Steilklippe im Süden Madeiras in der Nähe der Ortschaft Câmara de Lobos. Seine Höhe beträgt ca. 560 Meter, damit ist es eine der höchsten Steilklippen in Europa. Seit unserem letzten Besuch hatte sich einiges geändert. Die alte Aussichtsplattform mit dem morbiden Holzgeländer war verschwunden und hatte einer gläsernen Terrasse Platz gemacht von der aus es den nach wie vor beeindruckenden Blick hinunter auf die unterhalb der Klippe existieren Terrassenfelder gab.

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Unser erster Tag endete in Ribeira Brava, einer kleinen Stadt mit ca. 6.500 Einwohnern, noch ein Stück weitere nach Westen an der Südküste gelegen. Wir hatten in dem Ort ein ganz besonderes Ziel, denn wir erinnerten uns, dass wir vor sieben Jahren hier an einem der Strandcafes einen leckeren Kaffee bekommen hatten. Dass sie dort mittlerweile auch Eisbecher im Angebot hatten, minderte die Freude nicht und so endete dieser erste Tag zur allgemeinen Zufriedenheit.

Am nächsten Tag endete die Faulenzerei mit nur Auto fahren und Städtchen gucken. Wir fuhren nach Rabaçal. Rabaçal ist ein Ausflugs- und Wanderziel auf der Hochebene Paúl da Serra in Madeira und die meisten Touristen verstehen darunter einen großen, weithin sichtbaren Parkplatz entlang der einzigen Strasse ER-110, die in Ost-Westrichtung über die Hochebene Paúl da Serra vom Encumeada-Pass in Richtung Porto Moniz führt. Von hier aus lassen sich einige der klassischen Levada-Wanderungen auf Madeira angehen. Wir wollten vom tiefer gelegenen Forsthaus von Rabacal aus zu den 25 Fontes und auch zum Risco-Wasserfall.

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Das Forsthaus ist durch eine Stichstrasse mit dem Parkplatz an der ER-110 verbunden, diese ist aber mittlerweile für den öffentlichen Verkehr gesperrt worden. Es existiert ein gebührenpflichtiger Shuttlebus-Service, der Wanderer vom Parkplatz zum Forsthaus befördert, der allerdings an diesem 25. Dezember nicht fuhr. Also wanderten wir in etwa 30 Minuten bergab zum Forsthaus. Über den Rückweg reden wir später.

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Der Weg neben der Levada ist in recht unterschiedlichem Zustand und hat deshalb auch sehr unterschiedliche Anforderungen. Am Anfang war er breit und gut zu laufen, nicht schwieriger als ein normaler Waldweg. OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Zwischendurch wurde der Weg schmaler, mal er musste er gegen den Hang gesichert werden und ab und zu mussten wir auch auf dem Rand der  eigentlichen Levadarinne laufen, weil der Weg anscheinend woanders gebraucht wurde. Insgesamt aber eine spannende Wegeführung.

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Unser erstes Ziel waren die 25 Fontes, die 25 Quellen. Die Zahl 25 ist mehr eine überschlägliche Schätzung der kleinen Bäche und Rinnsale, die sich die Wand herunter stürzen und schlängeln und ist natürlich abhängig von der Jahreszeit und dem Niederschlag der letzten Tage. Aber als wir angekommen waren gefiel es uns ausgezeichnet. Zum Glück war es an diesem 1. Weihnachtstag nicht so überlaufen, sodass wir den Anblick mittelprächtig ungestört genießen konnten (wenn man einmal von den beiden Engländern absieht, die unbedingt vor meiner Fotolinse baden wollten). Hier mal die 25 Quellen ohne Badegäste.

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Wir liefen den gleichen Weg zurück und bogen auf halber Strecke nach links zum Risko Wasserfall ab. Dieser Weg war breit, nahezu ohne Steigung und gut zu laufen. Der Risko Wasserfall ist von unterwegs immer mal wieder durch den Wald hindurch zu sehen und verschwindet dann wieder hinter der nächsten Wegbiegung. Als wir angekommen waren, bot sich dieser Anblick.

Zurück ging es dann zum Forsthaus und von dort die ca. 1,8 Kilometer lange Stichstraße wieder hinauf zum Parkplatz. Ich war durch die bisherige Wanderung schon gut aufgearbeitet und habe mich doch recht gequält beim Aufstieg mit meinem gazellengleichen Körperbau. Immerhin waren es ca. 250 Höhenmeter, die auf der dafür recht kurzen Strecke überwunden werden musste. Vier Stunden reine Wanderzeit waren wir unterwegs, als wir am Auto ankamen. Im Hotel hatten wir dann beim Weihnachts-Gala-Abendessen genügend Zeit, den Tag noch einmal im Gespräch nach zu erleben.

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