Von Hühnchen und Nonnen

Nach den ersten Tagen an der Südküste und auf der Hochebene wollten wir heute zum ersten Mal zur Nordseite. Wir fuhren nicht außen herum, was schneller, aber nicht so malerisch ist, sondern „mittendrüber“. Wegen der vielen Serpentinen ist die direkte Strecke um ein Mehrfaches länger, als der vermutet weite Weg außen herum, aber landschaftlich schöner. Einen ersten Halt machten wir in 670 Meter Höhe in Portela (portugiesisch für „kleine Tür“) und genossen die Aussicht auf Porto da Cruz.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Dann fuhren wir die sich windende alte Strasse hinunter ins Tal, fanden ein Cafe und freundeten uns mit einem Straßenhund an. Also eigentlich freundete er sich mit uns an und wir bekamen ihn kaum wieder los. Später bummelten wir durch Porto da Cruz und trafen an jeder Ecke auf diese rot blühenden Pflanzen, die sich als Aloe Vera herausstellten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am nächsten Tag war endlich mal kein Feiertag mehr, sondern Samstag der 27. Dezember, so dass wir nach Funchal fuhren, in der Hoffnung, dass die Geschäfte geöffnet haben und wir Stadtbummeln können. In Funchal war richtig Betrieb, die Weihnachtsdekoration war unübersehbar und an den vielen Verkaufsbuden liefen recht putzig verkleidete junge Frauen herum und kurbelten das Geschäft an.

Wir liefen die Hauptstrasse mehrmals rauf und runter, bummelten durch bei bestem Wetter durch den Stadtpark und suchten (und fanden) danach das kleine Cafe an dem sehr ruhigen Platz, dass wir bereits 2006 vom Kreuzfahrtschiff aus kennengelernt hatten und dann im nächsten Jahr bei unserem Madeiraurlaub auch wieder besucht hatten. Touristen verirren sich selten dorthin, wir saßen unter Einheimischen. Glücklicherweise machten sie dort immer noch hervorragenden Kaffee.

Am nächsten Tag, einem Sonntag, fuhren wir nach Santo da Serra. Der Ort ist berühmt für seinen sonntäglichen Markt und das Hähnchenbratspektakel. Da es für ein Mittagessen noch zu früh war sahen wir uns in dem nahegelegenen Park um. Es der frühere ‘Blandy Park’, der heutige ‘Parque de Santo da Serra’, wo viele Wege mit wunderschönen Kamelienbäumen gesäumt sind. Uns beeindruckten besonders einzelne Baumriesen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach der Stille des Parkes besahen wir uns das Markt-Spektakel. Im Gegensatz zu 2007 waren mittlerweile viel mehr Buden aufgebaut, wir fühlten uns fast wir auf einem türkischen Touristenmarkt. Wir mussten ein bisschen suchen, bis wir die Hähnchen-Beraterei fanden, die uns gefiel und ließen uns nieder. Zum gebratenen Huhn gab es Bolo do Caco, ein Süßkartoffelbrot und ein Glas Rotwein. Lecker war es.

Der Rückweg führte uns über Machico. Das ist der älteste Ort der Insel, denn an dieser Stelle betraten 1419 drei portugiesische Entdecker erstmals den Boden der Insel. Wir hielten etwas oberhalb an, zu Beginn der inseltypischen Serpentine, die uns hinunterführen sollte, und wir hatten diesen Ausblick..

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am nächsten Tag stand der Eira do Serrado (1094 Meter) mit der atemberaubenden Sicht auf die Berge und auf Curral das Freiras, das Dorf im Tal der Nonnen auf dem Programm.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Der Name Curral das Freiras, der "Pferch der Nonnen" bedeutet, enstand als Nonnen aus Funchal flüchteten und sich so in dem abgelegenden Tal vor französischen Seeräubern versteckten, die auf Madeira plünderten.Wir waren auch hier zum dritten Mal. Hierhin ging nämlich 2006 der gebuchte Ausflug vom Kreuzfahrtschiff aus. 2007 und diesmal waren wir mit dem Mietwagen hier. Da wir sehr früh unterwegs waren, hatten wir die Aussichtsplattform fast für uns alleine.

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