Rechnen in Reims

Wir waren für die letzte Nacht dieser Reise wieder in einem Mercure-Hotel untergebracht, doch was für ein Unterschied zum Hotel der gleichen Kette in Tours. Das Abendessen war sehr gut und das Frühstück vorzüglich. Dazu gab es freundliches und zugewandtes Personal, wenn auch….ja wenn auch die Grundrechenarten Probleme zu bereiten schienen. Abends an der Bar hatten wir vor dem Essen Champagner getrunken (wenn wir schon mal da sind J) und die freundliche Barfrau hatte erhebliche Mühe von dem 50 Euroschein, mit dem ich bezahlte, den Betrag für zwei Gläser Champagner abzuziehen und kam mit zehn Euro zu wenig zurück. Eine ähnliche Rechenschwäche zeigte sich bei der Bedienung am Tisch, die uns schriftlich dieses hier präsentierte.

Wie sie es schafft, zweimal 8,50 zu 17,10 zu addieren, bleibt ihr Geheimnis.

Wir waren auf jeden Fall am Morgen gut ausgeschlafen, verluden unsere Koffer und fuhren in die Innenstadt zur Stadtführung. Der Bus parkte direkt neben der Kathedrale, die sich uns von dieser Seite so zeigte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Kathedrale Notre-Dame von Reims gilt als eine der architektonisch bedeutendsten gotischen Kirchen Frankreichs. Seit 1991 gehört sie zum UNESCO-Welterbe und ist national als Monument historique klassifiziert. Jahrhunderte lang wurden hier die französischen Könige gekrönt. Markantestes Merkmal der Kathedrale ist ihre mit Reliefs und Figuren reich verzierte Westfassade – ein großartiges Beispiel hoch­gotischer, mittelalterlicher Bildhauerkunst. Und hier gingen wir hinein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Kathedrale ist eine dreischiffige Basilika, Chor und Langhaus entstanden zwischen 1211 und 1233. Die Höhe des Mittelschiffes beträgt fast 39 Meter, die innere Länge beträgt 138 Meter. Ein Blick nach oben macht die Höhe deutlich.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ich habe mich wieder sehr an den Fenstern gefreut, wovon ich zwei hier zeigen möchte. Das nächste Bild zeigt die obere Westrose. Die untere war leider auf Grund von Arbeiten abgedeckt und leuchtete somit nicht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auf der anderen Seite in der Kapelle hatte Marc Chagall 1974 neue Fenster gestaltet. Die drei Kirchenfenster sind 10 m hoch und haben eine Gesamtoberfläche von fast 75 Quadratmeter. Es wird darin unter Anderem die Geschichte Abrahams und die letzten Momente im irdischen Leben Christi (Passion und Auferstehung), dargestellt. Ich fühlte mich sehr an St. Stephan in Mainz erinnert. (Der Link führt zum Blogeintrag von 2012, dort etwas hinunter scrollen)

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Nach der Besichtigung der Kathedrale zeigte uns Patricia Teile der Innenstadt, mit besonderem Augenmerk auf die Gebäude des Art déco. Der beim Wiederaufbau der Stadt in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen aufgekommene Reimser Art déco-Stil ist eine Mischung aus dem Haussmann-Stil und verspäteten Art nouveau. Die für diesen Stil charakteristischsten Bauwerke sind die Carnegie-Bibliothek, das Grand Théâtre, das Café du Palais und mehrere Gebäude auf dem Place Drouet d’Erlon, dem Herzen der Stadt. Hier mal das große Theater.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Danach bummelten wir noch ein wenig durch die schöne Stadt, verliefen uns fast gar nicht und fanden ein kleines Lokal abseits der trubeligen Hauptstraße für unser Mittagsessen. Zum Schluss blieb noch ein wenig Zeit zum ausruhen. Dann rief die Uhr zum Bus und wir fuhren zurück zum Betriebshof in Overath.

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