Pagoden im Sonnenlicht

February 15, 2019

Als wir im Sommer den Prospekt von Lernidee im Briefkasten fanden und die Reise nach Myanmar plötzlich und unerwartet in unseren Köpfen schwebte, fanden wir es schon etwas außergewöhnlich, innerhalb so kurzer Zeit zweimal nach Asien zu reisen. Immerhin wollten wir ja auf den Tag genau zwei Monate vor der Myanmarreise auch Nepal besuchen. Dieser Urlaub fand nun aus gesundheitlichen Gründen ja nicht statt, so dass wir letztendlich glücklich darüber waren, bereits im Sommer eine weitere Reise zum Jahresende gebucht zu haben. Damit das Ganze hier nicht so textlastig wird, kommt hier das erste Bild. Die Säule steht im Maha Bandula Park, unserem ersten Halt in Yangon.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Am 21. Dezember starteten wir in Mettmann mit der Regiobahn in Richtung Düsseldorf und stiegen im Hauptbahnhof in den ICE nach Frankfurt um. Alle Verbindungen klappten, weder Zugausfall noch Verspätung hinderten uns daran, Frankfurt zu erreichen. Der Flieger nach Bangkok jedoch schien viel Zeit zu haben, denn er stand (mit uns in seinem Bauch) lange auf dem Flughafen herum und hob mit einer Stunde Verspätung ab. Wir machten uns Gedanken, ob wir den Anschluss nach Yangon noch erreichen (Umsteigezeit eindreiviertel Stunden) und ob unseren Koffern das auch gelänge. Tatsächlich kamen wir und unsere Koffer aber gemeinsam in Yangon an. Bevor wir die aber abholen konnten gingen wir in respektvoller Zurückhaltung durch die sehr, sehr (wirklich sehr) langsam arbeitende Passkontrolle und wurden von Frau Shin in Empfang genommen, die unsere lokale Reiseleiterin war. Wir wurden zum Hotel gebracht, hatten dort eine ca. zweistündige Ruhepause und lernten dann Thomas kennen, der auf dem Schiff unser Kreuzfahrtdirektor wurde. Später gingen wir mit dem Teil der Reisegruppe, der schon angekommen war, zu einem ersten Spaziergang durch die pulsierende Stadt. Unser Ziel war die Sule Pagode, die nur wenige Hundert Meter vom Hotel entfernt stand.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Laut Legende wurde die Pagode bereits zu Lebzeiten Buddhas vor mehr als 2600 Jahren noch vor der Shwedagon-Pagode errichtet. Der achteckige Grundriss des Hauptstupas deutet stilistisch auf Eigenheiten der Mon-Architektur und zeitlich auf das 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung hin.(1) Wir konnten sie nur von Weitem betrachten und wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was uns später an der Shewedagon-Pagode erwarten sollte. Dann ging es zu Fuß zurück ins Hotel und mir gefiel diese Straßenszene.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Bis zu unserer zweiten Exkursion an diesem Tag hatten wir nun etwas Zeit, suchten und fanden ein Café´ und freuten uns über einen richtig guten italienischen Kaffee. Mit dem Bus fuhren wir dann zur Shwedagon-Pagode und staunten am Eingang nicht schlecht. Die Pagode liegt auf dem stark befestigten und mit zwei Terrassen geschmückten Singuttara-Hügel und der Aufstieg hinauf fand mittels einer Rolltreppe statt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Die Pagode ist der wichtigste Sakralbau und das religiöse Zentrum Myanmars in Yangon. Er gilt als Wahrzeichen des ganzen Landes und ist einer der berühmtesten Stupas der Welt. Was uns am Ende der Rolltreppe erwartete, war wirklich nur schwer beschreiblich. Deshalb versucht das Bild, dies zu erledigen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Archäologen glauben, dass die Stupa zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert durch das Volk der Mon erbaut wurde, aber diese Datierung ist umstritten. Die ersten halbwegs glaubwürdigen Berichte über die Stupa stammen vom Ende des 14. Jahrhunderts, als der Mon-König Binnya U von Pegu im Jahr 1372 die Pagode (wieder) errichtete und auf eine Höhe von 18 Metern vergrößerte. Ein halbes Jahrhundert später erweiterte König Binyagyan die Pagode auf eine Höhe von 90 Metern. Seine Nachfolgerin, Königin Shinsawbu (reg. 1453–1472), gab der Pagode ihr heutiges Erscheinungsbild. Ihre jetzige Höhe von 98 Metern erreichte die Shwedagon unter König Hsinbyushin aus Ava im Jahre 1774. (1)
Um die Stupa in Ihrer Größe und das wuselige Leben um sie herum zu zeigen, gibt es einen kleinen Film. Klick für Film ab:

Wir umrundeten die Stupa langsam und sahen uns dabei die vielen kleineren Stupas und die zahllosen Schreine an, die sie umgeben, vor denen meditierende, betende oder aber fröhlich lachende Menschen, standen, saßen oder lagen. Es war zu erkennen, dass sie auf das Anzünden der Kerzen warteten, die rings um die Hauptstupa herum aufgebaut waren.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Ich habe es leider nicht geschafft, die brennenden Kerzen zu fotografieren, weil vorher zum Aufbruch gerufen wurde. Aber eines möchte ich noch zeigen. Der obere Teil der Stupa war eingerüstet. Bei näherer Betrachtung ließ sich erkennen, dass es ein filigranes, aber tragfähiges Bambusgerüst war.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir fuhren die Rolltreppe wieder hinunter und wurden in unser Hotel gebracht. Am nächsten Morgen ging es früh los, denn uns erwartete eine ca. sechsstündige Busfahrt nach Pyay. Thomas hatte uns erklärt, dass wir früh aus der Stadt raus sein müssen, damit wir nicht soviel Zeit im morgendlichen Stau verlieren. Das leuchtete ein. In Pyay angekommen, lag dort unser Schiff, die Paukan 2012, und wartete auf unsere Ankunft. Also eigentlich wartete es zunächst auf unsere Schuhe. In diese Kiste legten wir in den nächsten zwei Wochen unsere Schuhe, wenn wir von einem Ausflug zurückkamen, damit sie auf scharfe Steine untersucht und gereinigt werden konnten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Wir lernten, dass es auf dem Schiff üblich ist, in Schlappen herumzulaufen, um das aus Teakholz bestehende Deck zu schonen. Die Schlappen gab es in zwei Größen, eine für Männer und eine für Frauen. Wir zogen die Schlappen an, setzten uns mit unserem Handgepäck auf das Bardeck und warteten der weiteren Dinge die geschehen würden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Kurz darauf konnten wir unsere Kabine (Nummer 205) beziehen und bald wurde zum Mittagessen gegongt. Am Nachmittag war eine Stadtrundfahrt in Pyay im Programm. Wir besuchten die Reste von Sri Ksetra, die größte Stadt der Pyu. Die Stadt soll nach der Glaspalast-Chronik 544 v. Chr. gegründet worden sein und wurde 656 wieder verlassen. Das Gründungsdatum ist fiktiv und ist verbunden mit dem Eingang Buddhas ins Nirwana.(1) Nicht fiktiv ist allerdings diese Stupa, der die Zeit nichts anhaben konnte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Später fuhren wir zur Shwesandaw Pagode, die vom Namen her an die Shwedagon vom Vortag erinnert. Hier sollen ein paar Haare von Buddha aufbewahrt sein, so dass diese Pagode einer der bedeutendsten buddhistischen Pilgerorte in Myanmar ist. Wir fuhren mit dem Aufzug hinauf und ich konnte von oben gut den terrassierten Treppenaufgang sehen. Dazu noch später mehr.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Oben bot sich wieder ein ähnliches Bild wie am Vortag nur alles in kleinerer Ausführung. Aber auch diesmal war es wieder die Abendsonne, die das vergoldete Bauwerk so besonders leuchten lies.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Auffällig war die Buddhafigur, die mitten in den bewaldeten Hang gebaut wurde, sodass die Besucher sich vom oberen Plateau aus in Augenhöhe mit der Statue befanden.

Als wir die Pagode verlassen wollten, entschied sich Astrid für den Fußweg (unter den grünen Dächern), der an anderer Stelle endete, als der Weg mit dem Aufzug, den wir hinauf gewählt hatten. Diese Bild zeigt den Abgang, den Astrid genommen hat.

Eigentlich ist so etwas ja kein Problem, wenn es nicht im Buddhismus Brauch wäre, beim Besuch eines heiligen Ortes die Schuhe auszuziehen. Und die standen nun am anderen Eingang, nämlich dem mit dem Aufzug. Und zwischen den beiden Eingängen lagen 150 Meter Straße. Ich bin dann mit dem Aufzug runtergefahren, habe meine Schuhe angezogen, Astrids Schuhe in die Hand genommen und bin ums Eck, wo Frau und Schuhe wieder vereint wurden. Das nächste Bild zeigt die Schuhtransport-Straße.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Vor dem Abendessen fand auf dem Bardeck die Crew-Vorstellung statt. Es kamen jeweils die "Bereichsleiter", für den Betrieb des Schiffes, die Küche, das Housekeeping sowie den Service in Bar und Restaurant. Auf dem nachfolgenden Bild sind es 10 Personen, insgesamt waren es 27 Mitglieder der Crew, die uns 29 Gäste versorgten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA (1) Quelle: Wkipedia.

Mehr Bilder gibt es hier.

 


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